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Dienstag, 30. Dezember 2003
(datiert 1. Januar 2004)


Krankenhäuser "managen" gemeinsam


Im März soll Gesellschaft das Geschäft übemehmen

Von Daniela Veugelers

Grenzland. Als Folge der finanziellen Probleme des Waldnieler St. Antonius Hospital im FrüNahr haben sich die Krankenhäuser des Westkreises Viersen für die Gründung einer Managementgesehschaft, der Westkreis-Viersen-Krankenhausmanagementgesellschaft mbH" ausgesprochen.

Die Gründung der Gesellschaft wird unter anderem für das Nettetaler Krankenhaus als, "notwendiger Schritt verstanden, den Erhalt des Krankenhauses für die Zukunft zu sichern. Gleichzeitig ist man sich darüber einig, in der kommenden Zeit in bewährter Form die bestehenden

Stärken des Hospitals weiter auszubauen und sich soweit wie möglich auf die zu erwartenden Strukturveränderungen vorzubereiten", erläutert Herbert Wans, Geschäfstführer des Nettetaler Krankenhauses. Das Nettetaler Krankenhaus entsendet aus ihrem bisherigen Aufsichtsrat ein Mitglied in die neue Gesellschaft.

Voraussichtlichikr Gründungstermin des neuen Organs ist der 1. März 2004. Soltte sich das Irmgardis-Hospital Viersen-Süchteln nicht dazu entschließen beizutreten, geht das Nettetaler Krankenhaus nur mit dem AKH Viersen in einer Gesellschaft zusammen.


Auf dem Weg in ein "normales Leben"


Dirk Köhler wurde nach einem schweren Autounfall gleich zweimal ins Leben zurückgeholt

Von Ulrich Rentzsch

Nettetal. "Zweimal war ich schon tot, zweimal bin ich wieder ins Leben zurückgeholt worden." Dirk Köhler ist überzeugt, dass er am 6. November 2001 erneut geboren wurde. An diesem lhg wurde der heute 31-Jährige in einen schweren Autounfall verwickelt. Neben diversen `ftümmerbrüchen erlitt Dirk Köhler auch ein Schädel?HirnUauma, die Notärzte holten den Lobbericher schon am Unfallort wieder ins Leben zurück. Auch bei den anschließenden Operation im Krankenhaus musste er noch einmal wiederbelebt werden, danach fiel Dirk Köhler in ein vierwöchiges Koma.

"Mein Hirn war leer", sagt er heute, "ich musste komplett wieder lernen zu leben." Nach dem längeren Krankenhausaufenthalt folgte eine mehrmonatige Rehabilitationsphase in Hagen. Eine mühsame Zeit, zuerst im Rollstuhl, dann immer wieder mit kleinen Fortschritten. "Das Sprechen fiel mir sehr schwer, viele Wörter fehlten einfach", erinnert er sich. Er habe sich selbst immer wieder aufs Neue motivieren müssen: "Da spielt natürlich ein etwas gesteigerter Egoismus eine große Rolle, aber ich wusste, dass der Leerraum in meinem Hirn wieder gefüllt werden wollte."

Hilfe der Eltern

Seine Eltern, vor allem seine Mutter, übernahmen die Rolle der Betreuung. "Ich kann meinen Eltern nicht dankbar genug sein", sagt der Lobberieher, ihre Hilfe sei auch heute noch unentbehrlich. "Aber ich muss auch lernen, dass ich wieder mein eigenes Leben lebe, auf eigenen Füßen stehe und meine eigenen Gedanken denken möchte. Und ich habe schon gelernt, dass meine eigenen Wahrheiten meist die richtigen sind."

Über die Weihnachstzeit stand Dirk Kühler vor einer großen Aufgabe. Der Umzug in eine eigene Wohnung wollte bewältigt werden. Das ist sicherlich ein Lebenseckpunkt von großer Bedeutung im Leben eines Mannes, der wieder mühselig lernen musste, aus dem Liegen aufzustehen. Wegen des 'ftümmerbruchs im linken Knie steht in Dirk Köhler Behindertenausweis noch das "G" für Gehbehindert. Zusätzlich findet sich ein "B" für Begleitung. Aber Dirk Kühler ist sicher, dass dieser Zusatz bald wegfallen wird - ein weiterer, kleiner Schritt auf dem Weg ins -ja, soll man sagen "normale Leben"?

Zunächst war Dirk Köhler natürlich froh, dass er in vielen Situationen, denen der Nicht-Behinderte kaum Beachtung schenkt, auf dieses "B" für Begleitung zurückgreifen konnte. Heute ist der Drang, kleine Schwierigkeiten selbst zu meistern, größer als um Hilfe zu bitten.

Vor dem Unfall führte Dirk Kühler ein intensives Leben, konnte auf eine erfolgreiche berufliche Karriere zurückblicken, arbeitete sich auf der Erfolgsleiter vom Pruduktionshelfer bis zum Angestellten Stufe für Stufe nach oben. Heute arbeitet er zwar wieder bei seiner alten Firma, allerdings in einer anderen Abteilung. Möglicherweise kann er von einer anderen Firma der gleichen Branche übernommen werden, seine berufliche Zukunft beurteilt er als ungewiss.

Das Jahr 2003 wurde zwar zum Jahr der Behinderten ernannt, gespürt hat Dirk Kühler davon jedoch nicht allzu viel. Immer wieder gibt es Hürden zu meistern, die vor allem durch weniger Bürokratie leicht zu überwinden gewesen wären. "Was hilft mir eine kostspielige Fernsehwerbung?" fragt er. Seine Erfahrung: Behinderte müssten sich vor allem selbst helfen, untereinander Erfahrungen austauschen. Er vermisse vor allem eine Person, die eine gesamtheitliche Koordination des Behindertenlebens übernimmt, jemand der weiß, zu welcher Zeit man sich an welche Stelle wendet.

Humor nicht verloren

Den Humor hat Dirk Kühler allerdings nicht verloren: "Ich kann meinen rechten Arm zwar nicht voll und, ganz bewegen, aber deswegen kann ich mit dem Finger auch nicht mehr in der Nase bohren." Und einen sehnlichen Wunsch für seine ganz private Zukunft schließt er an: "Hoffentlich kann ich weiter hier am Ort meiner Arbeit nachgehen."


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