Leute in Lobberich
(Johann) Heinrich Kessels
Im Adressbuch 1834 aufgeführt als
"Bürgermeister von Lobberich und Boisheim, Rittergutsbesitzer, Gastwirtschaft"
*11. April 1786 (Lobberich),
+ 12.
September 1864 (Lobberich)
Heinrich Kessels, Sammlung Lobberland
Heinrich Kessels war Sohn des Schöffen Johannes Kessels. Er heiratete Adelgunde Dammer, Tochter von Peter Dammer, dem letzten Erbpächters von Haus Ingenhoven, und übernahm von ihm die Burg. Da er Ritter des Roten Adlerordens vierter Klasse war, blieb Haus Ingenhoven als Rittersitz bis zu seinem Tod 1864 landtagsfähig.
50 Jahre lang war Heinrich Kessels als erster Beigeordneter (1813 - 1823) und Bürgermeister (1823 - 1863) im Dienst der Gemeinde Lobberich. Seiner Initiative verdankt Lobberich den Ausbau des Ortes, den Ausbau von Straßen, die Errichtung des neuen Friedhofes und die Ansiedlung von Industriebetrieben wie de Ball und Niedieck.
Als im Jahre 1838 Kandidaten für das Amt des Kempener Landrats gewählt wurden, wurde Kessels zum dritten Kandidaten für das Amt vorgeschlagen. (Der König entschied sich am 9. März 1839 für den ersten Kandidaten der Düsseldorfer Regierung und ernannte den späteren Geheimen Regierungsrat Maximilian Anton Foerster zum Landrat. Dieser blieb 40 Jahre lang - bis 1879 - im Amt) (Quelle: GN 11/2022, 4)
Heinrich Kessels trat
bei der Gelegenheit des 50-jährigen Dienstjubiläums zurück um die letzten Tage seines
Lebens in Ruhe zu verleben. Diese Tage aber wurden durch ein langes und schweres
Krebsleiden getrübt.
Der Tod erlöste ihn am 12. September 1864. Mittags
12 Uhr, im 79. Lebensjahr.
Seine Familie führte schon nach 1600 die Gastwirtschaft Kessels (später Dammer, dann Hotel Stadt Lobberich) auf der Hochstraße
Der durch Abriss des Brockerhofes ("et Bü-erke") gewonnene Platz sollte den Namen Johann Heinrich Kessels' bekommen.
Dazu kam es nicht. Mitte der 1960-er Jahre wurde dann der damalige Loeweg zu seinen Ehren umbenannt: Heinrich-Kessels-Straße.