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Donnerstag, 28. Dezember 2006


Lahmann: Nicht die erste Bewerbung


(dv) Nachdem Ende Oktober der Stadtrat den bisherigen Technischen Beigeordneten Christian Schaudig abberufen hatte, wurde am vergangenen Freitag bekannt, dass sich der Erste Beigeordnete der Stadt, Marc Lahmann, auf einen Posten als Dezernatsleiters in der bayerischen Stadt Rosenheim beworben hat.

Der 39-Jährige scheiterte in der Entscheidung des Rates knapp an einem früheren Büroleiter von Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel. Lahmann war im Juni 2005 von Landau (Pfalz) an den Niederrhein gekommen. Derzeit leitet er das Dezernat zwei (Jugend, Sport, Familie, Senioren, Soziales, öffentliche Ordnung). Nach der Abwahl von Christian Schaudig teilt er sich im Moment die Aufgaben im Dezernat drei mit Bürgermeister Christian Wagner.

Im Gespräch mit den GN betonte Lahmann, dass er nicht zwingend aus Nettetal weg wolle. „Die neue Stelle hätte für mich einen weiteren finanziellen Aufstieg bedeutet.“ Durch das Bekanntwerden seiner Bewerbung sieht Lahmann allerdings nicht das bisherige Verhältnis zu Verwaltung und Politik beschädigt. „Ich werde auch in Zukunft meine Arbeit mit dem vollen Einsatz wie bisher weiter führen. Die Bewerbung hatte auch nichts mit einem eventuell gestörten Verhältnis zum Bürgermeister zu tun, wie einige jetzt wissen wollen“, so Lahmann.

Wie jetzt erst bekannt wurde, war die Bewerbung in Rosenheim nicht die erste, die ihn aus Nettetal wegführen sollte. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt in Nettetal vor anderthalb Jahren, versuchte Lahmann schon einmal sein Bewerbungsglück in der Nähe von Landau. „Ich muss nicht zwingend die Karriereleiter aufsteigen, dennoch hatte das Angebot aus Landau seinen gewissen Reiz. Ich würde beispielsweise nicht für eine Besoldungsstufe ins Ruhrgebiet wechseln“, so Lahmann. Derzeit habe er jedenfalls nicht vor, Nettetal zu verlassen. „Ich will nicht ausschließen, dass ich mich nach dem Ablauf der jetzigen Wahlperiode zur Wiederwahl stelle.“

Nettetals Bürgermeister Christian Wagner musste am vergangenen Freitag aus der Zeitung von den Absichten seines Ersten Beigeordneten erfahren. Dennoch kam die Nachricht für ihn nicht ganz überraschend. „Über Kontakte meines früheren Arbeitgebers wusste ich bereits von einer anderen Bewerbung“, so der Bürgermeister. „Vermutlich will Herr Lahmann schnell weiter kommen, und bei einem Posten in der Nähe seiner Heimat kann dies schon reizvoll sein“. Allerdings zeigte sich Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung verwundert über das Tempo. „In meinen Augen ist es sehr früh, sich schon wieder wegzubewerben“. Trotz allem sei das bisherige Verhältnis in der inhaltlichen und persönlichen Zusammenarbeit in keiner Weise gestört.

„Wir hatten am Freitag ein offenes Gespräch, in dem alles gesagt wurde.“ Nach der jetzigen Erfahrung will sich der Bürgermeister darauf einrichten, „dass im Falle eines Weggangs die Lücke nicht zu groß wird.“ Positiv blickt der Verwaltungschef allerdings auf die Stellensuche nach einem neuen Technischen Beigeordneten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im Januar die Stelle wieder besetzen können.“

Aus Sicht der Jusos stellt die Bewerbung des Ersten Beigeordneten nach der Absetzung des technischen Beigeordneten die zweite Ungereimtheit in der Verwaltungsspitze innerhalb weniger Monate dar. „Dass es Lahmann, der in letzter Zeit nicht immer für positive Schlagzeilen gesorgt hat, nun schon in die Ferne zieht, spricht nicht wirklich für das Durchsetzungsvermögen des Beigeordneten.“ Ferner stelle der Vorfall erneut ein harmonisches Arbeitsklima im Rathaus in Frage, was im Endeffekt Bürgermeister Wagner zu verantworten habe. „Im Moment kann von einer konstanten Personalpolitik keine Rede sein“, bemängeln die Jusos.


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