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Donnerstag, 29. November 2007


Millionärin im Breyeller See versenkt

(th) Mönchengladbach / Nettetal. Den Leichnam einer 89-jährigen Frau aus Mönchengladbach bargen Polizisten am Samstag aus dem Breyeller See. Kaltblütig, von langer Hand geplant und brutal war die alte Dame, Gertrud K., umgebracht worden.


Foto: Daniela Veugelers

Der Tathergang hört sich wie ein schlechter Krimi an - ist aber erschreckende Realität.

Seit Anfang Oktober wurde eine ehemalige Geschäftsfrau (Vermögen: Deutlich im siebenstelligen Bereich) vermisst. Am 20. November ließ ihre Familie eine Vermisstenanzeige stellen. Fieberhaft suchte die Polizei nach der 89-Jährigen. Nach und nach verdichteten sich die Hinweise: Die Dame könnte nicht mehr leben, könnte Opfer einer Straftat geworden sein.

So staunten die Ermittler nicht schlecht, als sie in der Wohnung der Vermissten einen 53-Jährigen fanden, Karl M. Der aber war den Beamten nicht unbekannt - und zwar als Betrüger. Im Gepäck hatte er Vollmachten für die Konten der alten Dame - die aber in finanziellen Dingen als sehr eigen galt.

Im Haus trat der Mann als neuer Immobilienverwalter auf. Die Polizei glaubte ihm nicht, die Gladbacher Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren gegen ihn ein: Wegen Untreue und Betrug. Das Amtsgericht stellte Untersuchungsbeschlüsse aus. Mit im Visier der Staatsanwaltschaft: Sascha L., 21 Jahre alt.

Jetzt schlug die Stunde der Polizei: Viel wurde gefunden, dass darauf hindeutete: M. hatte sich offensichtlich Bargeld von Gertrud K. angeeignet - widerrechtlich. Und: Leichenspürhunde schlugen in seiner Wohnung eindeutig an.

Beide Männer beschuldigten einen Dritten, den 20 Jahre alten Tobias K., die Dame erschlagen zu haben.

Bereits am 6. Oktober soll er sich gemeinsam mit L. Zutritt zur Wohnung des Opfers verschafft haben, sie eine Treppe runtergestoßen und anschließend erdrosselt zu haben. Bis sich die Polizei eingeschaltet hat, hatten sie den Leichnahm ihres Opfers in einer Tonne in einem Keller versteckt. Dann „in einem See bei Brüggen“ versenkt, wie sie bei der Vernehmung gestanden. Es war aber der Breyeller See in Nettetal.

Aus Habgier hat das brutale Trio die alte Frau umgebracht: Mit gefälschten Vollmachten wollten sie ihre Konten plündern, ihre Häuser sanieren und verkaufen. Um später eine Hanfplantage oder einen Coffeeshop zu eröffnen.

Die hinterhältigen Mörder sitzen hinter Schloss und Riegel, doch die Polizei ermittelt weiter: Gesucht werden Zeugen, die im Bereich der Gladbacher Ost- und Alleestraße Personen mit einer großen blauen Tonne gesehen haben.


Abwasserkosten: Zu wenig Gebühren


Wie teuer künftig die Abwassergebühren in Nettetal sein werden, darüber wird der Rat in seiner Sitzung am 18. Dezember entscheiden. Einer geplanten Erhöhung um 30 Cent - auf 4,05 Euro pro Kubikmeter - wollte der Betriebsausschuss Abwasserbetrieb am Dienstag nicht zustimmen.

„Eine achtprozentige Steigerung ist zu viel, da der Steuerzahler überall bei den Energiekosten belastet wird“, mahnte Hans-Willy Troost von der FDP.

Dieser Meinung schloss sich der Ausschuss nach kurzer Diskussion an. Die Steigerung der Abwassergebühren resultiert aus einer Unterdeckung in der Gebührenbedarfsberechnung von 2006 in Höhe von 144.000 Euro. Tritt eine Unterdeckung ein, kann diese entweder sofort auf die Gebühren umgelegt, oder auf drei Jahre verteilt werden. Die Politiker entschieden sich für das Zweite. „Wir sollten berechnen, wie die Gebühr bei einer Aufteilung auf maximal drei Jahre aussieht, und dann entscheiden“, schlug Ausschussvorsitzender Günter Werner vor. Eine Absage an eine generelle Gebührenerhöhung ist dies aber nicht.

Für die Zukunft mahnte der Ausschuss an, ein Auge auf die gestiegenen Baupreise zu werfen. Der Baupreisindex stieg alleine im Zeitraum eines Jahres um satte zwölf Prozent, wie der Leiter des Tiefbauamtes, Roland van Zanten, erläuterte. Heiß diskutiert wurde auch die Betriebssatzung für die neu zu gründenen Nette-Betriebe. Hier forderte Troost, „der Bürgermeister muss auch mal loslassen können“.

Gute Haushaltsführung attestierte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wibera aus Düsseldorf dem Städtischen Abwasserbetrieb für das vergangene Jahr. In ihrem Jahresabschlussbericht erteilte die Wibera ein uneingeschränktes Testat. Einzig der Vorschlag, ein sogenanntes „Risikohandbuch“ anzulegen, empfahlen die Buchprüfer. Einziger Wehrmutstropfen, der Jahresgewinn fällt mit 619.000 Euro rund 276.000 Euro geringer als im Vorjahr aus.

Die Erträge gingen von 8,7 Millionen Euro auf 8,2 Millionen Euro zurück. Der Wasserumsatz ging zurück, gleichzeitig stiegen die Beiträge zum Niersverband sowie andere Kosten. Der Ausschuss beschloss, dass 542.370 Euro (Vorjahr 818.000 Euro) für die Einstellung in die allgemeine Rücklage verwendet werden. Dem städtischen Haushalt werden rund 77.000 Euro aus der Eigenkapitalverzinsung zugeführt. Diese Aufteilung beschloss der Werksausschuss in seiner Sitzung am Dienstag. „Die Jahre der außerordentlichen Erträge scheinen vorbei zu sein“, so Ausschussvorsitzender Günter Werner (CDU).

Sorgen machte sich der Ausschuss über die geplanten Kanalbauarbeiten an der B7 in Breyell zwischen Einmündung Schaager Straße bis zur Straße Felderend. Dort werden 120 Meter Kanal verbreitert. Die Maßnahme ist in Straßenbauarbeiten eingebettet. In der Diskussion um die Zusammenführung von SIM und dem städtischen Abwasserbetrieb zum Nette-Betrieb wunderten sich einige Ausschussmitglieder über die gestiegenen Gehälter der Betriebsführung. Ein Mitglied mutmaßte, dass auf diesem Weg der Kunde der Abwasserbetriebe mit dem Gehalt der Technischen Beigeordneten Susanne Fritzsche teilweise belastet wird.


SPD hüllt sich in Schweigen


Seit dem Rücktritt von Peter Wallenborn als Nettetaler SPD-Vorsitzender, Anfang Juli, sucht die Führungsspitze der Sozialdemokraten nach einem neuen Parteichef (die GN berichteten).

Nun scheinen die Genossen fündig geworden zu sein, denn in der vergangenen Woche lud der Ortsverein zur Jahreshauptversammlung am Montag, 10. Dezember, 19 Uhr, in die Tennishalle in Lobberich, Robert-Kahrmann-Straße 82, ein.

Auf der Tagesordnung stehen neben diversen Berichten auch die Neuwahlen des Vorstandes. Wer den Posten übernimmt, dazu wollten die Mitglieder des Ortsverbandes keine Stellungnahme abgeben.

Gut informierte Kreise wollen aber wissen, dass sich die Leutherin Claudia Schürmann als Parteichefin angeboten hat. Den Nettetalern ist die Bürokauffrau, die derzeit als Betriebsrätin tätig ist, noch unter dem Namen Claudia Brüster bekannt. Schürmann saß bereits in den Jahren 1999 bis Mitte 2003 unter Fraktionschefin Renate Dyck im Stadtrat. Im August wurde sie als sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Stadtplanung als Stellvertreterin von Bernhard Müller-Wirtz besetzt.
Obwohl Kreisvorsitzender Udo Schiefner die Gerüchte um Schürmann weder bestätigen noch dementieren möchte, hält er große Stücke auf die Nettetalerin: „Ich kenne sie aufgrund ihrer guten Arbeit für den Kreisvorstand.“

Schiefner wollte auch nicht die Rück-kehr von Arno Melchert (ebenfalls Fraktionsmitglied unter Dyck) bestätigen. Es sei auf jeden Fall gelungen, Personen zu aktivieren, die politische Erfahrung haben.

Im Fall von Claudia Schürmann könnte dies allerdings zum Problem werden, da diese zur Zeit von Thomas Leven als Parteichef für einige Monate aus der Partei ausgetreten war.


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