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Donnerstag, 25. Oktober 2007


Seit 120 Jahren „Gut Holz“


(dv) Einer der ältesten Kegelclubs Deutschlands feiert am heutigen Donnerstag sein 120-jähriges Bestehen. Am 1. Oktober 1887 wurde die Kegelgesellschaft „Gut Holz“ - damals laut kaiserlichem Gesetz notwendig - ins Vereinsregister der Lobbericher Stadtverwaltung eingetragen und genehmigt.

Die Unterlagen befinden sich im Besitz des Clubpräsidenten Günther Nöthen. Der Club kann zurecht stolz darauf sein, über Generationen hinweg immer eine treue Mannschaft aufgestellt zu haben. Gekegelt wurde zunächst auf der Bahn bei Klütermanns, dem späteren Hotel Josef Köster. Fast 60 Jahre war dort „Gut Holz“ zu Hause, bis das Haus im Jahre 1945 dem Krieg (V1) zum Opfer fiel.

Danach fanden die Kegler in der Gaststätte von Max Steeger, dem „Krefelder Hof“ auf der oberen Hochstraße eine neue Heimat. Nachdem das Haus der Spitzhacke zum Opfer fiel, wurde 1962 die Kegelbahn des Hotels Willi Dammer die neue Heimat des Clubs. Seit dem Besitzerwechsel im Jahr 1983 kegelt man nun im „Hotel Stadt Lobberich“. Bis heute richtet man sich nach einer Satzung aus dem Jahr 1924 (die erste Satzung existiert nicht mehr), allerdings wurden die „Strafen“ für Pudel und ähnliches heutigen Preisverhältnissen angeglichen.

Da bereits in früheren Jahren den Club Nachwuchssorgen plagten, schloss man sich noch im Hotel Dammer im Jahre 1975 mit den Keglern von „Immer propper“ zusammen. „Beide Clubs hatten unter Nachwuchsmangel zu leiden, so dass sich ein Zusammengehen anbot, was sich auch nach mehrmaligem Probekegeln als ideale Vereinigung bestätigte“, kann man in der kleinen Festschrift zum 100-Jährigen nachlesen.

Zur guten Tradition des Clubs gehören eine jährliche Wochenendkegeltour an Rhein oder Mosel. Hiervon zeugen auch zahlreiche Aufnahmen in einem Fotoalbum, das vom einstigen Präsidenten Helmut Pies angelegt wurde. Hier finden sich unter anderem Bilder vom Ausflug nach Rüdesheim aus dem Jahr 1929, eine Reise an die Nahe im Jahr 1956 und 1958 nach Braubach. Heute verwahrt Clubpräsident Günther Nöthen das ansehnliche Album. Im Jubiläumsjahr unternahmen die fünf aktiven Kegler Ende September einen Ausflug nach Bad Münster an der Mosel.

Damit man auch in den kommenden Jahren schöne Ausflüge durchführen kann, allen voran aber auch die Geselligkeit pflegt, bemüht sich der Club seit längerem um eine Fusion mit einem anderen Kegelclub sowie die Neuaufnahme von kegelbegeisterten Männern. „Im Laufe der Jahre sind einige unserer Kegelbrüder verstorben oder mussten aus gesundheitlichen Gründen austreten“, informiert Clubpräsident Nöthen. Wer gerne kegelt (auch Anfänger) ist jederzeit herzlich willkommen. Gerne würde der Verein an die Erfolge früherer Zeiten anknüpfen.

Bei den Stadtmeisterschaften belegte man oftmals die ersten Plätze - wobei hier besonders die Leistungen von Hermann Harbers hervorzuheben sind. Mit mittlerweile 90 Jahren gehört er noch bis heute zu den Keglern des Clubs. Schaut man auf die bisherige Mitglieds- und Präsidentenliste findet man die Namen einer Reihe bekannter Lobbericher. Erster Präsident war Wilhelm Franken, es folgten Richard Sokol, Peter Janssen, Heinrich Edmund Suthor, Karl Funcke, Helmut Pies und jetzt Günther Nöthen. Der Original-Wimpel aus den Anfangstagen wird im Schaukasten im „Stadt Lobberich“ ausgestellt.

Gekegelt wird alle zwei Wochen donnerstags ab 19.30 Uhr im „Hotel Stadt Lobberich.“ Am heutigen Donnerstag feiert man das Jubiläum in geselliger Runde.

Weitere Informationen erhält man beim Präsidenten Günther Nöthen, Telefon 02153/6106 oder Mail noethen@onlinehome.de.

Nöthens größter Wunsch ist eine Feier zum 125-jährigen Bestehen des Clubs, denn dann ist man sicherlich Deutschlands ältester Kegelclub. Interessierte sind zum Probekegeln immer herzlich eingeladen.


Nettetaler waren „auf Jück“


„Cornelissen schlägt Heidenreich“, war Ulrich Schmitter, Leiter der Städtischen Bücherei, überrascht, wie schnell die Veranstaltung im Rahmen der Nettetaler Literaturtage, „Der Niederrhein und sein Deutsch“ von Georg Cornelissen, ausverkauft war.

Der Sprachwissenschaftler Cornelissen vom Amt für rheinische Landeskunde, ist Spezialist für Dialekte und Regionaldialekte im Rheinland. Die Sitzplätze in der Gaststätte „Lüthemühle“ waren schnell besetzt und auf einmal war man mittendrin im Dialekt.

Spätestens als Georg Cornelissen meinte, „kumma, da kommt schon widder einer“. Und wie rheinisches Deutsch klingt, erfuhren die mehr als 100 Besucher sehr schnell und konnten sich ein Lachen bei der kurzweiligen Lesung nicht verkneifen. Muss man am schwitzen nun groß oder klein schreiben, fragte der Sprachwissenschaftler die Gäste. Muss man nun wir schwitzen oder wir sind am schwitzen schreiben? Oder hat es sich bei am schwitzen zu bleiben, wie es ja auch am besten oder am größten heißt? Die Besucher erfuhren viel über die Verlaufsformen, „die sich nicht verkrümeln“, wie es Georg Cornelissen wusste. Denn, so schilderte er mit einem verschmitzten Lächeln, „wenn es um die Intensität des Schwitzens geht, nicht aber sein Andauern zum Ausdruck gebracht werden soll, dann heißt es: „Ich habb mir vleicht einen abgeschwitzt“.

Typisch für den Niederrhein die Frage: Darf et en bissken mehr sein? Oder „tus du noch wat trinken? Georg Cornelissen legte glaubhaft dar, wie am Niederrhein gesprochen wird und welche Varianten es gibt. Darüber hinaus stellte er die Frage, welches Verhältnis der Niederrheiner zu seiner eigenen Sprache hat. Vor hundert Jahren, so wusste es der Sprachwissenschaftler, sei viel mehr Platt gesprochen worden als heute. Anhand von 19 Sprachkarten hat Cornelissen mit Hilfe verschickter Fragebögen herausgefunden, wie sich der regionale Wortschatz räumlich gliedern lässt. Wo sagt man Söller, wo Speicher oder wo Dachboden.

„Nettetal ist dabei völlig weggebrochen und hat nur noch einen Speicher“, witzelt Cornelissen. Und wo kennen die Menschen nicht das Auto sondern der Auto? Die Gäste in der Lüthemühle erfuhren, warum der Niederrheiner so spricht. Und am Ende lud die Lüthemühle zu selbstgebackenem Schwarzbrot mit Käse und Salami ein. „Tun wir ers mal wat essen“, forderte Georg Cornelissen die Besucher am Ende auf.

Und alle hatten gut gegessen und waren pupsatt. „Jetzt tu ich widder nach Hause fahren“, verabschiedete sich Georg Cornelissen und fuhr Richtung Bonn. Und vom Niederrheinischen, da iss er noch lang nicht von ab.


Erdnuss“ hat es ins Witzbold-Finale geschafft


(dv) Lobberich. Mit knapp 78 Prozent schaffte der Lobbericher Spaßvogel Stefan van den Eertwegh in der Samstag-Sendung von „Verstehen Sie Spaß“ den Sprung in die Endrunde des „Witzbold des Jahres“.

„Meine Witze sind gut angekommen, das habe ich schon bei der Generalprobe gemerkt“, verriet der Lobbericher im Gespräch mit den GN. Nach der ersten Witze-Runde überzeugte die „Erdnuss“ mit 68 Prozent und sicherte sich die Chance, seinen zweiten Witz dem Publikum zu präsentieren. „Nachdem fest stand, dass die Zuschauer eine Runde weiter gewählt hatten, war ich doch sehr nervös vor den Fragen von Frank Elstner“, so van den Eertwegh. Diese interessierte sich vor allem für den Spitznamen „die Erdnuss“.

Nach der zweiten Witzrunde mussten die Zuschauer erneute ans Telefon und das Grenzland hat augenscheinlich kräftig angerufen, denn „später habe ich erfahren, dass noch kein Künstler mit 78 Prozent diese Abstimmung gewonnen hat. Die Anruferzahl geht wohl weit in die Hunderttausende“, freut sich der Lobbericher.

Nach der Sendung folgte dann ein gehöriger Pressewirbel mit zahlreichen Interviews und Fotoshootings. „Danach war ich noch auf der After-Show-Party und ich muss sagen, die Stars waren alle sehr locker und unheimlich freundlich“. Beim Finale in Offenburg am 15. Dezember tritt er gegen die Gewinner aus vergangenen Witzbold-Aktionen an. „Dies wird nicht ganz einfach werden, da unter den Finalisten zwei Frauen, ein Pastor und der dreimalige Gewinner der Witzbold-Trophäe sind“, so van den Eertwegh. Doch von der Konkurrenz lässt er sich nicht einschüchtern und wird seine beiden Finalwitze in Kürze dem Verstehen Sie Spaß-Team zusenden. Bei der Sendung in Offenburg hofft er dann wieder auf die Unterstützung der Menschen im Grenzland. „Ich möchte doch die guten Humor der Rheinländer ins ganze Land tragen“.


CDU fordert zweite Streetworkerin


(dv) Nach den scharfen Angriffen des Schaager Ortsvorstehers Günther Syben über Jugendliche und die Arbeit der Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps stellen sich die Stadt und das Kreisjugendamt in einer gemeinsamen Erklärung hinter die Arbeit von Hellekamps.

Dies unterstreicht auch der CDU-Vorsitzende Jürgen Boyxen, der sich gegenüber den GN von den Äußerungen Sybens distanziert: „Ich war sehr unglücklich über die Wortwahl, da seine Aussagen nicht mit dem jugendpolitische Konzept der Partei über ein stimmen“. Bürgermeister Christian Wagner und Günther Alsdorf, Leiter des Jugendamtes des Kreises Viersen warnen zudem vor einer generellen Verurteilung „von `der’ Jugend, vielmehr ist es unsere Jugend, die Teil der Gesellschaft ist und deren Zukunft“. Die Fürsorge für Jugendliche ohne Perspektive sei daher umso wichtiger.

Dem CDU-Vorsitzenden Boyxen, der auch gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian (Träger der Mobilen Jugendarbeit) ist, mahnt aber auch in Richtung Jugendliche, dass, „selbstverständlich verbindliche Regeln vermittelt und ihre Einhaltung kontrolliert werden müssen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil jeder Erziehung. Ebenso wichtig ist auch die Zuwendung und Betreuung da dies viele Jugendliche vermissen”. Es sei wichtig, diejenigen zu unterstützen, die eben diese Fürsorge und Betreuung für unsere Jugend zu ihrem Beruf gemacht haben, wie etwa Marie-Luise Hellekamps, unterstrich Boyxen.

Aus diesem Grund beantragt die CDU beim Kreisjugendamt die Aufstockung der Streetworkstelle. „Zu Beginn war die Streetworkerin nur für Lobberich und Umgebung zuständig. Jetzt muss sie alle Stadtteile betreuen, das kann keiner alleine schaffen“, erläutert Boyxen die Hintergründe.

Die Anwohner des Schaager Hubertusplatzes wird es freuen, wenn sich eine zweite Kraft um die Jugendliche kümmert. Die verzweifelten Anwohner wandten sich jetzt mit einer Unterschriftenliste an Peter Ottmann, Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde. Dort beklagen sie tätliche Angriffen, übelste Beschimpfungen, Lärm bis in die Nachtstunden sowie Sachbeschädigungen ohne nennenswerte Reaktion der Polizei. Zudem fordern sie ein Platzverbot auszusprechen.


SPD findet keinen Vorsitzenden


(dv) „Im Moment haben wir noch niemanden für den SPD-Vorsitz.“ Mit diesen offenen Worten fasst die stellvertretende Vorsitzende Karin Banck die derzeitige Situation der Nettetaler Sozialdemokraten zusammen.

Seit dem Rücktritt von Peter Wallenborn Anfang Juli sucht die Partei händeringend einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin.

Mit der schwierigen Aufgabe der Nachfolgersuche wurde Heinz Kamps betraut, „da er die meiste Zeit hat“, erläutert Banck. Aber auch er sei zunehmend frustrierter. Aus internen Quellen wurde laut, dass jeder der bisher Angesprochenen dankend abgewunken hat. „Uns gehen in letzter Zeit die Vorsitzenden laufen“, fasst auch Banck die Situation zusammen. Da die Situation nunmal so sei, „hat auch die Parteibasis einer längeren Suche zugestimmt“. Dennoch werden in letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, die angesichts der politischen Lage (Gründung der Linksfraktion im Kreis Viersen sowie einer neuen Bürgerbewegung) nach einer schnellen Lösung rufen.

„Es macht ja keinen Sinn, jemanden zu präsentieren, der nach einem halben Jahr wieder zurücktreten muss, da er nicht genügend Zeit für die Vorstandsarbeit hat“, so Banck. Der SPD in Nettetal gehe es wie vielen Vereinen: „Wir haben Nachwuchsprobleme, das ist eine Tatsache.“ Die Partei würde gerne mehr jüngere Leute in die Vorstandsarbeit einbeziehen, „aber da stehen meist der Beruf und die Familie im Vordergrund“, versucht die stellvertretende Vorsitzende die missliche Lage zu erklären. Eine Kanditatur ihrerseits schließt Banck jedoch komplett aus: „Mir fehlt einfach die Zeit, um diese Aufgabe komplett auszufüllen.“ Zudem ist sie für eine Trennung von Fraktion und Partei. Aus diesem Grund halte sie auch eine Kanditatur von Bernhard Müller-Wirtz für den Posten des Parteichefs undenkbar.

Man sei aber zuversichtlich, bis zum Jahresende jemanden präsentieren zu können. Bis Ende Dezember muss die Partei zumindest eine Mitgliederversammlung abgehalten haben, um die Finanzen zu klären. Der ehemalige Parteivorsitzende Wallenborn ist über die derzeitige Lage nicht überrascht. Einzig wundert ihn, dass sich noch keiner der Stellvertreter für seine Vorstandsunterlagen interessiert hat. „Mittlerweile überlege ich mir, die Ordner selber zum Unterbezirksbüro nach Viersen zu bringen“, so der Hinsbecker.


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