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Donnerstag, 28. Juni 2007


Existenzverbot wurde ausgetrickst


Fahnenweihe und Fest bei der St. Josef Bruderschaft Lobberich - Bocholt - Sittard / Letztes Schützenfest 1960

Lobberich. Ihre Chronik zeugt von der Hartnäckigkeit der Bocholter Bauern, ihre Existenz ist nur den Mitgliedern, Nachbarn und einigen wenigen Eingeweihten bekannt: Die St. Josef Bruderschaft Lobberich-Bocholt-Sittard ist seit über 40 Jahren ruhend gemeldet, sie ist in keinem Verband organisiert aber dennoch aktiv: Seit 20 Jahren treffen sich Mitglieder und Nachbarn aus Bocholt, Sittard, Heidenfeld und dem Schlibecker Berg immer am ersten Sonntag in den Sommerferien zu einer Fahrradtour und zum anschließenden Sommerfest. Dafür hatte diesmal Walter Grieger die Burg Bocholtz zur Verfügung gestellt. Diese Burg und der alter Turm zieren nämlich die renovierte Fahne, die am Sonntag im neunen Glanz vorgestellt wurde.

Auf dem Foto sind links der letzte Fahnenträger Jakob Mevissen
und der Vorsitzende der Bruderschaft St. Josef Bocholt-Sittard Andreas Wolfers. Foto: Frank Hohnen

Sie war seit dem letzten Schützenfest 1960 beim damaligen Fähnrich Jakob Mevissen untergestellt. Sie wurde zum vorletzten Schützenfest im Jahre 1936 von einem Unbekannten gestiftet. Die Fahne zeigt auf der Vorderseite die Heilige Familie und auf der Rückseite Burg Bocholtz mit dem Turm und jeweils die Aufschrift St. Josef Bruderschaft 1834/1936.

Die Geschichte der St. Josef Bruderschaft sei kurios, sind sich der amtierende, kommissarische Vorsitzende Andreas Wolfers und Alt-Fähnrich Jakob Mevissen einig. Die Bruderschaft sei 1834 gegen den Willen der damaligen „Lobbericher Obrigkeit" gegründet worden. Die Bauern aus den großen Sektionen Sittard und Bocholt verehrten seit Jahrhunderten den Heiligen Josef und gründeten eine Bruderschaft zu seinen Ehren. Doch weder Bürgermeister Kessels, noch die Brudermeister der großen und mächtigen „St. Sebastianer" aus Lobberich duldeten die Konkurrenz. Die Bruderschaft habe keine Existenzberechtigung, hieß es auch in Schreiben an den damaligen Landrat in Kempen. Sie habe kein Königssilber, keine Fahne und feiere ihr Patronatsfest in der Fastenzeit. Der Landrat unterstützte die Argumente des Lobbericher Bürgermeisters und untersagte der St. Josef Bruderschaft das „Aufziehen". Die Bauern aus Bocholt und Sittard um die Familien Zanders, Zerres, van der Beek, Schönkes und Tobrock akzeptierten die Verbote, hielten aber an der Bruderschaft fest. Königssilber wurde beschafft, es fand sich ein Spender für die Fahne und das Patronatsfest wurde aus der Fastenzeit in die Sominerferien verlegt.

Als 1935 die Familie Schönkes eine große Scheune baute, wusste man die Lobbericher Obrigkeit auszutricksen. Ein Vogelschießen wurde organisiert. Ludwig Zerres schoss den Vogel, ab und wurde Schützenkönig in Bocholt. „Es wurde ein tolles Fest in der großen, neben Scheune, zu dem sogar die Lobbericher Schützen kamen", zitiert Jakob Mevissen aus der Chronik.

Durch Krieg, Nachkriegszeit und Wiedera au ruhte die St. Josef Bruderschaft. 1960 wurde dann erneut ein großes Schützenfest, diesmal in Sittard mit König Karl Hennen und seinen Ministern Peter Thielen und Heinrich Zanders gefeiert. Dieses glänzende Fest traute sich keiner zu toppen.

Weil die Bruderschaft die Gemeinschaft und das Kennenlernen weiter fördern möchte, findet seit 20 Jahren einmal jährlich die Fahrradtour mit anschließendem Sommerfest statt. Nahezu alle der 170 Geladenen kamen zum Sommerfest am Sonntag. Die Fahrradtour führte zum Picknick am Birkenhof und über die Grüne Grenze bei Tor 9 rund um den alten Flugplatz.

„Es war schön, aber anstrengend", urteilte Gisela Wolfers, die Gattin des kommissarischen Vorsitzenden und Vorsitzende der Lobbericher Landfrauen. Sie organisierte die Fahrradtour und war mit „Wetter, Beteiligung und Stimmung zufrieden."

Große Schautafeln dokumentierten in Bild und Schrift die Aktivitäten der letzten Jahre: Sommerfeste auf den stattlichen Höfen bei van der Beek, Mevissen, Langen und Pötter sowie der Burg Bocholtz und Fahrradtouren in die Wankumer und Venloer Heide, zum Galgenvenn, Teufelsstein und die Hinsbecker Schweiz.

Die St. Josef Bruderschaft Lobberich war 'in den letzten Jahren auch bei den Schützenfesten in Süchteln-Hagenbroich und Dornbusch dabei. Könige oder Minister waren meist auch Mitglied der St. Josef Bruderschaft. Nach' Süchteln haben die Bocholter ohnehin gute Beziehungen. Kam doch der Dalhof (Schmitz-Zerres) mit der kommunalen Neugliederung nach Süchteln.

„Auf Einladung von Diözesankönig Rainer von der Bank werden wir am großen Schützenfest in Lobberich am 26. August teilnehmen und unsere restaurierte Fahne fragen", verspricht Andreas Wolfers.


Einfach gesünder essen im "Flurbistro"


Lobberich. Vor einigen Wochen eröffnete in der evangelischen Kindertagesstätte „Löwenzahn“ das sogenannte Flurbistro. Wo früher das Ballbecken und der Spielteppich ihren Platz hatten, stehen nun kleine Tische und Stühle.

Die Wände sind passend zur Erdbeersaison mit Bildern der roten Frucht dekoriert. Im Frühstücksbistro können sich die Kleinen jeden Morgen ihr eigenes gesundes Frühstück zusammenstellen, und in gemütlicher Athmosphäre gruppenübergreifend frühstücken.

Es gibt jeden Morgen frisches Brot, Obst und Gemüse der Saison, Müsli, Quark, Käse und vieles mehr. „Die Kinder genießen diese Art zu frühstücken und es hat den großen Vorteil, dass jedes Kind, unabhängig von der Herkunftsfamilie, ein gesundes und ausgewogenes Frühstück zu sich nimmt“, erläutert Einrichtungsleiterin Anja Bongers das neue Konzept.


Seit Mitte März erhalten die Kinder der Kindertagesstätte
"Löwenzahn" im Flurbistro ein gesundes Frühstück.
Die Firma Rama förderte das Projekt mit 3000 Euro.

Dass das Projekt ein wichtiger Beitrag zur gesunden Ernährung ist, erkannte auch die Firma Rama und stufte die Idee des „Löwenzahn“ als eine der besten 100 Ideen deutschlandweit ein. Mit dem Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro sollen nach den Sommerferien neue Möbel für das Flurbistro angeschafft werden. „Damit wir den Kindern eine noch gemütlichere Umgebung bieten können“, erläutert die stellvertretende Einrichtungsleiterin Bettina Flink. Die Anregung, sich bei der Aktion „Mehr Kinder besser betreut” zu beteiligen, stammt von einer Mutter.

Das Thema Ernährung steht ganz weit oben auf der Agenda der Kindertagesstätte, nicht nur weil man sich um die Auszeichnung als Bewegungskindergarten bemüht. „Derzeit sind wir noch auf der Suche nach einem Verein, in dem alle Erzieherinnen den Übungsleiterschein machen können. Da das Thema gesunde Ernährung aber in jedem Fall eine große Rolle spielt, haben wir die Idee des Flurbistros schon jetzt umgesetzt“, erläutert Flink.

Jeden Tag ist eine andere Erzieherin für die Zubereitung des Frühstücks zuständig. Unterstützt wird sie dabei von den anwesenden Kindern. „Wenn alles vorbereitet ist, können die Kinder ab acht Uhr aus dem reichhaltigen Büffet ihre Lieblingsspeisen auswählen. Nach dem Essen müssen die Kleinen ihr Geschirr selber spülen“, so Flink.

Von der sehr guten Resonanz - fast alle Kinder frühstücken mittlerweile in der Einrichtung - sind sowohl die elf Erzieherinnen wie die Eltern hellauf begeistert. Die Eltern beteiligen sich tatkräftig am Frühstück, in dem sie sich jede Woche eine Zutat fürs Essen aus einer ausgehängten Liste aussuchen und ihren Kindern mitgeben.

„Zu Beginn haben einige Kinder ihre geliebten Cornflakes noch vermisst, aber jetzt schmeckt allen das gesunde Müsli. Natürlich sehnt sich der ein oder andere nach einem Nutella-Brot, aber das ist ja in Ordnung“, freut sich Flink.

Mehr über die Kindertagesstätte "Löwenzahn"


Beigeordnete aktiviert eigene Ressourcen


Bilder von ihren ehemaligen Arbeitskollegen zieren das Büro der neuen Technischen Beigeordneten, Susanne Fritzsche, im obersten Stockwerk des Nettetaler Rathauses.


Foto: Daniela Veugelers

Auch ein Bild aus Nettetal - vom Girls Day - findet sich in der bunten Collage. „Ich habe mich hier innerhalb kürzester Zeit eingelebt“, verrät die 45-Jährige. Manches ging schneller als erwartet, aber das liegt auch daran, „dass hier an allen Ecken und Enden etwas passiert. Aber genau das hat mich ja gereizt.“

Schon bei ihrer Wahl bekundete die gebürtige Kölnerin, dass sie sich vor allem wegen der Chance, in Nettetal etwas bewegen zu können, für die Stelle interessierte. Derzeit müssen beispielsweise die Umnutzung von Brachflächen, das Aufstellen von Bebauungsplänen im Innenstadtbereich (Annastraße, Romdöppen) oder die weitere Planung für Kaufland bearbeitet werden. „Im Moment findet viel Arbeit abseits der Öffentlichkeit statt“, so Fritzsche. Dabei will die gebürtige Kölnerin vor allem die Kompetenzen im eigenen Haus aktivieren. „Neue Ideen können auch sehr gut im Haus entwickelt werden. Der Planer entwirft meist aus der Ferne, die Mitarbeiter kennen die Gegebenheiten vor Ort meist viel besser. Wieso sollen sie also nicht zeigen, was sie können“.

Seit ihrem Dienstantritt im VVVV finden so genannte Planergespräche statt, an denen die verschiedenen Fachbereiche wie Tiefbau, Grünflächen oder SIM beteiligt sind. Ein konkretes Ergebnis ist beispielsweise die Überplanung der Bahnunterführung in Breyell. Durch die Planung im eigenen Haus spart die Stadt erhebliche Kosten. Jedoch hofft die Technische Beigeordnete auf personelle Unterstützung im Bereich Planung und Tiefbau (SIM).

Bei solch arbeitsintensiven Planungen blieb bisher keine Zeit, jeden Stadtteil per Fahrrad genauestens zu erkunden. In den kommenden Tagen finden die ersten offiziellen Gespräche mit den Ortsvorstehern statt, „dabei lerne ich die Besonderheiten der einzelnen Stadtteile genauer kennen.“ Ihr Ziel sei es, den manchmal schwierigen Ausgleich zwischen den Stadtteilen zu finden. Derzeit finde viel Bewegung in Lobberich statt, mit der Umnutzung von Brachflächen oder der Aufwertung der Innenstadt an einigen Punkten. Hinzu kommt der erneute Antrag auf Landesmittel für die Erneuerung der unteren Hochstraße sowie des Marktplatzes.

Als Verbindungsglied zwischen den Orten gilt für die Pferdezüchterin die einzigartige Natur. „In Lobberich gibt es beispielsweise einen See mitten in der Stadt, das hat in der Umgebung Seltenheitswert.“ Trotz dieser wunderbaren Natur, sei der Name Nettetal im Bereich Rad- oder Wandertourismus eher unbekannt. „Hier kann man noch zum Wohle der Stadt einiges tun,“ so Fritzsche.

Als schöne Herausforderung sieht die Beigeordnete ihre Arbeit innerhalb der Baugesellschaft, wo man derzeit das barrierefreie Wohnen verstärkt in den Focus rückt sowie der intensive Kontakt zu den niederländischen Nachbarn. Neben den Unterschieden in Fragen der Coffeeshops profitiere die Stadt unter anderem vom Studienstandort Venlo. „Wir müssen auch sehen, in welchen Bereichen wir von Venlo partizipieren können“, so die 45-Jährige.


Eine runde Sache: CD-Recycling in Nettetal


Alte CDs und DVDs sind viel zu schade für den Müll oder zum Verstauben, denn die kleinen Scheiben bestehen zu 99 Prozent aus dem Kunststoff Polycarbonat, der für Produkte in der Medizintechnik, für Automobile oder Computer sehr begehrt ist.

Freuten sich über dei Einführung des nbeuen CD-Sammelsystems in Nettetal: (v.l.): Christian Stein, Wiebke Essmann, Ralf Schmeink, Ulrich Schmitter, Clemens Traut, Peter Schmitz,, Initiator Guido Gahlings, Brigitte Benisch-Mathia, und Meike TRotta. Private Daten solltenvor der Entsorgung durch Kratzer auf der CD unleserlich gemacht werden. Foto: Frank Hohnen

Auf Antrag der Fraktion Die Grünen wurde jetzt in Nettetal ein Sammelsystem für die ausgedienten Silberlinge eingerichtet.

Die Sammelgefäße sind an dem einheitlichen Logo „CD-Recycling Nettetal“ erkennbar und stehen an zehn zentralen Standorten in Lobberich (Rathaus, Videothek Johannes-Cleven-Straße, Werner-Jaeger-Gymnasium, Bioladen Calendula, Hertie, NABU-Naturschutzhof), Breyell (Stadtbücherei, Gesamtschule), Kaldenkirchen (Postagentur Fußangel) und Leuth (Katholische Grundschule).

Schätzungen zufolge kommen weltweit jährlich rund 40 Milliarden neue CDs und DVDs auf den Markt. „Viele davon veralten schnell oder sind als unerwünschte Werbebeilage ohne konkreten Nutzen“, erläutert Guido Gahlings, der das System zusammen mit der Stadt aufgebaut hat. Rund 10.000 Tonnen alte CDs/DVDs landen auf diese Weise allein in Deutschland pro Jahr auf dem Müll, weil es bisher an geeigneten Rücknahmemöglichkeiten mangelt.

Für den Müll sind die alten Datenträger aber viel zu schade, da es sich um einen sehr hochwertigen Rohstoff handelt, der als Granulat aufgearbeitet für Medizinprodukte, Computer, Automobile oder Sportschuhe weiterverwertet werden kann. „CD-Recycling hilft dabei, unsere begrenzten Erdöl-Ressourcen einzusparen und ist damit ein ganz konkreter Beitrag zum Klimaschutz und zum nachhaltigen Wirtschaften“, so Gahlings.

In Nettetal werden 120 Liter Sammeltonnen und der CD-linder eingesetzt. Im städtischen Bauhof, Breyeller Straße 108 in Lobberich, hat die Stadt eine zentrale Sammelstelle eingerichtet. Sobald 1.000 Kilo gesammelt sind, werden die CDs von der Firma Remedia aus Vaale gekauft.

Um den städtischen Haushalt nicht zu belasten, wurde die Aktion komplett über Sponsoren finanziert.


"Hier war der Teufel los!"


Hotel Stadt Lobberich hat lange Tradition / Wirt Pies hat 20-jähriges Jubiläum

Lobberich (ib). Früher war das Haus auf der Hochstraße in Lobberichs Fußgängerzone eine Poststation, in der Menschen ein und aus gingen. Heute befindet sich dort, nach vielen Umbauund Renovierungsarbeiten, das „Hotel Stadt Lobberich". Und immer noch gehen hier die Menschen ein und aus. An diesem Freitag ist es nicht ganz so voll in der Wirtschaft, wie es sonst für einen Freitag üblich ist.

„Es ist ein Kommen und Gehen, ganz unterschiedlich", erzählt Rudi Pies, der vor genau 20 Jahren das 1617 erbaute Haus kaufte. In den 50er Jahren . waren hier im Haus viele Tanzveranstaltungen, damals noch unter dem Namen „Dammer". Heute wird im „Hotel Stadt Lobberich" nur noch an Karneval getanzt. „Aber dann ist die Hütte voll", so Rudi Pies und Ehefrau Anni sitzt dann an der Kasse und verkauft Wertmarken. „Hier trifft sich dann alles", weiß Rudi Pies, der in diesen Tagen sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Zu Karneval werden die Tische in dem . Speiseraum rausgetragen und eine zweite Theke installiert.

„Früher", so erinnert sich Anni Pies weiter, „als es noch freitags die Lohnstreifen gab, da war hier freitags der Teufel los", schwelgt sie in Erinnerungen. Doch auch heute kann sich das Ehepaar Pies nicht beschweren. Sicherlich, sei nicht mehr so viel los wie noch vor einigen Jahren, doch Stammgäste kommen nach wie vor und der Gesangsverein „Hoffnung" und die „Alten Herren" vom LSC sind immer noch im „Hotel Stadt Lobberich". Neu sind die Fahrradtouristen. Die kommen seit einigen Jahren und 'übernachten bei Rudi Pies und lieben das rheinische Frühstück.

28 Betten bietet das Hotel, Einzel-, Doppel- und auch Dreibettzimmer, alle individuell eingerichtet, mit Dusche, WC und Fernsehen. Auch die Pilger sind gern gesehene Gäste bei den Eheleuten Pies. "Die kommen aus Aachen und machen auf dem Weg nach Kevelaer auf der Hin- und Rückreise bei uns Station", so Anni Pies. Viele der Stammgäste sind auch heute noch da. „Die haben hier ihre Hochzeit, Silberhochzeit, Kinderkommunion und dann die Hochzeit der Kinder bei uns gefeiert", so Rudi Pies.

Vor dem Nicht-Raucher-Gesetz haben die Pies keine Angst. Dann soll das Weinzimmer zum Raucherzimmer werden und auf der Kegelbahn müssen die Clubs dann unter sich ausmachen, ob geraucht wird oder nicht. „Schwieriger wird es an der Theke", so Anni Pies. Zu einem Bier gehöre auch eine Zigarette, sagt sie. „Aber, wir warten erst einmal ab", so das Ehepaar.

Mehr können Anni und Rudi Pies nicht erzählen. Der Frühschoppen am Sonntagmorgen findet in kleiner Runde statt. Aber eigentlich ist immer etwas los. Nicht so wie früher, aber dennoch. Und die vier Männer an der Theke prosten sich zu und Rudi Pies zapft noch ein frisches Bier.

An Feierabend ist noch lange nicht zu denken.


Für rund 100.000 Patienten gemeinsam zuständig


Dr. Jürgen Falk und Dr. Matthias Berg legen ihre Praxen zusammen und kooperieren mit Krankenhaus / Moderne Geräte und renovierte Räume für die Patienten

Von Daniela Veugelers

Das Städtische Krankenhaus Nettetal kann seit dieser Woche einen neuen Mieter in seinen Räumlichkeiten begrüßen. Am kommenden Montag eröffnen die beiden niedergelassenen Chirurgen Dr. Jürgen Falk und Matthias Berg ihre Gemeinschaftspraxis an der Sassenfelder Straße 1.

Bis zur vergangenen Woche versorgte Dr. Jürgen Falk seine 1.500 Patienten im Quartal in der Lobbericher Hochstraße in eigenen Praxisräumen. Auch Dr. Matthias Berg lud bisher seine 1.400 Patienten im Quartal zur Behandlung in die Poststraße nach Niederkrüchten-Elmpt ein. Damit ist ab kommenden Montag endgültig Schluss. „Die Idee zur Kooperation ist schon gut zwei Jahre alt", erinnert sich Dr. Falk. Durch die langjährige Bekanntschaft mit Dr. Enno Steinheisser, Leiter des Zentrums für Arthroskopie und Endoprothetik, kam die Idee auf, den steigenden Anforderungen an die niedergelassenen Ärzte durch Krankenkassen und Ärzteverbände mittels einer Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus entgegenzutreten.

Durch die Nähe zum Krankenhaus erhoffen sich die Chirurgen auch eine Kostenersparnis. „Uns stehen Operationsmöglichkeiten im ambulaten OP-Zentrum sowie die hochmoderne Röntgenabteilung zur Verfügung", informiert Dr. Matthias Berg. Bisher mussten die beiden Fachärzte jeweils ein eigenes Röntgengerät in den Praxisräumen vorhalten.


Am kommenden Montag eröffnen die beiden niedergelassenen Chirurgen Dr. Matthias Berg (1.) und Dr. Jürgen Falk ihre Gemeinschaftspraxis im Krankenhaus.
Foto: Daniela Veugelers

Aber, auch das Hospital profitiert von der Kooperation: Mit Berg und Falk hat man zwei sogenannte Durchgangsärzte direkt vor Ort. „Als ausgebildete Unfallchirurgen sind wir zuständig für alle Schul-, Arbeits- und Wegeunfälle im Westkreis", informiert Dr. Falk. Neben der Versorgung aller ambulanten Unfälle gehören beispielsweise die Versorgung der Patienten im postoperativen Bereich sowie. Wundversorgungen und unter anderem die Entfernung von Abzessen und Geschwulsten zu den Aufgaben der Ärzte.

Durch das Zusammenlegen der Praxen sind die beiden Ärzte künftig für nahezu 100.000 Patienten zuständig.

Das Gebiet erstreckt sich südlich von Kempen bis Richtung Heinsberg. Obwohl die Patienten von Matthias Berg künftig die zwölf Kilometer von der bisherigen Praxis bis zum Nettetaler Krankenhaus zurücklegen müssen, ist der Elmpter überzeugt, dass der Umzug überwiegend positiv aufgenommen wird. „Zwar gibt es vor Ort keine Versorgung mehr, aber dafür stehen den Patienten hochmoderne Gerätschaften zur Verfügung," so Facharzt Matthias Berg. Die neuen, hellen Praxis- und Aufenthaltsräume erstrecken sich auf 160 Quadratmeter. Mit der Gründung der Gemeinschaftspraxis werden auch die bisherigen Mitarbeiter (Arzthelferinnen und Reinigungskraft) zusammengelegt. „Es war von Beginn an klar, dass durch die Zusammenlegung der Praxen keine Arbeitsplätze gefährdet sind", so Dr. Falk. Bevor die Ärzte einziehen konnten, wurden die vormaligen Besprechungsräume aufwändig umgebaut. Im Außenbereich wurde zusätzlich eine behindertengerechte Rampe angelegt. In der Praxis stehen jetzt fünf hochmoderne Behandlungsräume und ein Eingriffsraum zur Verfügung. „Im Grund ändert sich für unsere Patienten überhaupt nichts, außer dass sie zu einer neuen Adresse fahren müssen", so die beiden niedergelassenen Ärzte. Die Praxis der beiden Chirurgen ist neben der Dialysestation, die zweite privat betriebene Praxis, die im Krankenhaus neue Räumlichkeiten gefunden hat. Für den Geschäftsführer des Krankenhauses, Herbert Wans, ist die Kooperation „ein weiterer Schritt zum Gesundheitszentrum Krankenhaus".

Sie erreichen die Gemeinschaftspraxis von Dr. Falk/Berg entweder über den Personalparkplatz (dort stehen auch Parkplätze zur Verfügung) an der Sassenfelder Straße 1 oder über den Haupteingang des Krankenhauses.

Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung. Für Unfälle im Bereich Schule, Wege oder bei der Arbeit ist die Gemeinschaftspraxis durchgehend geöffnet. Zu erreichen ist die neue Praxis unter Telefon 02153/4054-24 oder Fax 02153/4054-25.


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