Nachrichten 30. Juni 2010

Der Mann mit dem Seil


Dieser Artikel erschien nicht im Online - Angebot der Rheinischen Post
Hier erscheint er mit freundlicher Genehmigung der Lokalredaktion
des Grenzland-Kurier vom 01. Juli 2010.


Wenn Michael Backes, besser bekannt als Schmitz-Backes, mit seiner Show aus Zauberei und Comedy loslegt, dann ist Staunen und Lachen angesagt. Vor zehn Jahren hob er die Kunstfigur Schmitz Backes aus der Taufe.

von N A T A S C H A   B E  C K E R

LOBBERICH

Wenn Michael Backes in sein braunes Hemd schlüpft, den cremefarbenen Polunder anzieht, die gestreifte Krawatte bindet, die braune Kappe und die dicke Brille aufsetzt, dann ist er nicht mehr der 30-jährige Familienvater und Produktmanager aus Lobberich, sondern „Schmitz-Backes". Und der hat so einiges drauf. Witzig wortgewandt und absolut fingerfertig zieht er die Besucher mit seiner ausgefeilten Zauberei, gepaart mit spritziger Comedy, in den Bann.

Fingerfertigkeit lange trainiert

Da ist zum Beispiel der Trick mit dem markierten 50-Euro-Schein, ‚der zum Hunderter mutiert und zum Schluss wieder als Fünziger auftaucht. Und da ist sein Lieblingstrick mit dem, roten Seil. Hier ist Backes in seinem Element. Nonstop redend und mit einer Mimik und Gestik, die fasziniert, zerschneidet er das Seil, präsentiert es wieder ganz, um es Sekunden später wieder in mehreren Teilen vorzustellen und durch Pusten wieder eins werden zu lassen. Eine Kombination, an der Backes lange gearbeitet hat. „Ich bin sehr perfektionistisch. Bis ein neuer Trick so sitzt, dass ich zufrieden bin, vergeht gut ein Jahr", sagt Backes.

Die Zauberei hat ihn schon von Kindesbeines an in den Bann gezogen. Im kleinen Stil zauberte er vor sich hin. Während seiner Zivildienstzeit an einer Kaldenkirchener Grundschule kam dem Autodidakten der Gedanke an Bühnenauftritte. Als Zauberer „Miba" eroberte der Lobbericher die Herzen der kleinen Zuschauer. Im Jahr 2000 trat er das erste Mal vor einem erwachsenen Publikum auf. „Das war zur Silberhochzeit meiner Eltern.

Der Trick mit dem roten Seit ist der Lieblingstrick von Zauberer Michael Backes.
Dabei ist Fingerfertigkeit gefragt.
RP-FOTO: FRANZ HEINRICH BUSCH

Die Leute fanden mich toll und erste Anfragen kamen für weitere Auftrifte", erinnert sich Backes. Ein neuer Name musste her, denn als „Miba" wollte er nicht bei Erwachsenen auftreten.

Künstlerkollege Stefan van den Eerthwegh, die „Erdnuss", hatte die Idee mit Schmitz-Backes — und Backes war begeistert.

Auftritt zum Jubiläum

Gala Das Jubiläum wird am 8. April 2011 ab 19.30 Uhr in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle mit einer Gala gefeiert. Neben Schmitz-Backes treten unter anderem der TV-Zauberer Simon Perro, Stand-Up-Comedian Lisa Feiler und die Brass- und Marching-Band „Querbeat" auf.

Karten gibt es ab sofort bei der NetteAgentur am Doerkesplatz in Lobberich. Sie kosten 24 Euro, ermäßigt 18 Euro. Weitere Infos über Schmitz Backes und Miba gibt es unter www.schmitz-backes.com.

Heute ist der Lobbericher nicht nur in NRW sondern auch in Belgien und den Niederlanden unterwegs. Ein bis sechs Auftritte sind es an den Wochenenden, dazu kommen die Proben und das Einstudieren neuer Nummern.

„Wenn meine Familie nicht mitmachen würde, ginge das gar nicht", betont Backes. Ehefrau Stephanie halte ihm den Rücken frei, Vater Werner sei der Fahrer und Techniker und Mutter Gisela helfe bei den Kostümen und erledige die tricktechnischen Nähereien.

Mittlerweile gehört der Lobbericher dem Magischen Zirkel an und kann stolz auf manche Auszeichnung blicken. Darunter der Künstlerpreis der RP und ein vierter Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Zauberei. In Köln gehört er mit seiner Mischung aus Büttenrede und Zauberei zum Karneval dazu.


Zauberer Schmitz-Backes

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