Entschlammung der Netteseen ab 1963


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Mit der Industrialisierung und dem Bau von Link Textilfabriken am Link Nettebruch und Link Windmühlenbruch gelangten am Ende des 19. Jahrhunderts große Mengen Abwässer in die Seen.

Die Folge war eine Abnahme der Gewässerqualität und eine zunehmende Verlandung. 1960 ermittelte der Niersverband Zahlen:
Danach hatte sich die Fläche der Seen seit dem Ende der Torfstecherei um 1820 um über ein Drittel auf 178 ha verringert; 15 Jahre später war der obere Breyeller See Jahren fast vollständig verlandet.

Bei Gründung des Netteverbandes 1969 wurde die Entschlammung der Seen eine seiner wichtigsten Aufgaben festgelegt.
Schon die Vorgängerorganisation hatte 1963-1965 das Ferkensbruch und den kleinen De-Wittsee ausgebaggert.

1977-1978 waren der obere und untere Breyeller See an der Reihe,

und

1979 das Link Nettebruch.

Die Sedimente wurden dort mit einem schwimmenden Schneid-Saug - Bagger entnommen und dann mittels Rohrleitungen in ein dafür angelegtes Becken - in Boisheim - geleitet.

Saugbagger "RobbeII"
Saugbagger "Robbe II" auf dem vereisten Nettebruch im Winter 1979/80

Es sollte bis 1985 dauern, bis der Verband begann das benachbarte Link Windmühlenbruch zu entschlammen. Hierbei kam erstmals eine Zentrifuge in unmittelbarer Seenähe zum Einsatz.

1993-95 war dann noch die Kälberweide in Leuth an der Reihe, sie wurde mit einem üblichen Bagger auf einem Ponton ausgebaggert

Stand 2023:

Bestrebungen, auch den De-Witt-See zu entschlammen, lehnt der Link Netteverband aktuell ab:

Die Leiterin des Netteverbandes, Nicole Scheewe: "Das wär viel zu teuer". Der Schlamm müsse auf Deponieen gelagert werden. In die Seen gelangten in früheren Jahrzehnten auch Abwässer der Textilindustrie und Rückstände aus Kläranlagen. (RP, Printausgabe, 25. Mai 2023).

Der Schlamm verbleibt also erst einmal im Grund des Sees und damit in der Natur, da er zu giftig ist um z.B. auf Ackerflächen ausgebracht werden zu können.