ihre aktuelle Wochenzeitung
nicht nur für Lobberich!

Freitag, 28. Dezember 2007


Ärger bei Messdienern


In der vergangenen Woche trat die Vorsitzende der Mädchen-Messdienerinnen in St. Sebastian Lobberich, Anne Zanders, nach dreieinhalb Jahren von ihrem Posten zurück.

Grund sind die nach wie vor anhaltenden Querelen zwischen den Mädchen- und Jungen-Messdienern. Zum Hintergrund: Bis vor wenigen Jahren durften in Lobberich nur Jungen am Altar dienen, bis der Pfarrgemeinderat diese Entscheidung kippte. Seitdem ist zwar schriftlich festgehalten, dass Jungen wie Mädchen beim Altardienst gleichgestellt sind, in der Realität sieht dies aber anders aus. Gut informierte Quellen berichten von „Boshaftigkeiten“ eines kleinen Jungen-Kreises, die nicht mehr hinnehmbar seien. Grund für den Rücktritt von Zanders war, dass der neue Lobbericher Pfarrer Günter Wiegandt keine Entscheidung darüber treffen wollte, ob die Mädchen bei der diesjährigen Messdienersammlung zu Ostern mitsammeln dürfen.

Konfrontiert mit den jüngsten Vorfällen sieht sich Pfarrer Wiegandt in der Verpflichtung, die Situation zu klären. „Für mich gibt es keinen Unterschied bei den Messdienern. Ich bin und war schon immer für die volle Gleichberechtigung vor dem Altar“, so Wiegandt im GN-Interview. Der Grund für seine verzögerte Entscheidung lag alleine in der Kürze der Zeit, begründete der Pfarrer. „Als die Frage anstand, war ich erst drei Wochen in der Pfarrgemeinde und wollte mir erst in Ruhe ein Bild über die Situation machen. Ich habe aber jetzt den Eindruck, dass ich eine Suppe auslöffeln muss, die ich gar nicht bestelle habe“, so Wiegandt. Auch Regionaldekan Alexander Schweikert ist über die Situation wenig erfreut: „Es kann nicht sein, dass Lobberich die Insel der Vergangenheit ist.“

Schweikert sagte zu, sich in den kommenden Tag der Angelegenheit anzunehmen. „Ehrlich gesagt, irritiert mich die Situation schon etwas, da Lobberich in der Tat die letzte Gemeinde in der Region ist, die immer noch eine solche Trennung von Jungen- und Mädchen-Messdienern vollzieht“, so Schweikert. Seiner Einschätzung nach brächen nun wieder nur an der Oberfläche verheilte Wunden wieder auf.

In der Lobbericher Gemeinde (Pfarrgemeinderatsvorstand) laufen indes Gespräche, um die vakante Stelle der Vorsitzenden der Mädchen-Messdiener neu zu besetzen. Pfarrer Günter Wiegandt möchte nach den Festtagen erst einmal Ruhe in die Angelegenheit bekommen.

„In meiner vorherigen Pfarrstelle war dies gar kein Thema mehr. Ich hoffe, dass wir dieses Thema schnellstmöglich zu einem guten Ende führen“.

Kommentar: Einer katholischen Kirche unwürdig

Lobberich als Insel der Vergangenheit? Ob dieses Zitat des Regionaldekans richtig gewählt ist,wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Fakt ist, dass eine kleine Gruppe der Jungen-Messdiener - die zum Teil gar keinen Dienst mehr in der Kirche versehen - es nicht lassen kann, den Mädchen die sprichwörtlichen Steine in den Weg zu legen.

Auch ich habe schon die geistige Qualität diese feinen Herren zu spüren bekommen. Ein kleine Kommentar über die selbstherrlichen Machenschaften der Jungen reicht aus, um mich im besoffenen Zustand vor versammelter Mannschaft zu beschimpfen und zur persona non grata auf der Medi-Sitzung zu erklären. Weiter zotige Beleidigungen eingeschlossen.

Liebe Herren, daran sieht man, wessen Geistes Kind Sie sind. Aber dass Sie solche Schweinereien an kleinen Mädchen durchführen, damit disqualifizierren Sie sich selber für den Dienst am Altar. Die christliche Regel, dass jeder Mensch gleich ist und ihm - auch die gleiche Wert- schätzung entgegengebracht werden sollte, diese Lektion scheinen Sie, noch lernen zu müssen.

Ich würde mir wünschen, dass der neue Pfarrer die Stärke besitzt, diesen Sumpf aus Klüngeleien und Beleidigungen trocken zu legen. Sie sind einer katholischen Kirche nämlich nicht würdig.

Von Daniela Veugelers


Die schöne Fassade schützen

Denkmalgeschützte Gebäude verfallen oder stehen leer /
Ignoranz und Desinteresse der Eigentümer

Lobberich/Hinsbeck (dv). Ein altes Sprichwort lautet „Eigentum verpflichtet". Dennoch sehen einige Hausbesitzer dies nicht so und lassen ihre denkmalgeschützten „Schätze" zusehends verfallen. Wie wenig Einfluss Politik und Verwaltung auf ein solches Verhalten haben, zeigte sich im Stadtplanungsausschuss. „Wir können keine Forderung aufstellen, dennoch haben wir eine Chance, dem Eigentümer aufzuerlegen, die Substanz zu erhalten", informierte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche.


Den Antrag auf Abriss des Wohn- und Geschäftshauses auf der Marktstraße 33 in Lobberich lehnte die Politik ab. jetzt überlegt die Verwaltung, wie man die alte Fassade schützen kann.
Foto (2003) : Achiv Lobberland e.V.

(Das) Wohn- und Geschäftshaus auf der Marktstraße 33 in Lobberich (...) liegt seit 1998 leer. Bei einem Termin im Jähr 1998 fand der Landeskonservator unter anderem noch sämtliche Original-Zimmertüren, einen kompletten Hausaltar und einen mit Holzschnitzereien verzierter Wintergarten. Der Konservator stellte sich schon damals gegen den vom Eigentümer favorisierten Abbruch, bis auf die Fassade. Daraufhin wurde vom Architekten eine Vorentwurfsplanung erstellt, die mit dem Landeskonservator abgestimmt war. Ein Bauantrag wurde nicht eingereicht.

Auch ein positiver Bescheid über die 'Sanierung des Dachstuhls wurde nie ausgeführt Im März wurde der Abbruch des Gebäudes beantragt.

Die Stadt verweigerte jedoch den Antrag auf Abbruch„,da dieses Gebäude dem Platz ain Alten Markt ein Gesicht gibt", wie die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche feststellte. Dem Eigentümer wurde empfohlen, die Gebäudesubstanz noch einmal denkmalrechtlich auswerten zu lassen.

Seitdem man dem Eigentümer entsprechende Adressen hat zukommen lassen, gab es keinen Kontakt mehr. Sollten sich bis zum kommenden Frühjahr' keine konkreten Maßnahmen ergeben, überlegt die Stadt, entsprechende Sicherungsmaßnahmen vollziehen zu lassen. „Wir müssen sehen, dass uns die Fassade nicht zusammen(stürzt)."


Spektakel am Himmel


Wenn Michael Sachs seine „Abschussbasis“ aufbaut, dann malt er mit seinen Raketen die schönsten Bilder in rot, grün oder blau in den Himmel. Ein buntes Spektakel öffnet sich für den Betrachter.

Wenn am Montag Privatleute zu Silvester kleine Feuerwerke veranstalten, dann lehnt sich der in Breyell wohnhafte Michael Sachs genüsslich zurück, denn dann hat er „Urlaub“. „Ein paar Raketen für meine Kinder, mehr nicht“, sagt der Pyrotechniker, dessen Feuerwerke man auf Hochzeiten, Stadtfesten und Firmenjubiläen sehen kann.

„Nur zu Silvester läuft mein Geschäft schlecht“, sagt der 37-Jährige, der in Krefeld einige Ticketshops und ein Reisebüro betreibt. Doch sein Hobby hat ihn nie losgelassen, denn es ist gleichzeitig auch sein Beruf. „Ich habe schon immer Interesse an Feuerwerken gehabt“, erzählt Michael Sachs, der vor sieben Jahren eine Ausbildung zum Großfeuerwerker absolvierte und mit einem Kompagnon die Firma Sachs Feuerwerk gründete.

Seitdem rückt er an, wenn es irgendwo ein Stadtfest, Martinszug, Hochzeit, Kirmes, Schützenfest oder ein Firmenjubiläum zu feiern gilt. Dann lädt er seine explosive Fracht auf seinen Anhänger und fährt vor. Seine Arbeit hat der Pyrotechniker professionell vorbereitet, von der städtischen Genehmigung über Sicherheitsmaßnahmen bis hin zum Abschussplatz, alle Einzelheiten sind geklärt und genehmigt - die Show kann beginnen.

Den Zuschauern bietet sich ein atemberaubendes Spektakel am Himmel. Michael Sachs malt Bilder in den tiefschwarzen Himmel, das Firmament blüht für einen kurzen Moment auf. Michael Sachs ist ein Himmelsmaler und Himmelskomponist, der seine eigene Farbsymphonie kreiert. „Ich lasse gleich zu Beginn den Himmel explodieren“, sagt der Pyrotechniker, dann folgt eine ruhige Phase, bevor er das Spektakel zum Höhepunkt steigert.

Was Michael Sachs, der Großfeuerwerker, dann auffährt, kann sich sehen lassen: Aus Mörsern, groß wie Abwasserkanäle, werden 15 Kilogramm schwere Kugelbomben bis zu 350 Meter in die Höhe geschleudert. „Das ist wie ein Medizinball“, so Michael Sachs. Seine Feuerwerke sind in Krefeld, Mönchengladbach, Duisburg, Bonn und in der Eifel bekannt. Doch auch auf kleineren Veranstaltungen, „zündet“ Michael Sachs seine Fontänen, die mit Druckluft betrieben werden. Tausend kleine goldene oder silberne Schnipsel schießen in die Luft und lassen das Ereignis in Erinnerung bleiben.

Doch natürlich birgt die Feuerpracht auch Risiken. Michael Sachs kauft sein Feuerwerk bei Großimporteuren ein und schafft es in ein Lager, das in einem Waldgrundstück im Kreis Viersen gebaut wurde. Mit seinen 50 Zentimeter dicken Betonwänden erinnert das Bauwerk an einen Kriegs-Bunker - alles polizeilich, von Feuerwehr und Bauamt, vom Forstamt und der Unteren Wasserbehörde, also von etlichen Behörden, genehmigt und weit genug entfernt von dicht besiedeltem Boden.

In der Silvesternacht schaut sich Michael Sachs die vielen kleinen privaten Feuerwerke an, die am Firmament aufblühen. Er selbst hat natürlich auch noch einen Tipp für die Leserinnen und Leser der Grenzland-Nachrichten parat: Lieber Verbund-Feuerwerke kaufen als die Raketenbeutel, da sind 50 Sekunden lang Spaß am Himmel garantiert. „Der Effekt ist schöner“, weiß er. „Doch viele wollen halt das Zischen mit dabei haben, wenn die Rakete gen Himmel steigt“, sagt Michael Sachs. Dann sind viele private Himmelmaler am Werk und verkünden das neue Jahr.


Immo Lenz verlässt das Städtische Krankenhaus
auf eigenen Wunsch.



Immo Lenz

In den vergangenen Wochen hatte es beim Personal des Krankenhauses kräftig rumort. Am vergangenen Donnerstag platzte dann die Bombe: Der Aufsichtsrat des Krankenhauses entschied in seiner Sondersitzung einstimmig, den Vertrag mit Geschäftsführer Immo Lenz nach einem halben Jahr nicht zu verlängern. Daraufhin bat der 51-Jährige um die Auflösung seines Vertrages.

Die Politik zog unter anderem nach Beschwerden des Betriebsrates des Krankenhauses und nach einer Beurteilung der fachlichen und menschlichen Kompetenz durch eine externe Beraterfirma die Reißleine und entschied sich nur wenige Tage vor Ablauf der Probezeit zu diesem Schritt. Nach Unterzeichnung eines Auflösungsvertrages am vergangenen Freitag wurde Lenz mit sofortiger Wirkung freigestellt.

In einer Sondersitzung des Aufsichtsrates im Januar oder Februar soll die Stelle neu ausgeschrieben werden. In der Zwischenzeit übernimmt der zweite Geschäftsführer, Bürgermeister Christian Wagner, die Geschäftsführung allein. Die aktuelle Geschäftslage des Krankenhauses sei derzeit sehr gut. Im Gespräch mit den GN betonte der Bürgermeister, dass man sich nun den Vertrag mit der Beratungsfirma, die Lenz empfohlen hatte, noch einmal genau ansehen will, um eventuell die geforderte Provision nicht zahlen zu müssen.

Der ärztliche Leiter der Klinik, Chefarzt Dr. Michael Pauw, wünscht sich nun „eine im Krankenhauswesen kompetente Persönlichkeit, die unser Haus langfristig stärkt“.


Kein Wahlrecht für Migranten


In seiner letzten Sitzung stimmte der Rat mehrheitlich gegen den Antrag des Ausländerbeirates, sich für ein kommunales Wahlrecht aller Migranten, die mindestens fünf Jahre in der Bundesrepublik Deutschland leben, einzusetzen.

Grund hierfür ist die gesetzliche Regelung, dass die Teilnahme an Wahlen erst mit der Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit erreicht wird. Der Rat begrüßte die Initiative des Ausländerbeirates, dass sich Migranten bei der „Gestaltung kommunaler Angelegenheiten einbringen wollen“. Die Grünen enthielten sich der Stimme, um so gegen die Haltung der Verwaltung zu protestieren. Sie forderte die Stadt auf, sich für den Antrag des Ausländerbeirates bei den Landtags- und Bundestagsabgeordneten einzusetzen.


weitere Themen in den GN diese Woche:


Weitere Zeitungsartikel: Archiv


Bestellen Sie jetzt Ihre online!

Die Grenzland-Nachrichten legen ganz besonderen Wert auf die lokale Berichterstattung.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.


Links innerhalb Lobberich.de:

Gästebuch

home

Kontakt

virtuelle Postkarten


Impressum - Datenschutzerklärung