Lobbericher Postgeschichte

https://lobberi.ch/post



Bahnstraße um 1913 mit Postamt (zu erkennen an den Sendeanlagen)

Post und Reisewesen beginnen im Gebäude der heutigen Hochstraße 37,
wo eine Post- und Pferdewechselstation betrieben wurde.

  • 1617 Das heutige Link Hotel Stadt Lobberich (Link Hochstraße) wird als Poststation mit Pferdewechsel erbaut.
  • 1.2.1826 Das Postamt wird als Briefsammelstelle des Postamtes Gladbach errichtet und gehörte zum Taxquadrat 331 (war für die Gebührenberechnung von Paketen wichtig) Seit 1830 wurde ein kleiner Einkreisstempel verwendet
  • 1846 Postexpedition
    Station für ordinäre Post ( = gewöhnliche Versandarten, bestimmte besondere Versandarten waren ausgeschlossen )
  • 1850 Postexpedition II. Klasse.
    (führte seit der Markenzeit in Preussen den klassischen 2 Kreisstempel mit Antiqua - Buchstaben, Nachverwendungen bis in die 1870-er Jahre, Groschen-Zeit des deutschen Reiches (die Markwährung wurde am 1.1.1875 eingeführt), mithin auch in den Jahren von 1868 bis 1871 der Zeit des norddeutschen Postbezirks )
  • ab 1876: Postamt III. Klasse
  • ab 1880: Postamt II. Klasse
    Lobberich gehörte zu den Eisenbahnpostanstalten, d.h. es wurde dort Post von der Bahn mitgenommen und angeliefert.
  • 1930 zum 1. Juli wird die Landpost neu geregelt:
    Die Landpoststellen in den Dorfwirtschaften in Niederbocholt und Dyck werden dem Leitpostamt Viersen-Land zugeteilt.
    "Mit den Poststellen sind öffentliche Fernsprechstellen verbunden. Sie haben die Eigenschaften einer Postanstalt im Sinne des Reichspostgesetzes und gleichzeitig einer Telegrafenanstalt im Sinne der Telegrafenordnung mit der Befugnis zur Annahme und Ausgabe von Postsendungen aller Art und von Telegrammen, sowie von Vermittlung von Gesprächen. Sie nehmnen ferner Bestellungen auf die durch die Post zu beziehenden Zeitungen an und zahlen im Zustellbereich die Renten aus". Die amtliche Bezeichnung: "Niederbocholt, Viersen-Land". (entsprechend "Dyck, Viesen-Land")
    Es gab eine weitere Landpoststelle in Sassenfeld (Gaststätte de "Soup"), die in dem dieser Meldung zugrunde liegenden Zeitungsartikel (Drei–Städte–Zeitung–vom 25.Juni 1930) nicht aufgeführt ist.
  • 1941: Einführung eines zweistelligen Postleitzahlensystems. Für das Rheinland, Gau Düsseldorf gilt die Postleitzahl 22.
  • 23. März 1962: Einführung der 4-stelligen Postleitzahlen: 4054 - was die Verbundenheit zu Mönchengladbach (PLZ 4050) fortführt.
  • 1960-er Jahre: Das Link Postamt zieht zur neu gebauten Link von-Bocholtz-Straße um.
  • 1970: Lobberich geht in der Kunststadt "Nettetal" auf: Die Postleitzahl 4054 gilt jetzt auch für Kaldenkirchen, Breyell, Leuth und Hinsbeck. Lobberich als Postzustellamt Nr. 1 wird "4054 Nettetal 1" adressiert
  • 1990: nach der deutschen Einheit wird die Postleitzahl durch ein "W" für Westdeutschland ergänzt um Dopplungen mit ostdeutschen Postleitzahlen zu kennzeichnen: W-4054 Nettetal 1.
  • 1993: 5-stellige Postleitzahlen lösen das Doppelsystem ab. Nettetal (noch bis 1969 unter verschiedenen PLZ erreichbar) erhält interessanterweise eine einheitliche Nummer: 41334, allerdings bekommen die Postfächer eigene Postleitzahlen.´Die "41" verweist weiter auf Mönchengladbach. Der Nachbarort Grefrath ist mit "47929" nach Krefeld (47...) orientiert
  • 2018: Die Link Postfiliale von-Bocholtz-Straße schließt den Schalterbetrieb.
    Ein Kiosk auf der Hochstraße übernimmt die Aufgaben und nimmt Pakete entgegen.
    Der Verkauf von Briefmarken, sowie die Annahme von Briefen war schon vorher in (z.B. Schreibwaren-) Geschäften oder Kiosks üblich.

Belege:


1854: Einlieferung eines Briefes nach Kempen

Poststempel:


19. Jahrhundert (rechts ist des Jahr bekannt: 06. Mai 1854)

Preußischer Nummernstempel
Orte wurden nach Alphabet sortiert und  durchnummeriert,
Lobberich erhielt Nr. 870

Hartmut Saager lieferte folgende Informationen zum Thema:

Ich habe keine Unterlagen darüber, welcher Stempel den Zweikreisstempel ablöste, es müsste aber ein Einkreisstempel gewesen sein, da die Reichspoststempel mit den sog Normsternchen ** am 1.7.1875 eingeführt wurden und damit erst zur Mark/Pfennig-Zeit, die am 1.1.75 begann - könnte es ein sog Ablöserstempel, d.h. ein Einkreisstempel ohne Normsternchen gewesen sein.

Einschreiben
Einschreiben


19. Jahrhundert

1871

1872

1896 - Reichspost

1906

1916

1937: Landpoststelle Niederbocholt - Sie wurde zum 1. Juli 1930 als Landpoststelle des Postamtes Viersen eingeführt, später offensichtlich über Kaldenkirchen transportiert.

1929

1935

1957

1969 - Sonderstempel

bis 1969: Postleitzahl Lobberich: 4054, später für ganz Nettetal

1970 (!)

Postgebäude 2018
Postgebäude von Bocholtz-Straße