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Donnerstag, 11. Dezember 2008 |
Lobberich. Für viele Gemeindemitglieder der Pfarre St. Sebastian in Lobberich sicherlich überraschend hat der derzeitige Kantor Michael Wülker am Dienstag seine Kündigung eingereicht. Wülker tritt am 1. Februar eine Vollzeitstelle als Kirchenmusiker in Hilden im Erzbistum Köln an. Die Nettetaler werden Wülker aber nicht ganz verlieren, er leitet weiterhin den Niederrheinchor.
Der Kirchenvorstand will nun so schnell wie möglich die Neuausschreibung auf den Weg bringen, wie Clemens Rütten im GN-Interview mitteilte. Die Gründe, die zum Weggang Wülkers geführt haben, werden allerdings vom Kirchenvorstand und vom Kantor selbst unterschiedlich bewertet.
Während Rütten für die Kirche keine Möglichkeit sah, die 70-Prozent-Stelle beim Bistum aufstocken zu lassen, und davon ausgeht das der Kantor nur aus wirtschaftlichen Gründen auf die unbefristete Vollzeitstelle nach Hilden wechselt, zeichnet der Betroffene ein ganz anderes Bild der Situation. Wülker bemühte sich seit Wochen um eine Aussage von Pastor oder Kirchenvorstand, ob man die Arbeit mit ihm fortsetzen wolle. Alles, was er als Antwort bekam, war die Auskunft, dass man darüber im Frühjahr entscheiden würde. Für Wülker, dessen befristeter Vertrag Ende April auslaufen sollte, eine zu ungenaue Aussage, um nicht von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein.
Als reine Vorsichtsmaßnahme verschickte er seine Unterlagen und bekam die Stelle in Hilden angeboten. Schweren Herzen kündigte er in Lobberich, obwohl er gerne geblieben wäre. Für die Zukunft gibt Wülker dem Kirchenvorstand den guten Rat, die Stelle des Kirchenmusikers flexibler zu gestalten. Ich habe unter 1.000 Euro im Monat verdient und bekam kaum die Möglichkeit, etwas hinzu zu verdienen, da ich von Montag bis Sonntag arbeiten musste. Das wird auch bei meinem Nachfolger zum Problem werden. Wie schnell ein Ersatz für die sieben Chöre und die Gottesdienste gefunden wird, bleibt abzuwarten.
"Beim Naturschutzhof braucht man eigentlich keine Lupe, um die Kinderfreundlichkeit zu erkennen, war sich Bürgermeister Christian Wagner am vergangenen Donnerstag bei der Verleihung der Goldenen Lupe an Wiebke Esmann, Heinz Tüffers und Heinz Maibaum vom Naturschutzhof sicher.
Foto: Frank Hohnen
Die Naturschützer im Sassenfeld sind die dritten Preisträger des vom DRK-Familienzentrum Menschkinderkulturkunsthaus gestifteten Preises für herausragende Kinderfreundlichkeit. In diesem Fall zeichnete der Preis das unermüdliche Engagement Esmanns für die kindliche Vermittlung von Naturschutzthemen aus. Seit August vergangenen Jahres besucht jeden Montag je eine Gruppe mit bis zu 14 Kindern aus dem Familienzentrum den Hof, um sich über die Natur zu informieren.
In einer kurzen Ansprache lobte der Leiter des Familienzentrums, Andreas Zorn, die tolle Arbeit von Esmann mit den Kindern. Vor allem ist es sehr kinderfreundlich, wie geduldig sie sich den bohrenden Fragen der Kinder stellen. Allein schon die Anreise der Kinder ist dabei sehr umweltfreundlich. Die Strecke zwischen dem Sassenfelder Kirchweg und dem Hof im Sassenfeld legen die Kleinen zu Fuß zurück. Die unter Dreijährigen werden dabei im Turtle-Bus geschoben.
Auf dem Weg entdecken die Kleinen regelmäßig neue Wunder der Natur. So strahlten die kleinen Kinderaugen, als sie zum Thema Wasser von ihrer Entdeckung der gefrorenen Eisplatten auf den Pfützen berichten konnten. Die Themen werden je nach Wetterlage angepasst und für die einzelnen Gruppen mehrere Wochen wiederholt. So besteht die Möglichkeit, dass sich die Kinder untereinander nochmal über die Themen austauschen können, erläutert Preisträgerin Wiebke Esmann. Seit dem Beginn der Kooperation im vergangenen Sommer standen bereits Themen wie Naturerlebnis Teich, Früchte und Samen, Wie bereiten sich Tiere auf den Winter vor, Hühner, Schafe, Laufenten oder Apfelsaft selber pressen auf dem Programm.
Genau aus diesem Grund fand auch der Vorsitzende des Fördervereins Heinz Schmitz die Lupe als Preis so passend für den Hof. Der Preis ist eine schöne Auszeichnung, da die Lupe in der Bildungsarbeit wie der Teichbestimmung regelmäßig auftaucht. Als die Anfrage aus dem Familienzentrum kam, zeigte sich Esmann sofort von der Idee begeistert, denn für diese Zielgruppe können wir eine Menge anbieten. Obwohl die Erweiterung des angebotenen Programms für Kindergartenkinder eine neue Herausforderung darstellte, klappt die Kooperation hervorragend.
Die Kinder sind wahnsinnig interessiert, auch wenn sie noch ganz jung sind, erreicht das Thema Naturschutz die Kinder ihrem Alter entsprechend. Schon kurz nach dem Beginn mit der Arbeit der Kindergartenkinder habe ich gemerkt, wie sich der Blick der Kleinen beim Thema Natur und Naturschutz verändert hat. Das ist toll mitzuerleben, so Esmann.
Der Preis, die Goldene Lupe, steht seit dem vergangenen Donnerstag für jeden sichtbar im Seminarraum. Für die Mitarbeiter des Naturschutzhofes bedeutet der Preis auch eine schöne Motivation das Kinderangebot kontinuierlich zu erweitern.
Im kommenden Jahr um diese Zeit wandert der Preis unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Wagner wieder an eine neue - kinderfreundliche - Einrichtung in Nettetal.
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