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Donnerstag, 5. August 2002


Wenn Nettetal ins Laufen kommt ...

Benefizlauf für Rochlitz begeistert angenommen

Nettetal (ur). Rund 10.000 Euro kamen zusammen - so lautet das finanzielle Fazit der Organisatoren des Benefizlaufes für die Hochwasseropfer in Nettetals Partnerstadt Rochlitz, der am vergangenen Sonntag in Lobberich durchgeführt wurde. Dazu kommen noch 6.000 Euro, die Pfarrer Georg Kerkhoff in der Pfarre St. Sebastian gesammelt hatte. Nun sollen alle Spenden über Christian Weisbrich, Vorsitzender des Lobbericher Verkehrs- und Verschönerungsvereins, zusammengetragen und in etwa zwei Wochen Oberbürgermeister Joachim Knappe, der extra aus Rochlitz anreisen wird, übergeben werden.

Die Idee zu diesem Benefizlauf hatten Rolf Birker, Inhaber der Lobbericher Gaststätte "Schickeria", Jörg Nappert, Direktor der Internationalen Butler Academy, und Thomas Peters, Vorsitzender der Betriebssportgemeinschaft Pierburg. Der Lobbericher Werbering und der Lobbericher Verkehrs- und Verschönerungsverein halfen spontan bei der Umsetzung.

Am Lauf selbst beteiligten sich über 250 Läufer, die meisten liefen zwei Runden durch Lobberichs Innenstadt, einige legten noch ein "Schippchen" drauf, andere liefen sogar eineinhalb Stunden. Während der Laufveranstaltung führte Manfred Mertens, Präsident der Fidelen Heide, mit gut gewählten Worten durch ein buntes Programm. Schon am Samstag hatte man sich mit einer Party am Alten Markt auf den Benefizlauf eingestimmt.

So war während des Laufs auch eine Live-Schaltung zu Rochlitz' Oberbürgermeister Joachim Knappe vorgesehen. Doch der hatte am Freitag eine neue Telefonanlage erhalten, die am Sonntag noch nicht "so richtig" funktionierte. Knappe meldete sich aber am Montagmorgen schon um 7.30 Uhr und bedankte sich bei der Nettetaler Bevölkerung für ihre Spenden.


Fotos (alle): Gabriele Aust und Ulrich Rentsch


Für Rochlitz, aber auch für Lobberich


Zwar war der Benefizlauf in Lobberich eine Nettetaler Angelegenheit - Rochlitz ist schließlich Nettetals Partnerstadt - doch können sich die Lobbericher den Lauf und alles Drumherum stolz aufs Revers heften.

In erster Linie sollte für die Hochwasseropfer in Rochlitz gespendet werden. Das gelang. Immerhin kamen rund 10.000 Euro zusammen, die sächsischen Partner werden sich freuen.

Aber der Lauf weckte nicht nur die Solidarität mit Rochlitz, sondern auch die offensichtlich lang unterdrückte Freude, dass im Stadtteil Lobberich außer Ferkes- und Weihnachtsmarkt mal so richtig was los war. Es war deutlich zu hören: Vor dem Verkünden der Tageszeit hieß es erst `mal: "ist doch 'ne tolle hier, oder? Hallo, Jupp".

Zu mäkeln hatten - natürlich - auch einige was. Man hätte noch warten sollen mit dem Benefizlauf, dann wären noch mehr gekommen, und man hätte in aller Ruhe planen können. Wir glauben das nicht. Auch wenn der Tag der Deutschen Einheit vom Thema her gepasst hätte, wer hätte im Oktober noch an Hochwasser gedacht? Die Wassermassen kamen plötzlich, in Lobberich handelte man so schnell man konnte.

So hatten Robert Hellmann, Rolf Birker und alle, die an der Organisation beteiligt waren, zwar alle Hände voll zu tun, dennoch nahmen auch sie sich die Zeit, die Joggingschuhe zu schnüren und durch Lobberich zu laufen. Für Rochlitz - aber auch für Lobberich.

von Ulrich Rentsch


Nettetaler Beine wurden einfach nicht müde


Nettetal (ele/ur). Das hat prima geklappt! Der äußerst kurzfristig organisierte Benefizlauf für die Hochwasseropfer in Nettetals Partnerstadt Rochlitz war ein voller Erfolg. Bei strahlendem Sonnenschein nahm Nettetals Bevölkerung die Veranstaltung als willkommene Gelegenheit, ihre Verbundenheit mit den sächsischen Freunden zu zeigen. Wer mitlief, spendete. Wer den Läufern am Straßenrand Beifall klatschte, warf Münzen in die Sammelbüchsen des Lobbericher Werberings und des Lobbericher Verkehrs- und Verschönerungsverein. Wer verzehrte, spendete ebenfalls, wenn auch indirekt. Viele brachten sich ein und erklärten damit ihre Solidarität.

Einen Sonntagnachmittag war Lobberichs Innenstadt autofrei. Die Blechkarossen wichen den Benefizläufern. "Die Solidarität mit unserer sächsischen Partnerstadt Rochlitz ist groß, das beweist dieser Lauf, das beweisen aber auch sehr viele Einzelaktionen für die Hochwassergeschädigten", freute sich Bürgermeister Peter Ottmann am Sonntagmittag. Er zeigte sich konditionell auf der Höhe, brauchte eigentlich nur zwei Runden laufen, schaffte dann aber doch drei durch den autofreien Stadtkern von Lobberich.


Studium an der Infotafel: Die Sonderseiten der GN

Kondition präsentierte auch Manfred Meis, Pressesprecher der Industrie -und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. Er dreht noch eine Stunde nach dem Start seine Runden durch seine. Heimatstadt Lobberich, obwohl er schon vor 30 Jahren nach Leuth umzog. "Lobberich ist zu Fuß auch schön", lachte er. Besonderen Beifall hatten die Läufer der Firma Pierburg verdient, die zum Teil in Jeans und Straßenkleidung acht Runden durch Lobberich drehten.

Einige 100 Nettetaler hatten sich vor dem alten Lobbericher Rathaus eingefunden. Kurzweilig moderierte hier Manfred Mertens, Präsident der KG Fidele Heide vor, während und nach dem Benefizlauf. Gut 250 Läuferinnen und Läufer hatten sich eingetragen, liefen mindestens zwei Runden (Startspendengeld fünf Euro).

Lobberichs Pfarrer Georg Kerkhoff lief mit und konnte schon 6.000 Euro, die die katholische Pfarrgemeinde St. Sebastian gesammelt hatte, für die Aktion "Hochwassersolidarität Rochlitz" zur Verfügung stellen.

Die Liste der Läufer war lang: Uwe Schummer (Bundestagskandidat der CDU), Arno Melchert (Nettetaler Ratsmitglied der SPD), Andreas Bartsch (Kaldenkirchens Ortsvorsteher), Petra Peuten (Geschäftsführerin vom Ruder- und Kanuclub Lobberich), die Laufbrüder Sebastian und Benedikt Boyxen nebst Vater Jürgen - sie sollen stellvertretend stehen für viele, viele andere. Lobberichs Olympia-Teilnehmerin Anneliese Gerhards gab den Startschuss - verspätet zwar, aber der Andrang vor dem Anmeldehäuschen war einfach zu groß.


Unermüdlich und ausdauernd:
Das Team vom LC Nettetal

Eine gelungene Veranstaltung, wenngleich einige Läufer über unzureichende Information klagten. Wir glaubten, nach zwei Runden müssten wir Schluss machen. Im Vorfeld hieß es, nur die Mitglieder des LC Nettetal laufen länger", bedauerten einige Läufer ihren vorzeitigen Abbruch, meinten dann aber auch: "Vielleicht sollte man in Lobberich jährlich einen Benefizlauf machen, das war schon eine tolle Sache."

Noch kurzfristiger war die Party am Samstagabend ins Leben gerufen worden. Am Alten Markt hatte sich rund 300 Besucher eingefunden, um zunächst "Black Pudding", später "Souled Out" zu lauschen. Alle wussten, die Aktion hätte größeren Andrang verdient, aber in der Kürze der Zeit waren sich die überwiegende Mehrzahl einig: "Ein guter Anfang, so kommt Lobberich auf die Beine." Was die Läufer und Zuschauer ja einen Tag später eindrucksvoll unter Beweis stellten.


Erschöpft aber doch glücklich: Robert Hellmann schnürte selbst die Schuhe und lief die Lobbericher Runde

"Hoffentlich vergesse ich niemanden", sagte Organisator Robert Hellmann, als er den Sponsoren und Helfern danken wollte: Feuerwehr-Löschzug Lobberich, Polizei Nettetal, Ordnungsamt der Stadt Nettetal, Gaststätte "Schickeria" mit ihrem immer freundlichen Team, Marco Inderhees für die sanitären Anlagen, artist-Werbung Kaldenkirchen, Taxi-Unternehmen Jansen und Kurdi, Bierverleger Werner Weyers, Malteser Hilfsdienst, Geschäftsleute des Werberings (hatten sich für die Sonderseiten in den GN engagiert), die Bands "Black Pudding" und "Souled Out", Marcel Simons, Steffi Scholz, die Sportgruppe der Firma Pierburg, Bäckerei Ohmen, Josef Lehnen, CDU Nettetal, Manfred Mertens, LC Nettetal, Verlag Fegers Druck & Verlag.

Sie alle verzichteten auf Honorare, spendeten Geldbeträge oder Sachleistungen. Auf keinen Fall vergessen wollte Robert Hellmann die vielen Helfern aus Nettetals Vereinen: "Ohne sie wäre vieles nicht gegangen." Sich selbst nannte er nicht.

Dafür tun wir es: Danke Robert!


Wartet gespannt auf den Startschuss:
Christian Weisbrich


Sammelleidenschaft: Harald Post mit Büchse


zwei Läufer des RKC Lobberich


Nette Geste am Rande: die Getränkestation


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