Schäden am Turm der Pfarrkirche

Bilder


Die Bilder wurden bei einer Befahrung im Sommer 1996 gemacht.

Herzlichen Dank an den Architekten, der die Bilder zur Verfügung stellte.


Sanierungskonzept

Die Schäden im Bereich der Türme sind am Gravierendsten. Mehrere Natursteinelemente und auch lose Ziegelsteine im oberen Turmbereich drohen herabzustürzen, wie anhand der Fotos zu erkennen ist. Somit besteht also im Bereich der Türme ein großes Gefahrenrisiko für Passanten, im weniger frequentierten Bereich des Chores ist diese Gefahr weniger gegeben, es sind kaum absturzgefährdete Bauteile vorhanden.

Abgewitterter Tuffstein - schadhafte Zementfugen

Der 1. Bauabschnitt sieht die substanzerhaltenden Maßnahmen an der Ostfassade und an den Türmen vor.
Die Einrüstung der Turmhelme ist für den 1. Bauabschnitt vorgesehen, falls Schäden auffallen, die vorher nicht erkennbar waren. Der gesamte Dachstuhl sowie die daraufliegende Verschalung und auch die Schieferdeckung machen in ihrer Substanz einen guten Eindruck, höchstwahrscheinlich fallen hier lediglich kleinere Reparaturarbeiten an.

Schadhafte Fugen im Mauerwerk

Schadhaftes Ziegelmauerwerk

stark verwittertes Tuffsteinelement

Der 2. Bauabschnitt umfasst den gesamten Chorbereich Außen, einschließlich der westlichen Türme Außen + Innen und die Rissbildungen sowie die Sockelreparaturen im Innenbereich. Eventuell können noch weitere notwendige Maßnahmen beispielsweise im Innenbereich oder Außen zwischen dem Chor und den Türmen hinzugefasst werden. Die Risse im Chorbereich sind eine kalkulierte Folge der früheren Gewölbesanierungsmaßnahme. Die statischen Begebenheiten und das Rissverhalten werden zur Zeit in Abstimmung mit dem Ingenieurbüro Kempen aus Aachen überprüft, um eine geeignete Gegenmaßnahme zu entwickeln. Da hier nach derzeitigem Stand keine Gefahr im Verzug ist, wird diese Maßnahme zum 2. Bauabschnitt hinzugefasst.


Erläuterung zur Kostenschützung 1.Bauabschnitt

Außenbereich:

Im Außenbereich der Türme zeigt sich ein starkes Schadensbild, vor allem im Bereich oberhalb des Hauptschiffs. Wir gehen davon aus, dass an den verschieferten Turmhelmen nur kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen. Im Bereich der Mauerwerksfugen ist auf den Mauermörtel, welcher nicht tief genug ausgekratzt wurde, lediglich eine weitere Zementmörtelschicht "aufgeschmiert" worden, die jedoch im unteren Bereich der Türme und der Ostfassade noch großflächig gut halt, daher empfehlen wir in diesem Bereich des Bauabschnitts unter dem ersten Gesims, die Fugen in ihrem Zustand zu belassen, da dieser Bereich nicht so schadhaft ist und aufgrund der geringen Höhe zu anderer Zeit immer noch relativ günstig eingerüstet werden kann. Im oberen Turmbereich sind die Fugen durch die intensivere Bewitterung jedoch zum größten Teil schadhaft, die dünne und harte Mörtelschicht platzt ab, Wasser kann in die Wand eindringen und zerstört diese von innen.

Im Bereich der Natursteinelemente besteht ein größerer Handlungsbedarf, vor allem mehrere Tuffsteinelemente sind so stark verwittert und durch Rostsprengung an den Verankerungen beschädigt, dass sie in naher Zukunft ganz oder zumindest teilweise absturzgefährdet sind.

abgewitterte Säule aus Tuffstein

Durch Rost abgesprengter Säulenschaft

Durch Rostsprengung gerissener Säulenschaft

 

Profilierungen sind teilweise nicht mehr erkennbar und vor allem im Bereich der Pfeilerabdeckungen, Gesimse und an den Fenstersohlbänken sind mehrfach Stellen geflickt worden, mit grauem oder auch teilweise durchgefärbtem Zementmörtel, der vermutlich auch in den Fugen verwendet wurde. Dieser Mörtel muss entfernt werden, bevor er sich in Schollen ablöst, ggf. kann man Fehlstellen mit Steinersatzmasse beheben oder auch nachscharieren, bzw. schleifen.


geflickte Gesimse

Die Stoßfugen zwischen den Gesimselementen und auch die Lagerfugen in den Gesimsen sind stark schadhaft und müssen beinahe durchgehend aufgeschnitten und erneuert werden.

Natursteinelement Ostfassade

gelöstes Natursteinelement

Im Zuge der äußeren Einrüstung sollten, im Bereich von Turmöffnungen und an von Tauben häufig besetzten Örtlichkeiten, Taubenabwehrmaßnahmen getroffen werden, bevor man mit der Reinigung im Inneren der Türme beginnt.

 

Innenbereich:

Im Innenbereich der Türme muss grundsätzlich eine Reinigung der mit Taubenkot und Kadavern verschmutzten Turmebenen erfolgen. Teilweise muss der bestehende Taubenschutz, z.B. in den Schallfenstern (durch den ebenfalls Tauben eindringen können) entfernt werden, weil er den Tauben Nistmöglichkeiten auf der inneren Sohlbank des Schallfensters bietet.


Verunreinigungen durch Tauben

Es wird Außen eine Taubenschutzvernetzung aus Edelstahl angebracht, die auch gleichzeitig die Maßwerke und Sohlbänke vor Schädigung durch Taubenkot schützt. Durch ein defektes Lamellenfenster im Dachstuhl sind ebenfalls Tauben eingedrungen. Dieses zwar provisorisch aber nicht ausreichend geflickte Fenster muss repariert werden. Dabei sind auch die anderen ziemlich desolaten Lamellenfenster auf Ihren Zustand zu überprüfen und ggf. auszubessern.

Im oberen Bereich der Türme müssen mindestens 3 Holzleitern ausgetauscht werden, die nicht mehr sicher begehbar sind. Im Dachstuhl der Kirche sollte die Verkabelung überprüft werden, um Gefahrenquellen für Brände auszuschließen.

Die Zugänge von den Türmen zum Dachstuhl stehen zur Zeit immer offen, so dass im Brandfall ein Brandüberschlag von einem Turm auf den anderen, bzw. vom Dachstuhl in die Türme erleichtert wird. Die dort eingebauten Stahltüren von etwa einem Meter Breite und drei Metern Höhe schließen nicht dicht. Sie sollten dringend durch zertifizierte Brandschutztüren ersetzt werden.

Die Stahlträger die die Turmebenen tragen sind nahezu alle stark korrodiert, eventuell müssen Sie entrostet und dann durch einen entsprechenden Anstrich vor weiterer Korrosion geschützt werden.

Im südlichen Turm muss eine über den ganzen Turmquerschnitt reichende Ebene unter dem Dachstuhl eingebaut werden (ein Glockenstuhl ist in diesem Turm nicht vorhanden), hier liegen zur Zeit lediglich einige Gerüstbohlen zwischen den Balken und in der Mitte unter dem Dachstuhl befindet sich eine abenteuerliche Konstruktion aus verschiedenen Brettern und Schaltafeln, welche nicht sicher begehbar ist. Die Zuganker die den Dachstuhl halten sollen sind durchgebogen und können den Turmdachstuhl so nicht gegen Abheben sichern. Sie müssen nachgespannt oder ausgetauscht werden.

Die vier dreieckigen Giebelflächen die jeder der beiden Türme im oberen Bereich hat sind auf der Innenseite stark geschädigt, die Turmwände sind im unteren Bereich geputzt nur die Giebel sind unverputzt. Die Mauerwerksfugen sind weich und nahezu überall rieselt der Mörtel aus den Fugen. Es fehlen stellenweise Ziegelsteine und es müssen auch mehrere Steine ausgetauscht und im Verband wieder eingemauert werden.

Kostenschätzung:

Es ist mit einer Reparaturkostensumme von ca. 473.712 Euro (ca. 926.500 DM) für den 1.Bauabschnitt zu rechnen.

Turmgiebel

lose Ziegelsteine


Siehe auch: Bericht der Grenzland-Nachrichten vom 15. August 2002 anlässlich des Beginnes der Bauarbeiten


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