ihre aktuelle Wochenzeitung
nicht nur für Lobberich!

Freitag, 21. Dezember 2007


Stimmungsvolles Konzert in der Kirche


Tolles Adventskonzert mit den vier Chören von St. Sebastian, Orchester und acht Solisten

Von Inge von den Bruck

Dem Weihnachtsstress entfliehen und der Hektik des Alltags für ein paar Stunden entrinnen. Das konnten die Zuhörer am vergangenen Sonntag beim Adventskonzert im Rahmen der Konzertreihe „Musik an St. Sebastian" in der Pfarrkirche St. Sebastian erleben. Mit Georg Friedrich Händels „Suite in D" stimmte das Neusser Kammerorchester die Zuhörer auf einen besinnlichen Nachmittag ein; Die Pfarrkirche konnte nicht besser geeignet sein für das Trompetensolo von Peter Koch, denn so hell und klar erklang es durch die Pfarrkirche.

Einen stimmungsvollen Abend erlebten die Besucher beim Adventskonzert in St. Sebastian.
Auf unserem Bild verbreiten gerade die „Klangfarben" Weihnachtsstimmung.
Foto: Inge von den Bruck

Im weiteren Verlauf des Nachmittags begleiteten Mitglieder des Neusser Kammerorchesters die einzelnen Chöre, die Klangfarben St. Sebastian, die Tonscherben, den Chor der Alten Kirche, den Kirchenchor St. Sebastian sowie den Gast-Frauenchor aus der Pfarre St. Stephanus Meerbusch. Die Gesamtleitung hatte der Lobbericher Kantor Michael Wülker, der mit der Reihe „Musik an St. Sebastian" die traditionelle Konzertreihe wieder aufleben lassen will. Mit „Singt und klingt" traten die „Tonscherben", der Chor der Alten Kirche, in die Mitte des Altarraumes und spätestens bei Felix Mendelssohn-Bartholdys englischem Weihnachtslied „Hark The Herald Angels Sing" wurden die Zuhörer in die richtige Weihnachtsstimmung versetzt. Und als dann auch noch „A Prayer Of Saint Patrick" erklang, war es mucksmäuschenstill in der Pfarrkirche und die Tonscherben ernteten anschließend einen tosenden Applaus.

Fröhlich und. munter ging es mit den Mädchen und Jungen von den „Klangfarben" zu, die eine Reihe altbekannter Weihnachtsmelodien leicht und locker sangen. Der größte Einzelchor des Konzertes fing mit „Der Weihnachtsmorgen taget" an und bildete mit „Stern über Bethlehem" den krönenden Abschluss. Uta Deilmann ließ im Anschluss ihre musikalischen Fertigkeiten an der Harfe hören und Marcel Grandjany „Arie in Classic Style" bereitete den Boden für den Frauenchor St. Stephanus Meerbusch. Diese boten mit „Cantique de Jean Racine", begleitet von Orgel und Streichorchester, einen Höhepunkt des Konzertes.

Der heimische Kirchenchor an St. Sebastian bot ein hohes Maß an Professionalität und das große Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saen für Soli, Chor, Streichorchester, Harfe und Orgel, war der musikalische Höhepunkt des Konzertes. Die Sopranistin Irene Kurka glänzte mit ihrer hohen musikalischen Sensibilität und mit einer stimmlich wunderbaren Umsetzung ebenso wie Christine Abels (Mezzosopran), Manuela Kunze (Alt), Dae-il Park (Tenor) sowie Thomas Tenten (Bass). Der wohl bedeutendste französische Komponist des 19. Jahrhunderts vertonte in seinem lateinischen Weihnachtsoratorium Texte des Neuen und Alten Testamentes. Mit diesem einmaligen Chor-Konzert am dritten Advent bewies Kantor Michael Wülker, dass die Kirchenmusik in Lobberich hervorragend aufgestellt ist.

Nach gut anderthalb Stunden und großem Applaus gingen- die Besucher beschwingt nach Hause.


Notdienstpraxis in Lobberich


(DV) Die Bürger des Westkreises können sich freuen: Am Mittwoch, 9. Januar, nimmt die Notdienstpraxis für den Westkreis Viersen ihre Arbeit im städtischen Krankenhaus auf. Neben der zentralen Notdienstpraxis in Dülken übernehmen die niedergelassenen Ärzte künftig ihren Notdienst in der Zweigstelle im Krankenhaus und nicht mehr in der eigenen Praxis.

Die Notdienstpraxis wird in die bereits bestehenden Räume der zentralen Patientenaufnahme integriert, so dass keine zusätzlichen Investitionen notwendig sind. Natürlich können die Ärzte auch auf die vorhandenen Einrichtungen zurückgreifen. „Dass die Notdienstpraxis im Krankenhaus integriert ist, hat auch noch weitere Vorteile für den Patienten“, so Lobberichs Krankenhaus-Betriebsleiter Norbert Peffer. „Die Ärzte in der Notdienstpraxis sind nach wie vor die niedergelassenen Ärzte aus dem Westkreis, die Notdienst haben. Diese können, je nach Schwere der Diagnose, die Patienten direkt in die Ambulanz oder andere Spezialbereiche des Krankenhauses überweisen“.

Beide Notdienstpraxen werden auch online zusammen arbeiten.

„Wenn beispielsweise in Dülken und umgekehrt in Lobberich sehr viele Patienten sind und in der anderen Praxis nicht, dann können die Ärzte zum anderen Haus fahren und dort aushelfen“, erklärte Dr. Christoph Hein, Vorstandsmitglied des Gesundheitsnetzes Viersen AG (GNV).

Die Vorteile für die Patienten aus Nettetal, Grefrath, Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal liegen auf der Hand: Die Anfahrtswege verkürzen sich, da sich die Patienten von ihrem Wohnort den kürzesten Weg zur Notdienstpraxis in Dülken oder Lobberich aussuchen können. Auch längere Wartezeiten werden somit vermieden. Hierbei empfehlen die Ärzte, wenn möglich, sich bei der zentralen Notrufnummer anzumelden. Dadurch können vor allem lange Wartezeiten vermieden werden.

„Die Entschiedung der niedergelassenen Ärzte, dem Gesundheitsnetz Viersen AG beizutreten, bringt insbesondere für den Patienten mehr Vorteile. Die bisherige Regelung hatte dazu geführt, dass Patienten nicht mehr ihren zuständigen Arzt konsultierten, sondern entweder zur Notdienstpraxis nach Dülken fuhren oder eben direkt zum Lobbericher Krankenhaus gingen“, erläutert Dr. Franz-Josef Willkomm, der bislang mit seinen Kollegen im Gebiet Nettetal und Grefrath für den Notdienst zuständig war.

Auch für das Krankenhaus verbessert sich die Situation erheblich, da die Patienten abends und am Wochenende, trotz der Praxis in Dülken, in der Notaufnahme vorstellig wurden und dort natürlich auch behandelt wurden. Die Ärzte im Krankenhaus übernahmen trotz Notdienst die ambulante Versorgung der Patienten, für die sie gar nicht zuständig waren. Die zuständigen Ärzte waren dann zwar in Bereitschaft, kam aber nicht zum Einsatz. Dem Netzwerk der Notdienstpraxen im Westkreis gehören nach dem Zusammenschluss rund 200 niedergelassene Ärzte an. „Wir freuen uns, dass durch die intensive Zusammenarbeit dieses Projekt auf den Weg gebracht wurde“, untertstrich auch Bürgermeister Christian Wagner. Sie erreichen die Notdienstpraxis am Nettetaler Krankenhaus, Sassenfelder Kirchweg 1, künftig zum Ortstarif unter 01802/112333.

Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag und Donnerstag von 19 bis 24 Uhr; Mittwoch und Freitag von 14 bis 24 Uhr; Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 9 bis 24 Uhr (ab 24 Uhr nur nach telefonischer Anmeldung).


Erdnuss“ offiziell Witzbold


(DV) Dank der großen Unterstützung aus dem Grenzland wurde der Lobbericher Stefan van den Eertwegh - besser bekannt als die „Erdnuss“ - in der ARD-Sendung „Verstehen Sie Spaß“ zum Witzbold des Jahres gewählt.

Mit 72 Prozent der Stimmen erreichte er mit Abstand das beste Ergebnis in der Witzbold-Geschichte. „Ich möchte mich bei allen Leserinnen und Lesern der GN für die unglaubliche Unterstützung beim Finale bedanken“, freute sich der 37-Jährige im Interview mit den GN. Neben den rund fünf Millionen Zuschauern in Deutschland verfolgte auch der Kaldenkirchener Jürgen Klein in Südafrika am heimischen Fernsehgerät den Sieg des Lobberichers.

Die Unterstützung aus dem Grenzland, die Nettetaler Glückssocken sowie der geistliche Beistand mit Pfarrer Johannes Torkas Lieblingswitz führten letztlich dazu, dass sich der Lobbericher jetzt über 10.000 Euro freuen kann. „Nach der Generalprobe am Freitag hatte ich zwar ein gutes Gefühl, da meine Witz gut beim Publikum angekommen sind, jedoch hatte ich persönlich den Witze erzählenden Pfarrer als Sieger auf der Rechnung“.

Dass es dann doch anders kam, hat die „Erdnuss“ vor allem seiner unnachahmlichen Gestik und Mimik zu verdanken. Der 37-Jährige erzählt die Witze nicht nur, er spielt sie regelrecht. Dass er schließlich als letzter in der Vorrunde seinen Blondinen-Witz erzählen durfte, machte die ganze Sache perfekt. „Zum Glück war ich am Samstag nicht so sehr aufgeregt wie bei der Generalprobe“, so van den Eertwegh. Das gewonnene Geld soll bald in neues Mobiliar fürs Badezimmer investiert werden. „Zwar denkt jetzt ganz Deutschland, wir bräuchten ein neues Bad, aber das soll mir nach dem Gewinn auch recht sein“, so der 37-Jährige.

Neben den zahlreichen Glückwünschen der Konkurrenten, der gesamten Redaktion und des Showmasters Frank Elstner , freute sich auf der After-Show-Party vor allem Bernd Stelter mit der rheinischen Frohnatur, da sich beide von den Kölner Karnevalisten her kennen.

Mit dem Gewinn des diesjährigen Witzold-Finales in Offenbach qualifizierte sich van den Eertwegh direkt für das Finale im Dezember 2008 in Friedrichshafen. „Nach meinem Gewinn habe ich den Redakteuren geschworen, den Titel nicht mehr als viermal zu holen“, scherzt der Lobbericher. Bis dahin absolviert die Erdnuss in der kommenden Karnevalssession rund 100 Auftritte, unter anderem in Viersen, Gladbach, Krefeld, Düsseldorf und Köln.

Ein Auftritt in Wiesbaden kam erst aufgrund des Gewinns zusammen. Auch sonst laufen die Telefone bei der Agentur heiß. „Derzeit steht das Telefon kaum noch still“, freut sich der Lobbericher. Neben dem Auftritt bei „Alles det met“ vor heimischen Publikum am Karenvalssamstag, freut sich der 37-Jährige vor allem auf seinen Auftritt in der ARD-Fernsehsitzung „Düsseldorf Helau“ am 3. Februar. Im kommenden Jahr möchte sich van den Eertwegh auch einen lang gehegten Wunsch erfüllen. Derzeit ist er mit einem Autoren im Gespräch, der auch schon für Rüdiger Hofmann geschrieben hat, um sein eigenes Comedy-Programm zusammen zu stellen. Die Premiere findet in Nettetal statt.


Bescherung vor Heiligabend


(IB) „Frohe Weihnachten“, wünschten die Schülerinnen der Sozialklasse vom Nettetaler Berufskolleg den Menschen, die gestern mit einem Weihnachtspaket, das andere für sie gepackt hatten, beschenkt wurden.


Ausgabe im Berufskolleg

„Fröhliche Weihnachten für alle“ heißt die Spendenaktion, die von der Lokalzeit des WDR gemeinsam mit den Tafeln in den letzten beiden Tagen ausgerichtet wurde. Mit der großen Weihnachtsaktion unterstützen die WDR-Lokalzeit-Zuschauer bedürftige Menschen in NRW.

Die elf WDR-Studios im Land hatten um Lebensmittelpakete gebeten, um in diesen Tagen für eine schöne Bescherung zu sorgen. Bernd Zenner von der Amerner Tafel war von den 200 Paketen, die Mitmenschen im Amerner Pfarrheim abgaben, mehr als überrascht. „Mit solch einem Zulauf haben wir nicht gerechnet“, sagte er, und schon nach einer Stunde musste er mit den vielen fleißigen Helferinnen und Helfern der Tafel weitere Tische in den Pfarrraum tragen, denn so viele Pakete wurden abgegeben.

Milch, Margarine, Säfte, Konserven, Nudeln und Würstchen, Kaffee und Tee sowie andere haltbare Lebensmittel, aber auch Plätzchen, Schokolade und Nüsse hatten liebe Mitmenschen in die Pakete und diese dann auch noch weihnachtlich verpackt. Und wer keine Zeit hatte, ein Paket zu packen, der kam einfach ins Pfarrhaus und bot seine Hilfe an. Wie der nette Mann, der zwei Familien helfen wollte und Weihnachtsgeschenke für die Kinder einkaufen will.

Bernd Zenner war von dieser Idee, aber auch von den anderen spontanen Geldspenden überwältigt. Knapp 200 Pakete wurden abgegeben, die am gestrigen Mittwoch an die Bedürftigen verteilt wurden. Etwas enttäuscht dagegen war Hermann Hecker von der Nettetaler Tafel, denn den Weg ins Berufskolleg zur Paketabgabe fanden nur wenige Mitmenschen. „Von der Menge der Pakete, die abgegeben wurden, bin ich enttäuscht“, machte er keinen Hehl daraus.

Nur knapp 80 Pakete standen gestern für die hohe Anzahl der Bedürftigen in Nettetal parat. „Vielleicht liegt es an den verschiedenen Ortsteilen. Es hätten vielleicht Nebenstellen für die Abgabe in Breyell und Kaldenkirchen eingerichtet werden müssen“, so Hecker, der nach einer guten Stunde schweren Herzens den Wartenden draußen in der Kälte mitteilen musste, dass keine Geschenk-Pakete mehr da waren.

Neben Verständnis für die freiwillige Hilfe der Mitmenschen kam aber auch Wut und Ärger bei den Wartenden hoch. Die ersten Bedürftigen hatten schon eine Stunde vor dem offiziellen Ausgabetermin vor der Türe gestanden, und wer erst eine Stunde später kam, „der hatte leider Pech“, so Hermann Hecker traurig. Aber diejenigen, die ein Paket bekommen hatten, können sich nun am Heiligen Abend freuen.

„Es ist wunderschön“, meinte die Mutter mit ihren beiden Kindern und will das Paket aber schon vorher auspacken. „Es ist bestimmt etwas Besonderes dabei, was ich dann am Heiligen Abend kochen kann“, freute sie sich und bekam noch ein Stofftier mit auf den Weg, die Rudi Wilmen, Lehrer am Berufskolleg, gesammelt und auch in der Waschmaschine gewaschen hatte. „Das ist doch ein schönes Geschenk für die Kinder“, meinte er.

Für die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Nettetaler Tafel steht auf jeden Fall fest, dass sie auch im nächsten Jahr zu einer solchen Aktion aufrufen werden. „Vielleicht übernimmt dann der neue Sozialdezernent der Stadt die Schirmherrschaft und wir arbeiten mit der Stadt zusammen“, überlegte er laut. Auf jeden Fall soll die gute Idee fortgeführt werden. Und wer mit der Paketaktion nicht bedacht wurde, der soll am Heiligen Abend bei der normalen Abgabe zusätzliche Lebensmittel von der Tafel erhalten.

„Wir wollen das auf jeden Fall versuchen“, so Hermann Hecker. Nähere Informationen zur Nettetaler Tafel gibt es bei Christel und Hermann Hecker in Kaldenkirchen, Hermann Lueb Straße 15, unter Telefon 02157/6581.


http://www.nettetaler-tafel.de


,,Sie ist ein Teil unseres Lebens"


Familie Backes: Zur Weihnachtszeit wird die Krippe aufgebaut


Werner Backes vor seiner Krippe. „Sie ist ein Teil unseres Lebens", sagen er und seine Frau Gisela. Foto: Inge von den Bruck

Lobberich (ib). Jesus-Maria-und-Josef, ist denn schon Weihnachten? Im Hause der Familie Backes ist in diesem Jahr tatsächlich das Weihnachtsfest eine Woche früher, denn extra für die Grenzland-Nachrichten hat Werner Backes die Krippe schon am letzen Sonntag aufgebaut. „Das ist das erste Mal in 30 Jahren", sagt er. Denn nach alter Tradition und Sitte wird die -Krippe mit den 30 Zentimeter großen Figuren erst am Vorabend des Heiligen Abends aufgebaut, die Wohnzimmertüre verschlossen und erst wieder nach der Bescherung geöffnet.

So war es knapp 30 Jahre lang, denn so lange wird bei Gisela und Werner Backes die Krippe aus Kevelaer aufgebaut. „Die Krippe ist ein Stück unseres Lebens", sagt Werner Backes und meint damit nicht nur das Leben innerhalb seiner Familie, sondern vielmehr auch das Leben, wie es sich am Niederrhein abgespielt haben könnte. Wichtig ist für Werner Backes das Umfeld, in dem die Krippe steht. "Die Krippendarstellung könnte hier am Niederrhein sein, die Figuren sind bäuerlich angezogen. So hätte es früher sein können", sagt der Krippenliebhaber.

Genau vor 27 Jahren haben die Eheleute Backes diese Krippe mit den Figuren im Mekka der Krippenwelt, in Kevelaer, gesehen. „Eigentlich wollten wir geschnitzte Krippenfiguren • haben", erinnert sich Werner Backes zurück, doch dann waren sie von den „echt-aussehenden" Krippenfiguren so angetan, dass sie Jahr für Jahr neue Figuren hinzu kauften und mittlerweile fast alle Figuren besitzen, die Krippenbauer Dammers (www.krippen-dammers.de) Programm anbietet. „Das Schöne ist, dass die Figuren alle von Hand bekleidet und in sich bewegbar sind, so dass man sie in jeder gewünschten Haltung auf stellen kann und, damit kindgerecht sind", findet Werner Backes. „Maria und Josef können so auch einmal die Hände zum Gebet falten", sagt er.

Viele Stunden verbringt Werner Backes am Vorabend des Heiligen Abend auf den Knien, wenn er die Krippe in seinem Wohnzimmer aufbaut. Das Moos, das als Untergrund dient, ist echt. „Zwar schon 15 Jahre alt, aber immer noch schön an zu sehen", so Backes, der allerdings nicht verraten will, woher er das Moos hat. „Nur soviel sei verraten: Um den niederrheinischen Charakter zu wahren, hat Werner Backes auch hiesiges Moos als Weidefläche für Esel, Kuh, Ochs und Schafe gewählt.

Die gleichen Figuren stehen übrigens in der Pfarrkirche St. Sebastian, „nur sind sie dort 80 Zentimeter hoch", so Backes, der auch hier mit dem Aufbau beschäftigt ist. Und in den nächsten Tagen machen sich auch die Heiligen Drei Könige, die auch aus dem Krippen-Haus Dammers in Kevelaer stammen, auf den Weg zum Stall. Von Tag zu Tag ziehen sie näher an die Krippe heran. So verwandelt sich das Wohnzimmer von Familie Backes schon bald in die vorweihnachtliche Stimmung, die die Geburt Jesu auch damals umgab.

Und wer genau hinsieht, entdeckt die vielen, kleinen Details, die Werner Backes in viel Eigenarbeit in das Krippenumfeld integriert hat. Und sogar der kleine, hölzerne Schäferhund sitzt wachbereit zwischen den Schafen.

Das Christkind kann kommen, sogar die Hirten erwarten mit Freude die Ankunft Jesu Christi.


Ausgleich ist wieder geschafft


(DV) Obwohl die Grünen in der letzten Ratssitzung des Jahres gegen den Doppelhaushalt 2007/2008 stimmten, schwang auch bei ihrer Rede die Freude darüber mit, dass man das drohende Millionen-Defizit ausgleichen und ein Haushalts-Sicherungskonzept vermeiden konnte.

Der Konjunktur, den höheren Schlüsselzuweisungen des Landes und den Beschlüssen der Finanzsanierungskommission ist es zu verdanken, dass der Haushalt ausgeglichen ist. Auch der Haushalt 2008 soll sich nach Aussage von Bürgermeister Christian Wagner tragen. Als historischen Moment werteten alle Redner die Verabschiedung des letzten kammeralen Haushaltes in der Geschichte der Kommunen.

CDU: Wichtige Vorarbeit für NKF leisten

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner freute sich, „dass wir wieder zu geordneten Strukturen in den kommunalen Finanzen zurückkehren“. Man könne mit vorsichtigem Optimismus an notwendige Zukunftsentwicklungen gehen. Den Haushalt 2007 bezeichnete Werner als „im Grunde abgehakt“. Im Haushalt 2008 mit einem Volumen von 68,7 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 7,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt würden erstmals die Einnahmen die Ausgaben decken. Bis zur Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagement (NKF), müsse man noch wichtige Vorarbeiten leisten. Ein erster Schritt sei die Gründung des Nettebetriebes. Wichtige Schwerpunkte seien auch „die Entwicklungschancen unserer Jugendlichen“. Zugleich warf er die Frage auf, ob man mit dem vorhandenen Personal die anstehenden Aufgaben schultern könne.

FDP: Weiterhin strukturelles Defizit

FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Willy Troost widersprach in seiner Haushaltsrede ganz entschieden der Darstellung, dass das strukturelle Defizit der Stadt ausgeglichen sei. Der Haushalt habe erhebliche konjunkturelle Auswirkungen auf der Einnahmenseite wie Gewerbesteuer oder Landeszuschüsse. „Rechnet man dies heraus, gehen wir von einem strukturellen Defizit von 3,4 bis vier Millionen Euro aus.“ Ein weiteres Risiko stelle der weiterhin hohe Schuldenstand dar. Aufgabe sei es, weiterhin Einsparspotenziale aufzuspüren und die Verwaltung auf ihre Kernaufgaben zu reduzieren. Dazu gehöre auch ein eigenes Jugendamt.

SPD: Schneller Abbau der Schulden

SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Müller-Wirtz lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Themen Jugend, Familie und Bildung und bemängelte, „dass zu den genannten Zukunftsthemen nicht immer die richtigen Schwerpunkte gesetzt wurden.“ Auch er mahnte weitere Ausgabendisziplin an, sprach sich aber gegen höhere Steuern aus. Mit Blick auf den Kreis forderte er eine deutlichere Senkung der Kreisumlage. Auf Nettetal bezogen forderte er den schnelleren Abbau des Schuldenberges sowie die Einführung eines Geschwisterrabatts zwischen Kindergarten und Ganztagsschule. Müller-Wirtz mahnte zudem an, sich die Konzepte der Jugendheime einmal genauer anzuschauen: „Notwendig ist auf jeden Fall, für die Jugendlichen mehr als bisher zu tun.“ Müller-Wirtz griff mit Blick auf die Arbeit in den Altentagesstätten noch einmal die Idee einer „Freiwilligen Agentur“ auf: „Hier besteht ein Potenzial, das wir dringend erschließen sollten.“

Grüne: Antrag zum Klimaschutz

Lob verteilte Guido Gahlings von den Grünen in Richtung seiner Ratskollegen, dass diese sich nicht bei den Sparbemühungen ausgenommen hätten. Dennoch seien nicht alle Einsparpotenziale ausgeschöpft. Ein Beispiel sei die Verkleinerung des Rates. Kritik übte Gahlings an einigen Sparmaßnahmen, wie die Streichung der Zuschüsse für Jugendfahrten, und forderte die Stadt auf, die Reinigung nach dem Tulpensonntagszug den Vereinen zu überlassen. Kritik übte Gahlings an der CDU, die die Einführung von Parkgebühren verzögere sowie einem Konzept für die Obdachlosenarbeit nicht offen gegenüber stehe. Lob gab es für den in Auftrag gegebenen Schulentwicklungsplan sowie die Kooperation mit Grefrath als Müllgemeinschaft. Abschließend forderte Gahlings die Stadt auf, bei der CO2-Reduktion aktiv mitzuarbeiten. Er kündigte einen entsprechenden Antrag an.


Nettebetrieb kann jetzt loslegen


(DV) Es ist vollbracht: Mehrheitlich stimmte der Rat der Gründung eines technischen Eigenbetriebes zu. Einzig die Grünen protestierten mit ihrer Stimmenthaltung gegen die nach ihrer Ansicht zu kurzfristigen Gründung der „Nette-Betriebe“.

Bereits zum Jahreswechsel werden die Bereiche Abwasser und Städtisches Immobilienmanagement (SIM) zusammengefasst, um langfristig den Haushalt zu entlasten und der Kostensteigerung bei den Gebühren durch Synergieeffekte entgegen zu steuern.

Der Rat stimmte folgerichtig auch der Zusammenführung der Vermögen der beiden Sparten zu einem Sondervermögen zu. Die vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung weist derzeit ein Jahresergebnis von 20.860 Euro im Minus aus. Bürgermeister Christian Wagner unterstrich in Richtung neue Betriebsleitung (Susanne Fritzsche als Technische Betriebsleiterin und Harald Rothen, Prokurist bei den Stadtwerken, als kaufmännischer Betriebsleiter), dass der neue Eigenbetrieb eine nicht ganz einfache, aber wichtige Aufgabe für die Stadt habe.

CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner warnte dann auch in seiner Haushaltsrede, dass der Ausgleichsrücklage eine ganz besondere Bedeutung zukomme. „Bei hohen Vermögenswerten und einer eher geringen Ausgleichsrücklage verzehrt sich diese durch die Abschreibung relativ schnell, so dass wir innerhalb kurzer Zeit auch bei ausgeglichenen Haushalten wieder in die Gefahr geraten, in die Haushaltssicherung abzugleiten.“ Durch die Gründung des Eigenbetriebes wurden die bisherigen Ausschüsse SIM und Abwasser vom Rat aufgelöst und durch den Betriebsausschuss Nettebetrieb mit 21 Sitzen (Vorsitzender Günter Werner) und den Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr mit 15 Mitgliedern (Vorsitzender Christian Stein) ersetzt. Durch die Trennung der Bereiche Verkehr sowie Umweltschutz und Straßenbau, verspricht sich die Politik eine bessere Steuerung der „Produktgruppen“, wie sie künftig im Neuen Kommunalen Finanzmanagement (NKF) gefordert ist.

Nach der Trennung des Verkehrsausschusses vom Umweltausschuss scherzte Bürgermeister Wagner, dass der neue Beigeordnete Armin Schönfelder zu Weihnachten einen neuen Ausschuss geschenkt bekommen habe.


Weitere Themen in den GN diese Woche:


Weitere Zeitungsartikel: Archiv


Bestellen Sie jetzt Ihre online!

Die Grenzland-Nachrichten legen ganz besonderen Wert auf die lokale Berichterstattung.
Viele Sportinteressierte schätzen die ausführliche Berichterstattung aus den unteren Ligen und dem Jugendbereich.


Links innerhalb Lobberich.de:

Gästebuch

home

Kontakt

virtuelle Postkarten


Impressum - Datenschutzerklärung