1000 Jahre Lobberich

Geschichte und ihre Geschichten -
ein Leseheft für Schulen und Familien


Fastelovend in Lobberich

Hubbeldubbel en Ei,

En Ei ös gen Ei,

Twie Eier ös en Ei,

Drei Eier ös ö Josei,

Veier Eier ös ö Poschei,

Hubbeldie dubbeldubbeldubbel


Wenn öt Fastelovend ös, jage wör die Vu,
Eier, Eier en deö Kos, Leverwursch dotu,

Lot dat Mätske senke
dor die vette Schenke,

Hei ene Stohl
on doe ene Stohl,

Op jede Stohl ö
Kesse, Klenk op de Böstert.

Wenn os Söster traue jeht,
dann jev öt Ärte Zupp. (29)

Wie weit wir in der Ortsgeschichte zurückgehen müssen, um auf den Anfang des Fastelovendtreibens zu stoßen, wissen wir nicht. Doch scheinen in Lobberich schon vor dem 19. Jahrhundert alle Bevölkerungsschichten, Jung und Alt, an dem Treiben vor Beginn der Fastenzeit beteiligt gewesen zu sein.

Im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts blühte der deftige Heier Karneval (Breyeller Straße und südlich davon) schon in Vereinsform, etwa in der "Lese" und "Fidelen Heide".


29)

Vujagen - Schlagen mit der Pritsche aus Holz oder Pappe. Eng damit verbunden war der Brauch, daß man sich als Überfallener loskaufen mußte. im Sassenfeld dürfte das Sammeln der Lebensmittel für das Jeloech (Gelage) damit zusammenhängen. Ob ein Zusammenhang zwischen dem Sassenfelder Jeloch mit dem in der Anklageschrift von 1714 genannten Gelage besteht, ist nicht bekannt; immerhin ging es beim Zahlen des Hebegeldes auch um ein Freikaufen.

Klenk op de Böstert - Musik in Bistard (hinter Rennekoven).


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Geschichte(n) - auch aus anderen Quellen.