Kampf um "elmpt.de"

Gemeinde contra Portalbetreiber:
Wer hat das Recht am Namen der Internetseiten?

Von Thomas Hoffmann

Niederkrüchten. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, schon lange nicht mehr. Dass das so ist, tritt gerade in der Gemeinde Niederkrüchten zu Tage.Der Betreiber der Interseite "www.elmpt.de", Markus Radekopf, hat Post von der Gemeinde erhalten. In dem Schreiben fordert die Verwaltung Radekopf auf, die Domainregistrierung der Seite löschen zu lassen. Sprich: Seine Rechte an "elmpt.de" aufzugeben.

Wir möchten damit Internetsurfer schützen", erklärt Klaus Blech, Beigeordneter: "Wenn jemand auf 'elmpt.de' zugreift, muss er glauben, er sei auf einer offiziellen Seite der Gemeinde. Das beweisen die vielen E?Mails und Anrufe, die wir bekommen haben. Die Menschen haben sich darüber beschwert, dass der Internetauftritt der Gemeinde wenig Informationen biete - und diese Leute waren auf "elmpt.de"...

Anders sieht das Radekopf. "Immerhin habe ich auf der Seite rund fünf mal so viele Zugriffe wie die Gemeinde auf der offiziellen Seite. Ich vermute, dass man hier versucht, an eine funktionierende Domain zu kommen, um darauf weiter aufbauen zu können."

Radekopf wolle, so sagt er, die Internetseiten der Gemeinde nicht torpedieren, er wolle sie vielmehr unterstützen: "Es gibt ja von '"elmpt.de" den Verweis auf 'niederkruechten.de'." Tatsächlich aber gleicht das kommerzielle Internetportal einer offiziellen sehr, der Verweis auf das Telefonbuch des Rathauses und die allgemeinen Hinweise der Verwaltung lassen den Schluss zu.

Sollte Radekopf seine Internetadresse nicht freigeben, will die Gemeinde Niederkrüchten die Rechte an derselben erklagen. Radekopf wiederum hat daran kein Interesse: "Ich verdiene Geld mit diesem Portal, habe Verträge über Unterseiten abgeschlossen, die ich nicht kündigen kann." Ein gerichtlicher Streit scheint unabwendbar.

(Folgemeldung:  09. Oktober: Niederkrüchten will jetzt auch elmpt.info)

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