Nettetal (Niers/Maas)
Geografie
Diese* Nette beginnt am Ortsrand von Dülken, fließt zunächst an Boisheim vorbei durch einige Seen bei Lobberich und Breyell, dann durch die Krickenbecker Seen (Leuth). Nördlich von Wachtendonk mündet sie in die Niers.
Geschichte
Sie wird urkundlich erstmals 1322 erwähnt, als Ritter Johann, Herr von Asendrode, dem Grafen Gerhard von Jülich den Wildbann "tussen der Masen, der Sualmen ende der Netten" (also zwischen Maas, Schwalm und Nette) verkaufte.
Um 1324 erwähnt eine andere Quelle einen Zins, der "supra Nettam" (= jenseits der Nette) gezahlt wird.
Die Nette ist seit ihrer ersten Erwähnung für die Menschen in Lobberich eine Grenze. Von ihrer ersten Erwähnung im 14. Jh (s.o.) bis zur französischen Besetzung des Rheinlandes durch französische Truppen endete hier (von Lobberich aus gesehen) die Grafschaft und das spätere Herzogtum Gelderland. Auf der Breyeller Seite begann die Grafschaft und das spätere Herzogtum Jülich. Kurzes aber Folgenreiches französisches Intermezzo - Nach der Neuaufteilung Europas im Wiener Kongress 1815 gehörten dann beide Seiten zu Preußen.
Um diese Zeit waren durch Austorfungen bereits zahlreiche Bruchseen entstanden, die das Nettetal heute zu einem beliebten Ausflugsgebiet machen. Ab den 1960er Jahren wurden Entschlammungen der Oberlaufseen der Nette bis zum Ferkensbruch durchgeführt.
Angelsport
Die Nette und ihre Seen gelten als typischer Niederungsfluss mit einer langsamen Strömung und bietet beste Möglichkeiten für den Angelsport. Der Fischbestand besteht überwiegend aus Friedfischen wie Brassen, Bachschmerlen, Döbel, Rotaugen und Karpfen. An Raubfischen sind schon Hechte, Barsche und auch Zander gefangen worden. Bei einer Probebefischung im Herbst 2021 konnten zwölf Fischarten festgestellt werden. Darunter waren auch Steinbeißer, Gründlinge und marmorierte Grundeln.
Zuflüsse:
Naturfotos aus dem Seengebiet von Detlev Levartz
Typisch Nettetal (Niers/Maas): Der Dreibord- oder Flachnachen
Nette (Niers/Maas - Foto: Levartz)
Netteseen in Lobberich:
Touren
Oberlauf der Nette:
Rheinische Post vom 31. März 2024: Von Viersen-Dülken nach Boisheim Osterspaziergang entlang der NetteEntlang der Dülkener und Boisheimer Nette kann der Wanderer mit etwas Glück dem Eisvogel begegnen. Ein idealer Osterspaziergang für die ganze Familie. Radfahren macht auf der Strecke ebenfalls Spaß.
Tierwelt
Rheinische Post, 11. Januar 2024: Immer mehr Biber an der Nette
Gut 100 Jahre lang gab es keinen Biber in Nordrhein-Westfalen, die Menschen hatten ihn ausgerottet. Inzwischen ist der Biber hier aber wieder auf dem Vormarsch. In den 1980er-Jahren gab es ein Wiederansiedlungsprojekt in der Nordeifel, zwölf Tiere wurden damals freigelassen. Sie etablierten sich im Bereich der Rur und wanderten über die Maas in die Schwalm ein, im Jahr 1997 wurde das erste Exemplar im Kreis Viersen registriert.
Nettebruch
Blickrichtung Oberlauf - Boisheim
Winterbild am Nettebruch:
Windmühlenbruch
alter Mühlstein am Wehr, aufgenommen an der Neumühle 2003
Weitere Bilder Windmühlenbruch
Die Nette an der Lindenstraße (Lüthemühle)
bei Wachtendonk
auf dem Weg zur Niers
Die Nette fließt in die Niers
Mühlen an der Nette (Niers/Maas) ´
Netteverband
* Weitere Nettetäler: