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Donnerstag, 27. November 2003


Karneval mit viel Idealismus und einer Stange Geld

Zum närrischen Jubiläum 4 x 11 Jahre Karnevals Komitee Lobberich trafen sich ehemalige Prinzenpaare / Erinnerungen an alte Gesellschaften wurden wach

Zwölf der 19 Lobbericher Prinzenpaare trafen sich zum närrischen Jubiläum 4 x 11 Jahre Karnevals - Komitee Lobberich in der Tennishalle. Foto: Gabriele Aust

Lobberich. Erinnerungen an alte und sehr aktive Lobbericher Karnevalsgesellschaften wie "Ronk öm de Waaterture" oder "Heideröschen" und die von Heimatvertriebenen gegründeten "Nette Usinger" wurden am Samstagabend beim Kameradschaftsabend anlässlich des närrischen Jubiläums 4 x 11 Jahre Karnevals Komitee Lobberich (KKL) wach. Man erinnerte sich aber auch an so unvergessene KKL-Präsidenten wie Hubert Eckstein.

Überhaupt gab es in 44 Jahren nur vier KKL-Präsidenten: Franz Seeger, Hubert Eckstein (beide schon verstorben), Lutz Burchardt und den noch amtierenden Thomas Timmermanns. Besonders viel Beifall gab es für den einzigen noch lebenden Gründer des KKL, Walter Nehrig (84). Der am 24. Dezember 1918 in Breslau geborene Jubilar war in vollem Ornat mit seinen vielen Orden erschienen und ließ so auch visuell die jetzt 44-jährige Lobbericher Komitee-Geschichte Revue passieren. Er erinnerte daran, dass die ersten Lobbericher Tulpensonntagszüge auf der Niedieckstraße gegenläufig aneinander vorbei zogen, damit auch die Zugteilnehmer den Narrentreck sehen konnten. Nachdem aber ein Musiker von einem Pferd schwer verletzt wurde, kam man zu der Überzeugung, dass die Niedieckstraße zu schmal und damit zu gefährlich war.

Für alle Prinzenpaare gab es den Sessionsorden des KKL und eine große Urkunde. Thomas Timmermanns betonte: "Ihr alle habt durch Euer Engagement zum Erhalt des Karnevals beigetragen." Karl Heinz Haumer (Lobbericher Prinz 1969) erinnerte an anfänglich Skepsis.

Erst seit 1975 gibt es den gemeinsamen Nettetaler Tulpensonntagszug. "Heute sind alle froh, dass es so gekommen ist. Jährlich könnte heute wohl kein Stadtteil mehr diesen organisatorischen und vor allem finanziellen Kraftakt meistern."

Thomas Timmermanns erinnerte an die Geschichte des KKL, an deren Beginn die große "HeinLein-Koalition" (Bürgermeister Hein Nicus, und Vize-Bürgermeister Leinhard Bontenackels) mit dem verstorbenen Gemeindedirektor Hans Willi Güßgen stand. Letzterer hatte 1959 als Vorsitzender des VVV Lobberich auf Anregung der Karnevalsvereine "Ronk öm dä Waatertuure" und KG Fidele Heide" sowie auch anderer Heimatfreunde die Vorstände aller Lobbericher Vereine, Clubs und Straßengemeinschaften zu einer Besprechung eingeladen. Die Frage: Wie kommen wir in Lobberich für die Zukunft zu gesicherten Karnevalszügen?" Die Antwort: "Mit viel Idealismus und einer Stange Geld." Bürgermeister Nicus meinte damals, dass die Grundstimmung der Lobbericher Bevölkerung überwiegend "pro karnevalistisch" sei und sie einem Rosenmontagszug zustimmen würde. So wurde die finanzielle Absicherung in die Kompetenz des Lobbericher Rates gegeben.

Auf Anregung des Wirtevereins wurde aus dem geplanten Rosenmontagszug der Tulpensonntagszug. Man einigte sich darauf, jeder könne Prinz werden, und es stehe jedem Verein frei, einen Prinzen zu benennen, der durch das Karnevals-Komitee Lobberich gewählt und gekürt wird. Die KG "Heideröslein" war bereit, Karneval 1960 den ersten Prinzen aus ihren Reihen zu stellen. Das Motto des Zuges - wie hätte es zum Start auch anders sein können - "Lobberiker Wenk".


Bericht über das KKL Oktober 2002


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