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Donnerstag, 5. September 2002


Lobbericher Giftwasser

Millionen für Sanierung
Vergleichsvertrag regelt die Sanierung des verseuchten Grundwassers

Lobberich (dv). Schon seit Jahren ist bekannt, dass das Grundwasser in Lobberich durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) belastet ist. Dieser Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Das betroffene Gebiet reicht von der Robert-Kahrmann-Straße bis zur nördlich gelegenen Bahnlinie. Durch die nordwestliche Fließrichtung sind weite Teile des Lobbericher Grundwassers betroffen.

In nichtöffentlicher Sitzung stimmte der Haupt- und Finanzausschuss nun am Dienstag einem Vergleichsvertrag zur Grundwassersanierung von ganz Lobberich zu. Die Vertragspartner - Kreis Viersen, Stadt Nettetal, Pierburg AG und Rokal Armaturen verpflichten sich in einem Zeitraum von 15 Jahren, die Kosten für die Sanierung zu übernehmen. Dies dürfte kein billiges Unterfangen sein, müssen doch zuerst mehrere Kanalbaumaßnahmen durchgeführt und zahlreiche Brunnen neu im Stadtgebiet gebaut werden. Die Brunnen fördern das kontaminierte Wasser zu Tage, wo es gereinigt und in die Nette abgeleitet wird. "Der Schatz des Grundwassers ist so ein hohes Gut, dass auch eine arme Kommune wie Nettetal sich zu diesem kostspieligen Schritt entschlossen hat, so Dieter Zapf, Leiter der Stadtplanung. Die Pierburg AG gab schon 1994 alleine 300.000 Mark für die Sanierung des "Pierburg-Wassers" aus. Die Kosten der heutigen Maßnahme wollte die Stadt nicht benennen.

Erste Erfolge erhofft sich die Stadt nach fünf Jahren Sanierung. "Diese Maßnahme ist für den Stadtteil Lobberich sehr bedeutsam", so der Bereichsleiter. Es stellt sich die Frage: Warum wurde die Sanierung erst jetzt in Angriff genommen?

Schon seit längerem raten das Gesundheitsamt und die Untere Wasserbehörde Brunnenbesitzer von der Nutzung des Grundwassers zur Bewässerung des Gartens und zur Befüllung von Planschbecken ab. Fachleute messen noch heute eine Verunreinigung der oberen Grundwasserschicht mit 50 bis 1.000 Mikrogramm pro Liter CKW Der Grenzwert liegt bei zehn Mikrogramm pro Liter.

Zurückzuführen sind die Verunreinigungen auf Altlasten auf dem Gelände der Firma Pierburg. Bereits seit 1992 saniert die Pierburg AG neben dem Grundboden auch das Grundwasser.

Schon Ende der 80er Jahre fanden Experten auf dem Firmengelände erhebliche Altlasten. Diese sind ein Erbe des früheren Betreibers Rokal, die 1974 von Pierburg übernommen wurde. Die Firma verwendete das CKW zur Entfettung von Metallgegenständen.

Damals gelangten die Schadstoffe, ungehindert in das Grundwasser, wo sie bis heute immer noch schlummern. Aber das soll sich bald ändern.


Sechster Platz für Lobbericher Wehr


Erstmalig US Feuerwehrwettkampf in Deutschland
Schnellste Truppe beim Schlauchhaspeln - Nächstes Jahr aufs Treppchen

Lobberich. Bei den 1. Internationalen Deutschen Meisterschaften im American Muster belegte das Team des Löschzugs Lobberich den sechsten Platz. Erstmals wurde dieser in den USA sehr populäre Feuerwehr Wettkampf am vergangenen Samstag in Duisburg-Baerl ausgetragen. 23 deutsche Teams machten mit. Dabei auch eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal, vom Löschzug Lobberich - und die Lobbericher hatten die Nase oft ganz weit vorn.

Das American Muster ist eine aus den USA stammende Feuerwehrsportart, bei dem mit historischen Geräten zwei Löschübungen durchgeführt werden müssen. Der Sieger wird durch die schnellste Gesamtzeit aus den beiden Disziplinen Hose Cart (Haspelziehen) und Bucket Brigade (Eimerkette) ermittelt. Zum Wettkampf hatten sich 26 Teams aus ganz Deutschland gemeldet.

Der Wettkampf wurde mit dem Haspelziehen eröffnet, bei dem über eine Strecke von 130 Metern eine amerikanische Schlauchhaspel gezogen und anschließend ein Löschangriff durchgeführt werden musste.

Das Team des Löschzugs Lobberich: v.l.: N.N., Kevin Schmidt, Bernd Mertens, Stefan Hörnschemeyer, René Müller, vorne hockend: Thomas Hörnschemeyer Bei den 1. Internationalen Deutschen Meisterschaften im American Muster belegten die Jungs der Lobbericher Wehr auf Anhieb den sechsten Platz.

Foto: Monique Hörnschemeyer

Hier dominierten die Lobbericher Feuerwehrleute mit einer Zeit von 36,10 Sekunden das Feld, und ließen selbst die späteren Deutschen Meister aus dem brandenburgischen Libbenichen mit 16 Hunderstel hinter sich.

Das Teilnehmerfeld war nach dem ersten Wettkampf nur durch wenige Sekunden voneinander getrennt, so dass die anschließende Eimerkette die Entscheidung bringen musste. Hier schafften es die Lobbericher um Teamchef Thomas Hörnschemeyer leider nicht, den Vorsprung zu halten und landeten schließlich im Endklassement auf dem sechsten Platz. "Wir hatten uns auf diesen Wettkampf gut vorbereitet, aber ein so hervorragendes Ergebnis war für uns alle überrasehend. Und dass wir in einer Disziplin die schnellsten Feuerwehrleute in ganz Deutschland sind, ist schon ein fantastisches Resultat". Besonders stolz zeigte sich Thomas Hörnschemeyer, dass sein Team in allen Wettkämpfen keine Strafzeiten kassierte.

Für das nächste Jahr hat sich das Team ein klares Ziel gesetzt: "Wir wollen aufs Treppchen!" Für Thomas Hörnschemeyer, Bernd Mertens, N.N., René Müller, Kevin Schmidt und Stefan Hörnschemeyer stehen intensive Vorbereitungen bevor.

der Artikel wurde am 12.1.2012 auf Bitten des Gezeigten editiert


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