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Donnerstag, 18. Dezember 2003


Girmes am Freitag: 640 Kündigungen


240 Beschäftigte zum 1. Januar "freigestellt"

Grefrath (th). 727 Mitarbeiter hat Girmes noch, aber die Belegschaft schrumpft: Freitag erhielten 640 "Girmesianer" die Kündigung. "Die einzigen, die die Kündigung nicht erhielten, waren die Auszubildenden, Mitarbeiterinnen im Mutterschutz, Schwerbehinderte und Mitarbeiter in Altersteilzeit", schilderte Thomas Schulz, Pressesprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Horst Piepenburg, die Entlassungen: "240 der Beschäftigten wurden bereits zum 1. Januar freigestellt."

Die übrigen, so Schulz, seien vorsorglich gekündigt worden, da es teilweise Kündigungsfristen bis ins Jahr 2006 gäbe.

Die Entlassungen waren im Vorfeld mit dem Betriebsrat abgesprochen worden.

Mit dem übrigen "Rumpfpersonal" von rund 400 Beschäftigten soll der Betrieb wenigstens in der Saison 2004 noch fortgeführt werden.

"Noch ist kein Investor gefunden", bedauert Piepenburg, "daher sind die 240 Freistellungen auch unumgänglich." Bereits nach der Betriebsversammlung stand das Arbeitsamt für die Gekündigten auf dem Firmengelände zu ersten Gesprächen zur Verfügung. Die Auszubildenden im dritten Lehrjahr sollen, so Schulz, ihre Ausbildung noch abschließen können, für die übrigen wolle man gemeinsam mit IHK und Arbeitsamt potenzielle neue "Lehrherren" ausloten.

Mit der "400-Mann-Truppe" will der Düsseldorfer zügig sein Umstrukturierungskonzept umsetzen, mit dem Girmes 2004 seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen kann.

Positive Signale deuten sich an. "Kunden und Lieferanten stehen zu dem Unternehmen", so Piepenburg, "seit dem Insolvenzantrag ist der Auftragseingang nahezu unverändert." Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich im Januar eröffnet.


Schummer zu Besuch bei Longlife


Investitionen in Forschung und Entwicklung sichern langfristig Arbeitsplätze in Industrie

Grenzland. Bei der Firma Longlife Teppichboden Berndt Cleven GmbH & Co. in Lobberich stellten sich der Bundestagsabgeordnete des Kreises Viersen, Uwe Schummer, und der Europaabgeordnete Thomas Mann (beide CDU) den Fragen, Anregungen und Wünschen von Vertretern aus der Heimtextilienindustrie und textilen Forschungseinrichtungen.

Harald Cleven, geschäftsführender Gesellschafter des Teppichherstellers Longlife, betonte die schwierige Lage eines mittelständischen Unternehmens im globalen Wettbewerb. "Aus eigener Kraft können die zumeist kleinen und mittelständischen Unternehmen der Textilindustrie jedoch die notwendigen Forschungsaufwendungen nicht tragen", betonte Dr. Walter

Begemann, Geschäftsführer des Forschungskuratoriums Textil. Hier sei der Staat gefragt. Nur wenn für eine gezielte staatliche Forschungsförderung und den notwendigen Forschungstransfer in die Industrie gesorgt werde, könne der Standort Deutschland dauerhaft erhalten werden.

Die beiden Abgeordneten Uwe Schummer und Thomas Mann trafen sich mit Vertretern der Heimtextilienindustrie und der textilen Forschungseinrichtungen zu einem Gedankenaustausch bei der Firma Longlife.

Der Schwerpunkt habe sich von Bekleidungstextilien auf Heimtextilien, aber auch auf technische Textilien verlagert. In diesem Bereich hätten sich die deutschen Unternehmen durch hohes Spezialwissen die Vorherrschaft im Markt erobert und böten in 330 Unternehmen 3.400 Beschäftigten Arbeit.

Mann und Schummer zeigten Verständnis für die Sorgen der Industrie und sicherten ihrerseits zu, sich auch weiterhin dafür einzusetzen, dass auf europäischer und nationaler Ebene die Forschungszuschüsse den Unternehmen zugute kommen.


Denon spendete 4.000 Euro an "Tafel"


Auf Präsente verzichtet / "Damit können wir wieder vielen Bedürftigen helfen"

Grenzland. "Damit können wir wieder vielen Bedürftigen helfen", freute sich Hermann Hecker, Vorsitzender der"Nettetaler Tafel" und bedankte sich bei der Firma Denon Elektronik für einen Scheck über 4.000 Euro. Denon hatte in diesem Jahr auf Weihnachtspräsente für Kunden und Geschäftspartner verzichtet und wollte den Betrag einem gemeinnützigen Verein in Nettetal geben. "Die Arbeit der Tafel hat uns besonders überzeugt", waren sich die Geschäftsführer Hans Günter Nolden und Friedrich Hajek einig, die zusammen mit dem japanischen Geschäftsführer Toru Yukoma den Scheck überreichten und sich über die Arbeit der Tafel informierte.

Hecker berichtete, dass 35 ehrenamtliche Mitarbeiter mehrmals pro Woche bis zu 400 Bedürftige in Nettetal mit Lebensmitteln, die noch gut erhalten, aber nahe am Verfallsdatum und deshalb ausgesondert werden müssten, versorgen. Unter den regelmäßigen 400 Bedürftigen sind etwa 100 Kinder. "Bedarf gibt es immer, werden wir mal bei einer Tour nicht alle Lebensmittel los, so fahren wir noch zu den Anbetungsschwestern in Steyl, die sehr viele Nichtsesshafte mit Speisen versorgen."

Einen Scheck über 4000 Euro überreichten die Geschäftsführer der Denon Deutschland der Nettetaler Tafel. Von links: Friedrich Haiek, Hermann Hecker, Vorsitzender der Tafel, Toru Yukoma und Hans Günter Nolden.

Seit 1987 kennt Toru Yokoma, Geschäftsführer der Denon Electronie GmbH, Nettetal. 1988 siedelte sich Denon im Gewerbegebiet "Herrenpfad-Süd" an. 1999 wurde der Vertrieb von Ratingen nach Nettetal verlagert. 55 Mitarbeiter aus Nettetal und dem Kreis Viersen sind hier beschäftigt.

Seit dem 1. Oktober diesen Jahres ist Nettetal das europäische Vertriebszentrum und zentrales Ersatzteillager für alle europäischen Denon-Betriebe. .


Kanal in Dyck: Die "billige" Variante


Werksausschuss entschied sich für Druckrohrsystem / Dycker schwer enttäuscht

Nettetal (dv). Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Bau eines Freispiegelkanals im Nettetaler Ortsteil Dyck kostet rund eine Million Euro, ein Druckrohrsystem "nur" 300.000 Euro. Von diesen Zahlen ließ sich auch der Werksausschuss in seiner Sitzung am Dienstag leiten. Einstimmig empfahlen Politiker aller Fraktion den am heutigen Donnerstag tagenden Stadtrat den Bau eines Druckrohrsystems.

Obwohl die Entscheidung letztendlich erst im Rat getroffen wird, scheint es wahrscheinlich, dass das vehemente Einsetzen der Dycker Bevölkerung für einen Freispiegelkanal (GN-Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember) aufgrund der hohen finanziellen Kosten keinen Erfolg hatte.

Ausführlich erläuterte Bauingenieur Josef von Soest, vom gleichnamigen Planungsbüro aus Kempen, die Planungen zur Kanalisation des Ortsteiles Dyck. Neben den immensen Kosten für den Freispiegelkanal warnte er vor einer' notwendigen Grundwasserabsenkung. Beim Bau eines Freispiegelkanals hätte der Grundwasserspiegel für die einjährige Bauzeit konstant abgesenkt werden müssen. "Die Absenkungen sind zwar heute beherrschbar, bergen jedoch große Risiken. Im schlimmsten Fall gibt es erhebliche Bauschäden an den Häusern, wenn sich der Boden absenkt", so van Soest. Diese Folgekosten seien bei der Vorplanung in keinster Weise absehbar.

Ein weiterer Punkt, der gegen den Freispiegel spricht, ist die nur teilweise Anbindung des Ortsteiles. "Mit dem Freispiegel könnten wir nur bis zur Hausnummer 108 kanalisieren, der Rest bräuchte so oder so ein Druckrohrsystem", so der Ingenieur. Die Ortsteile Kölsum und Rennekoven werden ohnehin mit einem Druckrohrsystem erschlossen.

Das Druckrohrsystem bietet auch in der kürzeren Bauzeit von einem halben Jahr deutliche Vorteile. Wir müssen nicht die ganze Straße aufreißen, sondern können punktuell die Oberfläche entfernen. Auf die Kosten für die Hauseigentümer angesprochen, relativierte der Fachmann die vorliegenden Zahlen.

Im kommenden Jahr wird in Dyck endgültig ein Druckrohrsystem installiert. Für den Hausanschluss rechnet man 5.000 Euro mit Pumpstation".

In ihren Ausführungen betonten alle Politiker, dass im Hinblick auf die jetzige Erhöhung der Abwassergebühren die hohen Kosten des Freispiegelkanals nicht der Allgemeinheit angelastet werden könnten.

Die an der Sitzung teilnehmenden Dycker zeigten sich nach dem Entschluss schwer enttäuscht über die rein finanziellen Argumente für die Stadt Nettetal und nicht für die Bewohner - als eigentliche Gebührenzahler.


Jetzt gibt's feste Sperrmülltermine


Neuer Abfallkalendar: Mehr Abfuhrbezirke / Gelbe Tonne wird 14-täglich geleert

Grenzland (maba). Wichtige Post von der RWE Umwelt West GmbH in Viersen haben, bzw. bekommen In diesen Tagen rund 85.000 Haushalte in den Städten Viersen und Nettetal, sowie in den Gemeinden Brüggen, Grefrath und Schwalmtal zugestellt. Es ist der neue Abfallkalender für das Jahr 2004. Und diesen Kalender mit dem munter in die weite Welt hineinspringenden Frosch sollte man sich etwas genauer anschauen. Der Abfallkalender hat nicht nur optisch sein Bild verändert und wurde kleiner, sondern er beinhaltet auch eine Reihe von Neuregelungen in den genannten Kommunen, die vom 1. Januar 2004 im Rahmen der Abfallbeseitigung in Kraft treten.

Neu sind die Abfuhrbezirke, bzw. die Straßeneinteilung, die man jetzt in jedem Kalender findet. Bei der Leerung der gelben, braunen, grauen und blauen Tonne wird es in den von RWE Umwelt betreuten Kommunen im Kreis Viersen künftig mehr Abfuhrbezike geben. Die Aufteilung der neuen Bezirke in Form von Straßenlisten gibt's im Anhang der neuen Abfallkalender. So findet der Bürger rasch und problemlos hinter seiner Straße die zugehörige Bezirksnummer für die jeweilige Tonnenfarbe. In vielen Fällen sind die Straßen für alle Abfallarten einem einzigen Bezirk zugeordnet. In einigen Fällen unterscheiden sich die Bezirksummern je Tonnenfarbe. Diese Bezirksnummern kann sich der Bürger in einem speziellen Feld oben auf den Kalenderseiten notieren.

Neu ist ferner, dass die gelbe Tonne, der gelbe Sack fortan alle 14 Tage geleert, bzw. abgeholt werden wird. Das ist im Rahmen der neuen Verträge des Dualen Systems

Wann die braune Tonne geleert wird, können die Bürgerinnen und Bürger jetzt dem neuen Abfallkalender der RWE Umwelt entnehmen.

Deutschland (Grüner Punkt) bei der Sammlung von Verkaufspackungen so vorgesehen, wie die RWE Umwelt am vergangenen Donnerstag an der Greefsallee erläuterte. Befüllt werden dürfen die gelben Tonnen ausschließlich mit Verpackungen, die den Grünen Punkt als Kenzeichen tragen. Es gibt hier immer noch eine sehr hohe Fehlerquote (über 40 Prozent) bei der Befüllung. Bei grober Fehlnutzung wird der Bürger mittels Aufkleber informiert und die Behälter, die falsch befüllt sind, werden nicht mitgenommen.

Sperrmüll wird nach wie vor generell vorher angemeldet über das Anmeldetelefon RWE Umwelt (Telefon 02162/376-4000). Diese Rufnummer findet der Bürger auf dem neuen Abfallkalender. Bei seiner Anmeldung erhält der Bürger seinen speziellen Abholtermin genannt. Die Wochentage stehen fest, wobei natürlich nicht an jedem Tag in der Woche Sperrmüllabfuhr durchgeführt. Doch die generellen Tage lauten wie folgt: Montag: Boisheim, Süchteln und Dülken. Dienstag: Alt-Viersen, Mittwoch: Schwalmtal und Brüggen, Donnerstag: Nettetal und Freitag: Grefrath , In den einzelnen Kommunen ist unterschiedlich geregelt, was beim Sperrmüll entsorgt werden kann, wobei in der Regel damit auch der Hausmüll gemeint ist. So kann es durchaus sein, dass in Grefrath eine Haustür mitgenommen wird, in Viersen aber nicht. Hier sollten sich die Bürger an die zuständige Stelle in ihrem Wohnort wenden. Grundsätzlich darf erst ab sechs Uhr in der Frühe der Abfall abgefahren werden. Unter der Leitung von Jürgen Rademacher sind aus Viersen 21 Müllfahrzeuge mit 67 Mitarbeitern im Einsatz, die rund 85.000 Haushalte versorgen. RWE Umwelt geht davon aus, dass spätestens vor Weihnachten alle Haushalte den neuen Abfallkalender in Händen haben. Sollte der "springende Frosch" bis dahin nicht in den Händen der Bürger sein, so steht in Viersen das Bürgertelefon unter der Rufnummer 02162/376-4000 zur Verfügung.


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