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Donnerstag, 7. November 2002


Die Nettetaler PC-Senioren

Sie haben Spaß am Internet, trauen sich,Fragen zu stellen und helfen ihren Freunden weiter

Lobberich (th). Sie sind mittlereweile "bekannt wie bunte Hunde." Die örtliche Presse hat über sie berichtet, der Bild-Zeitung waren sie eine Reportage mit Bild wert, mehrfach wollte das Fernsehen über sie informieren. Die Rede ist von den Senioren-PC-Freunden.

Jeden dritten Montag im Monat trifft sich die inzwischen 55-Mann und -Frau starke Gruppe im Lobbericher Pfarrzentrum "die Brücke" und hacken darauf los.

"Das ist nicht ganz richtig," berichtigte Ulrich Schorsek den übereifrigen Berichterstatter, "wir treffen uns zunächst zum Klatsch bei Kaffee und Plätzchen." Das ist den älteren PC-Freunden wichtig, es ist das Geheimnis ihres Erfolgs, weiß Schorsek, einer der acht Gründerväter der Gruppe: "Beim Klatsch lockert man automatisch auf, verliert Berührungsängste und wird so natürlich auch aufnahmefähiger." Doch auch das Klönen beim Kaffee hat Regeln, drei um genau zu sein. Erstens: Es wird nicht über Krankheiten geredet. Zweitens: Es wird nicht über Politik diskutiert. Drittens: Was jemand früher gewesen ist, spielt keine Rolle. Die PC-Senioren sind gleich.

Das heißt nicht, dass das altbekannte "wie gehts?" oder das "wie läufts?" bei dem Verein keine Rolle spielen. Natürlich interessiert man sich für den anderen und dessen Wohlergehen, nur über Krankheiten wird nicht gesprochen. Und wieder wird der Berichterstatter korrigiert. Wir sind kein Verein", betont Schorsek, "wir sind ein lockerer Zusammenschluss von älteren Menschen, die sich für Rechner und das Internet interessieren."

Sie bringen sich PC und Internet gegenseitig bei. Die Nettetaler PC-Freunde haben Spaß daran,
sich auszutauschen und fachzusimpeln. Nur Politik und Krannkheiten spielen keine Rolle. Foto: Inge von den Bruck

Und gerade das Internet ist eines der Hauptaugenmerke unserer Freunde: Ihre Homepage (www.pc-freunde.de, Anm. d. Red.) ist "gepflegter" als viele andere, immer auf dem aktuellsten Stand.

"Natürlich kommunizieren wir auch über E-Mails", erklärt Ulrich Schorsek, "das ist doch eine der schnellsten Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen, die es überhaupt gibt." Sogar die ältesten PC-Freunde, und der Älteste ist 87 Jahre alt, entschuldigen sich via E-Mail, wenn sie an einem der Treffen in der "Brücke" nicht teilnehmen können. Warum auch nicht? Immerhin sind 54 der 55 der "User" "online." So erhalten sie auch den Sonntagsgruß, den Schorsek jeden Samstagabend ähnlich einem "Newsletter" an seinen Freunde-Verteiler mailt. "Das habe ich sogar gemacht, als ich in Urlaub war", meint er nicht ohne Stolz, "ich war bei meiner Tochter, die in der Nähe von St. Paul in Minnesota lebt, und habe einfach den Gruß von dort aus versendet. Das ist ja das schöne am Internet. So kommuniziere ich ja auch mit meiner Tochter. Jeden Tag tauschen wir 'elektronische Briefe'aus."

Nachwuchssorgen haben die Freunde nicht. Stetig werden sie mehr. Und stetig steigt auch ihr Wissen über Bits und Bytes, HTML und Java, Festplatten und Soundkarten. "Wir bringen uns alles gegenseitig bei", sind die Senioren stolz, "wir schaffen halt eine Atmosphäre, in der sich jeder einzelne traut, Fragen zu stellen. Nur so kann man weiterkommen. Und natürlich findet sich in der Gruppe auch jemand, der die Frage beantworten karm."

Nein, unsere 55 Freunde haben keine Angst vor der neuen Technik- sie wissen sie für sich zu nutzen. Ganz getreu dem Motto, das sie quasi als Begrüßung jedem Besucher ihrer Homepage an die Hand geben: "Ein englischer Rentner nimmt morgens seinen Tee und geht in den Club. Ein französischer Rentner nimmt morgens einen Pernot und geht zum Boule. Ein deutscher Rentner nimmt morgens eine Herztablette und geht zur Arbeit .Ein PC-Freund aber nimmt morgens seine Maus und geht ins Internet." Surfen!


Hans Hoeke: Mehr ein Freund als ein Chef


Dagmar Emmrich-Ipers ist nun ofiziell die neue Amtsleiterin des Nettetaler Amtsgericht / Hans Hoeke verabschiedet

Nettetal (dv). Am vergangenen Donnerstag wurde Geschichte am Amtsgericht Nettetal geschrieben. Zum ersten Mal in seiner 100-jährigen Geschichte fibernahni mit Dagmar Emmrich-Ipers eine Frau die Leitung dieses Amtsgerichtes. Emmrich-Ipers folgt dem "Urgestein" flans Hoeke, der langer als alle anderen Amtsleiter im Landgerichstbezirk Krefeld, nämlich 20 Jahre das Amtsgericht führte und nun von der Präsidentin des Oberlandesgerlchtes, Anne-Jose PauWn, in den Ruhestand verabschiedet wurde.

"Mit Hans Hoeke verliert das Amtsgericht einen guten Führer, der seine Mitarbeiter auch in schwierigen Zeiten motivieren konnte", -lobte der Präsident des Landgerichts Krefeld Dr. Klaus Forsen. Dies habe er nicht nur mit Sachverstand sondern auch mit viel Humor bewerkstelligt. "Denn das Amtsgericht hat besonders in einer ländlichen Region einen sehr hohen Stellenwert", unterstrich er.

Hans Hoeke entschloss sich inmitten der wilden 68er in die Justiz zu gehen und diese "auf seine Art deutlich zu beleben", wie es die Präsidentin des Oberlandesgerichtes, Anne-Jose Paulsen, betonte. Nach seiner Amtszeit beim Aintsgericht Kempen wurde der Wahl-Hinsbecker im Jahre 1981 Amtsgerichtsdirektor in Nettetal. > dieser Zeit gehörte er zu den jüngsten Amtsrichtern und nun auch zu den längsten Amtsgerichtsdirektorenu, so die Präsidentin. Besonders sein hohes Engagement für die Menschen wurden von den hochrangigen Laudatoren immer wieder herausgekehrt. "Ihr soziales und politisches Engagement zeichnen Sie auch als Mensch aus", so Anne-Jose Paulsen.

Der Landrat des Kreises Viersen Dr. Hans-Christian Vollert erteilte Hocke mit den besten Wünschen des Kreises den "Arbeitsauftrag" mehr über die Geschichte des Amtsgerichts Nettetal herauszufinden, Aachdem wir vor kurzem die histotrische Gerichtstsätte Geer eingeweiht haben". Rechtsanwalt Elmar Erlemann vom Verein des Rechtsanwälte Krefeld hob die humorvolle Art Hoekes hervor, stellte aber auch seine fachliche Kompetenz als Richter noch einmal heraus. Die persönlichste aller Ansprechen kam von einem ehemaligen Bediensteten, Richter Peter Schmitz. Gerne unterrichtete er die anwesenden Gäste über merhere Eigenarten von Hans Hoeke. So erfuhren die Gäste von Heekes Ente die ständig mit Stroh für den Privatzoo der Kinder vollgepackt war. Auch gab es einen kurzen Einblick in die täglichen gemeinsamen Mittagessen, bei dem Hoeke seine Anekdoten aus der Zeit' als junger Richter zum Besten gab. "Er war nie ein Chef, sondern mehr ein Freund", schloss Schmitz seine Rede.

Ein historischer Moment ereignete sich am verganenen Donnerstag im Nettetaier Amtsgericht.
Dagmar Emmrich-Ipers (2.v.r) Wurde als erste Frau Leiterin des Amtsgericht Nettetal.
Darüber freuten sich auch Landrat Dr Christian Vollert (L), Anne-Jose Paulken (2.v.l.) und Hans Hoeke (r). Foto: Gabriele Aust

Hoeke selber bedankte sich bei den Laudatoren für das viele Lob. "Der tägliche mittägliche lYeff war ein Kraftquelle für mich und meine Arbeit. Aber als ich merkte; ich erzähle immer die gleichen Geschichten, war es Zeit für mich zu gehen". Einige unerledigte Aufgaben wie die Ernerung des Daches oder die Einrichtung eines Aufenthalstraumes übergab es seiner Nachfolgerin Dagmar Emmmrich-Ipers und wünschte ihr viel Glück bei der zukünftigen Arbeit.

Dagmar Emmrich-Ipers leitet schon seit einem halben Jahr das Nettetaler Amtsgericht. Vor dieser Zeit bewies sie ihr Können beim Landgericht Krefeld. Eine neue Periode anbrechen sah Landrat Dr. Volleit und wünschte der neuen Amtsleiterin Klugheit, Autorität und eine ruhige Hand. Voll des Lobes war auch die Leitende Oberstaatsanwältin Marlies Hampel Ober die Amtsführung von Emmrichlpers. Den Mitarbeitern des Amtsgerichts beschied sie: "Sie haben nun eine engagierte und karagierte Frau an der Spitze dieser Behörde". An Hoeke gewand versprach sie, die "großen Fußstapfen die sie hinterlasen haben, nach besten Gewissen auszufüllen. Die Präsidentin des Oberlandesgerichts berichtete zum Abschluss noch über eine kleine Anekdote. Die neue Leiterin Dagmar Emmrich-lpers, hat so lange gearbeitet, bis keiner mehr im Hause und sie eingeschlossen war Zur Amtseinfährung kam die neue Leiterin des Amtsgerichts mit ihrem Sohn Tom, der ganz stolz in der ersten Reihe, die Blumen halten durfte


Deutsche Kinder haben Sprachproblente


Land will Sprachkurse ausweiten und fördern

Nettetal (dv). Als erste Stadt im gesamten Kreisgebiet bot die Stadt Nettetal in Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten Sprachkurse für Migrantenkinder an. In diesem Jahr erhielten bereits knapp 50 Kinder in den Gemeinschaftsgrundschulen Breyell, Kaldenkirchen und Lobberich Sprachunterricht. Die Maßnahme wurde in diesem Jahr von der Bezirksregierung mit 4.602 Euro unterstützt. Eine lobenswerte Initiative, die aber nicht nur den ausländischen Kindern zugute kommt. "Die meisten Kinder, die diesen Kurs besuchen, sind deutsche Kinder, die erhebliche Probleme im korrekten Satzbau und vielem mehr haben", so Jörg Mackenbach, Schulleiter an der Grundschule Kaldenkirchen.

Das Land NRW will nun die Förderung auf die Kindergärten ausweiten. In einem vorgezogenen Anmeldeverfahren sollen künftig die Sprachdefizite der Kinder bereits im Kindergarten getestet werden, um so die Defizite schon frühzeitig zu erkennen. Die Finanzierung diese Prqjektes ist allerdings' noch nicht geklärt. Auch Fragen, was mit Kindern passiert, die mit dem Erreichen des siebten Lebensjahres noch kein ausreichendes Deutsch können, passiert, ist nicht geklärt. Bisher sind an einigen Kindergärten Sozialpädagogen beschäftigt, die an der Schulfähigkeit der Kinder arbeiten.

Nettetaler Politiker befürchten, dass besonders ausländische Kinder nicht in den Kindergarten gehen und so das Angebot des Sprachunterrichts nicht wahmehmen könnten. Das konnte Mackenbach nicht bestätigen. Alle Kinder, die bisher in meiner Schule eingeschult worden sind, konnten deutsch sprechen." Ist nur zu hoffen, dass dieses Angebot auch in Zukunft fortbestehen kann.


50 Jahre Kunstgalerie Erkens-Notz


August Erkens legte den Grundstein für eine langjährige Kunst-Geschichte

Vor genau 50 Jahren gründete August Erkens auf der ehemaligen Bahnstraße, heute Niedieckstraße, sein Farben- und Tapetengeschäft. Heute führt seine Tochter Renate Notz, die Arbeit mit einem Kunsthandel, Galerie und Antiqitäten fort.

Nettetal (dv). Im Jahre 1952, genau vor 50 Jahren, eröffnete der gebürtige Lobbericher, August Erkens, auf der Bahnstraße, heute Niedieckstraße im Haus Nummer 25 sein Malergeschäft. Nachdem der Malermeister und Künstler, der an der Ecole Beaux Arts in Paris und an der Kunstgewerbeschule Krefeld studiert hatte, aus seinem Atelier in Mönchengladbach ausgebommt wurde, kehrte er in seine Heimatstadt zurück.

"Mein Großvater wollte immer, dass mein Vater etwas anständiges, neben der künslerischen Malerei, lernen sollte und deshalb wurde er Malermeister. Dieses Können hat unserer Familie nach dem Krieg das Leben gerettet", so seine Tochter Renate Notz.

Im Hauptberuf Malermeister in seiner Freizeit Künst'ler schuf Erkens seine berühmten Ansichten vom :'l'iederrhein. Diese verkaufte er schon damals nach Berlin, in die Schweiz und das nahe Ruhrgebiet. "Die Lobbericher haben meinen Vater am Anfang für einen Träumer gehalten. Mit den Jahren haben sie aber seine Arbeit respektiuert."

Mitte der 50er Jahre trennte der Vater seine Geschäfte in Kunsthandel und Tapetengeschäft. "Von der Kunst alleine zu leben, war damals sehr schwer", erklärt Renate Notz diesen Schritt.

Die Liebe zur Kunst hat die Lobbericherin von ihrem Vater geerbt. "Ich könnte mir kein Leben ohne die Kunst und ohne das Geschäft vorstellen." Diese Hingabe zur Kunst war auch der Grund warum der Kunsthandel seit Anbeginn der Nettetaler Kunstszenejährlich das liaus für Künstler öffnet.

Über die Jahre stellten hauptsächlich naive Künstler, wie Wilhelm van Donk und der Jugoslave Kovaeicka Ulzdin ihre Werke aus. wir hatten sehr oft Freunde meines Vaters aus der Krefelder Gruppe 45 wie Gustav Fünders, Ernst Hoff und Fritz Huhnen zu Gast, erinnert sich Notz gerne an diese Zeit. Aus der Sammelleidenschaft von August Erkens entwickelte sich auch das heutige Antiquiariat mit Zeichnungen, Stichen von Käthe Kollwitz, Max Liebermann sowie alte Holztruhen und vielem mehr.

Auch in diesem Jahr stellen wieder drei Künstlerinnen und Künstler ihre Werke beim Kunsthandel Notz aus. "Die Besucher schätzen die persönliche Atmosphäre in der Galerie, daher sie immer wieder", freut sich Notz.

Am Sonntag, 10. November, 11 Uhr, sind alle Interessierten zur Ausstellunsgeröffnung eingeladen. Die Künstler Margret Greven die Keramiken zeigt, Gisa Misera mit ihren Blumenbildern und der ehemalige Schlosserrneister Theo Heim werden anwesend sein. Zur Feier des Tages gibt es Blechkuchen wir vor 50 Jahren.


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