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Donnerstag, 14. Dezember 2006


Rokal: Schließung bereits 2009?


Kurz vor dem heiligen Fest melden sich die Beschäftigten bei Rokal mit einem „Wunschzettel“, gerichtet an den Geschäfstführer Eckhard Göhring, zu Wort.

Darin fordern sie den Erhalt der 180 Arbeitsplätze am Standort Lobberich. Ihren Wunsch unterstreicht die Belegschaft mit einem Demonstrationszug am Samstag, 16. Dezember. Um 11 Uhr setzt sich der Protestmarsch der Belegschaft vom Rokalwerk durch die Lobbericher Innenstadt in Bewegung. Zur Demonstration und Kundgebung mit Guntram Schneider, DGB-Landesvorsitzender NRW, sind alle Bürger herzlich eingeladen.

Die Unterstützung der Bevölkerung kann die Belegschaft derzeit gut gebrauchen: Entgegen den Zusagen, die man gegenüber der örtlichen Politik wie Landrat Peter Ottmann äußerte, sollen am Standort Lobberich nur 30 Mitarbeiter und nicht wie angekündigt 52,5 Stellen verbleiben. Zudem informierte man die Belegschaft, dass man die Beschäftigten der verbleibenden Service-Plus-Sparte „frühestens zum 31. Dezember 2008 kündigen würde“. Entgegen den ersten Verlautbarungen könnte mit dem 1. Januar 2009 bereits ein Schließungstermin für den Rokal-Standort vorliegen.

Bis es jedoch soweit ist, prüft der Betriebsrat derzeit, ob man eine Beschwerde beim Landesarbeitsgericht Düsseldorf gegen die Einrichtung der Einigungsstelle erhebt. „Aus unserer Sicht sind wir noch nicht Einigungsstellen-fähig, da beispielsweise die Geschäftsleitung die künftigen Beschäftigungszahlen von 52,5 auf 30 reduziert hat“, erläuterte Betriebsratsvorsitzender Detlev Pockrandt am Mittwoch.

Für die Verhandlungen der Einigungsstelle wird der Betriebsrat einen Sachverständigen vom Info-Institut Saarbrücken hinzu ziehen. Dieser soll sich schon am Montag einen ersten Überblick über die Sachlage verschaffen.


Auszeichnung mit der goldenen Lupe


Am Dienstag wurden die Grenzland-Nachrichten und Fegers Druck und Verlag mit der „Goldenen Lupe“ ausgezeichnet.

Der Wanderpokal, der unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Wagner steht, wurde vom DRK-Familienzentrum für erwiesene Kinderfreundlichkeit an die beiden Geschäftsführer Kurt Fegers und Klaus Gerits übergeben. Das DRK-Familienzentrum würdigte mit diesem Preis das Engagement des Hauses im Kontext der Literacy-Arbeit im DRK-Familienzentrum, Einblicke in die Redaktion und Druckerei zu erlauben.

Das pädagogische Konzept der Literacy-Arbeit führt Kinder an das Medium Schriftsprache heran, vermittelt Kenntnisse über Papier und seine Herstellung, schafft Berührungspunkte zur Schriftkultur und erweitert das Ausdrucksvermögen der Kinder.

In diesem Zusammenhang interessieren sich die Kinder für die Herstellung von Druckerzeugnissen, weshalb ein Besuch bei den GN zum festen Programmpunkt innerhalb der Bücherpassprojekte des DRK-Familienzentrums geworden ist.

„Es ist leider nicht selbstverständlich, dass Kindern Einblicke in die Erwachsenenwelt (Arbeitswelt) ermöglicht werden. Die Goldene Lupe möchte dieser Entkoppelung von Teilen der Lebenswelt für die Kinder entgegenwirken. Die Lupe wurde deshalb als Symbol gewählt: Sie steht stellvertretend für die kindliche Neugierde, die zarte Pflanze des Forscherdranges und den Wunsch alles genau unter die Lupe nehmen zu wollen. Diese kontinuierliche Bereitschaft, sich den Fragen der Kinder zu stellen, verdient öffentliche Anerkennung“, so Andreas Zorn, Leiter der DRK-Familienzentrum, bei der Vergabe im Verlagshaus.

Schirmherr Christian Wagner gratulierte in seiner Ansprache dem Familienzentrum Lobberich zu dieser schönen Idee und freute sich insbesonders darüber, dass er die Schirmherrschaft übernehmen durfte, denn „mir liegt die Familienfreundlichkeit unserer Stadt persönlich ganz besonders am Herzen.“

Er unterstrich, dass man in einer kinderfreundlichen Stadt auch über die Kindergärten, Schulen und das Elternhaus hinaus Menschen und Einrichtungen brauche, die sich Zeit für Kinder nehmen, die ein offenes Ohr für Kinder haben - kurz: die Kinder gern haben.

„Sie dürfen zu Recht stolz darauf sein, dass Sie der erste Preisträger der Goldenen Lupe sind. Ich weiß, dass Sie auch für alle anderen Kindergärten und Schulen ein ständiger Ansprechpartner bei Projekten und Betriebserkundungen sind. Ebenso wichtig finde ich Ihre Berichterstattungen über die Aktivitäten in Schulen, Kindergärten oder über den Jugendsport, mit denen Sie eine besonders liebenswerte - ja familienfreundliche Seite - unserer Stadt zeigen. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur Goldenen Lupe.“

Auch im kommenden Jahr soll der Preis an Nettetaler vergeben werden, die sich im jeweils vergangenen Jahr herausragend und vorbildlich für die frühkindliche Bildung eingesetzt haben. Vorschläge hierzu nimmt das DRK-Familienzentrum unter der Rufnummer 02153/2519 gerne entgegen.


Europa-Champion aus Lobberich


Nach zwei deutschen und einem Weltmeistertitel, freut sich der Lobbericher Vogelzüchter Peter Heimann über eine weitere Auszeichnung. Der gelernte Kraftfahrzeugmechaniker hat sich auf die Kreuzung von Waldvögeln oder Kanarien spezialisiert. Sein mexikanischer Karmingimpel x Dompfaff wurde unter 150 Konkurrenten auf der 25. EE-Jubiläums-Europaschau in den Leipziger Messehallen als Europa-Champion unter den Finkenhybriden ausgezeichnet. „Als ich von dem Ergebnis erfahren haben, waren schon ein paar Freudentränen fällig“, erinnert sich Peter Heimann.


Foto: H J E *

Kurioserweise wollte der Lobbericher aufgrund der Entfernung und den hohen Startgeldern seine Züchtungen erst gar nicht für Leipzig melden. „Nachdem mein Gewinnervogel allerdings schon bei der Verbandschau in Heinsberg den Titel errungen hat, habe ich es mir zum Glück noch anders überlegt“, erinnert sich Heimann.

Und so machte sich der Lobbericher in der vergangenen Woche in einem Sammeltransporter mit seinen eigenen acht Vögeln und weiteren 38 Exemplaren seiner Vereinskollegen auf den Weg nach Leipzig. Nach dem Aufbau ging es zurück ins heimische Nettetal. Durch einen Anruf von einem Bekannten am Freitag erfuhr er von der hohen Auszeichnung. Am Samstag reiste Peter Heimann mit Ehefrau Christa und einem befreundeten Pärchen noch einmal nach Leipzig, um seine Gewinnervögel abzuholen. Denn neben dem Europa-Champion kommt auch der zweite Gruppeneuropameister (Stieglitz eumo) sowie der Drittplazierte (Stieglitz satinet) aus seiner Züchtung. „Von acht Vögeln aus meiner Züchtung haben gleich drei einen Preis erhalten, das ist eine sehr schöne Bestätigung für all die harte Arbeit“, freut sich Peter Heimann.

Bereits als kleiner Junge interessierte sich der Lobbericher für die Vogelzucht. Das Wissen um Genetik und Mutation macht ihn zu einem der erfolgreichsten Züchter von Mutationen in der Region: 1984 wurde er sogar in Pirmasens Vogel-Weltmeister. Die Urkunden und der Wimpel aus Leipzig finden neben den zahlreichen Pokalen, Plaketten und Urkunden einen Ehrenplatz im Haus.

Im Garten des Hauses zwitschern die zahlreichen Vögel in großen beheizten Volieren. Sein Hobby nimmt jeden Tag eine Stunde und am Wochenende auch mal einen ganzen Tag in Anspruch. Regelmäßig müssen die großen Käfige gereinigt und die Tiere natürlich mit Spezialfutter gefüttert werden.

Bereits jetzt bereitet Peter Heimann seine Vögel für die Deutsche Meisterschaft in Bayreuth am ersten Januarwochenende vor. Bevor er die Vögel den Preisrichtern vorführen kann, müssen diese in wochenlanger Arbeit vorbereitet werden. Während eines Wettkampfes ist es wichtig, dass die Vögel ganz ruhig auf ihren Stangen sitzen bleiben.

Damit der große Erfolg von Peter Heimann auch für die Nachbarn sichtbar wurde, hatten Freunde vor der Rückkehr aus Leipzig ein Plakat mit der Aufschrift „Europa-Champion“ an die Garage gehängt.


Für unbeschwerte Stunden


Wenn die Jugendheime Oase, Arche, Second Home, Spielecafé und die Streetwork Nettetal einmal im Jahr zum Mädchentag nach Lobberich in die Arche rufen, dann folgen über 130 Mädchen dem Ruf der Sozialpädagogen.


Foto: Daniela Veugelers

Neben tollen Angeboten wie einem Wellnessraum oder Schminktipps können die Teilnehmerinnen in verschiedenen Work-shops ihrer Kreativität völlig freien Lauf lassen. Es wird gelacht, gemalt, geschminkt - kurzum die Mädchen verbringen in einer tollen Atmosphäre einen paar unbeschwerte Stunden. Damit diese sinnvolle Veranstaltung auch im fünften Jahr ihres Bestehens wieder stattfinden kann, haben sich die Organisatorinnen Marie-Luise Hellekamps, Eva Cappel, Angelika Witte, Elli Jongmanns, Natalie Piepenbring, Heike Thiele und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Monika Ioannidis etwas Tolles einfallen lassen. Nachdem man im vergangenen Jahr Kalender zum Verkauf angeboten hatte, sind es in diesem Jahr zwölf wunderschöne Postkarten.

Die verschiedenen Motive wurden im Rahmen des von Eva Cappel angebotenen Workshop „Malen und Gestalten auf Leinwand“ im Rahmen des Mädchentages im August dieses Jahres erstellt. „Die Mädels hatten total viel Spaß, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen“, so Cappel. Den Mädchen im Alter zwischen zehn und 16 Jahren stand es frei, entweder eine Textilcollage oder ein frei erfundenes Bild zu malen. Mit Hilfe einer Jury wurden im Vorfeld die jetzt gedruckten Motive aus rund 30 Beiträgen ausgewählt.

Die Ansichten der Karten sind so verschieden wie die Mädchen selber: Neben zwei Weihnachtsmotiven zeigt beispielsweise eine Karte eine Blume, eine Sonne oder eine professionell gezeichnete Didl-Maus. „Natürlich haben die Mädels sich riesig darüber gefreut, dass ihre Bilder ausgewählt wurden. Die 16-Jährige Marina Holthausen findet die Veröffentlichung „cool“. Die Postkarten werden jeweils in einem Paket mit vier Motiven zum Preis von einem Euro angeboten.

„Wir hoffen, dass viele Nettetaler ein großes Herz haben und sich für unsere Karten als Weihnachtskarten entscheiden“, so Streetworkerin Marie-Luise Hellekamps. Denn bevor ein Gewinn für den Mädchentag abfällt, muss erst der Druck der 1.500 Exemplare finanziert sein. Aus dem Gewinn des vergangenen Jahres konnte beispielsweise das Büfett für den Mädchentag finanziert werden. „Wir halten mit 2,50 Euro den Eintritt bewusst niedrig, so dass alle Mädchen, die Lust haben, auch am Tag teilnehmen können“, unterstreicht Elli Jongmanns.

Die Karten sind ab sofort bei den Verkaufstellen in den Stadtteilen erhältlich: In Lobberich werden die Karten im Jugendzentrum Oase, der Sparkasse, dem Bürgerservice, der Nette-Agentur und dem Pfarrbüro St. Sebastian verkauft. In Breyell gibt es die Karten im Jugendzentrum Oase (Breyell); in Kaldenkirchen sind die Karten im Spielecafé und im evangelischen Gemeindehaus erhältlich und in Brüggen sind Verkaufsstellen bei der Gemeinde, der Bücherei in der Touristeninformation in der Burg und natürlich im Second Home eingerichtet. Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Streetworkerin unter Telefon 0177/8213197.


Stadtwerke gewinnen Prozess


Jetzt ist es amtlich: Die Stadtwerke Nettetal GmbH haben den Berufungsprozess gegen die Betreiber des Oirlicher Windrades gewonnen.

Dies geht aus einem Urteil hervor, das das Oberlandesgericht Düsseldorf am Dienstag verkündete. Damit gab das Gericht der Berufung der Stadtwerke in vollem Umfang statt. Die Windradbetreiber müssen nun die nach dem ersten Urteil des Landgerichts Krefeld im Jahre 2001 von den Stadtwerken bereits gezahlten 119.000 Euro zuzüglich Zinsen und sämtlicher Prozesskosten an die Stadtwerke zurückzahlen. Ein Anspruch auf Vergütung für „angebotene“, aber angeblich „nicht einspeisbare“ Strommengen besteht nach dem Urteil weder für die Vergangenheit noch für die Zukunft.

Zur Absicherung des Rückzahlungsanspruches der Stadtwerke steht nach dem kürzlich gestellten Insolvenzantrag der Windradbetreiber eine Bankbürgschaft zur Verfügung. Die Windradbetreiber mussten den Stadtwerken diese Bürgschaft geben, weil sie aus dem Urteil des Landgericht Krefeld vollstreckten, obwohl dieses noch nicht rechtskräftig war und die Stadtwerke Berufung eingelegt hatten.

Die schriftliche Urteilsbegründung liegt noch nicht vor und wird innerhalb der nächsten Wochen erwartet. Danach will man von Seiten der Stadtwerke weitere Details besprechen. Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Dieling freute sich im Gespräch mit den GN über den „Sieg auf ganzer Linie“. Dieses Urteil hätte den Schlussstrich unter ein langes Verfahren gezogen, „das gespickt war mit unschönen Dingen“.

Zur Frage nach der künftigen Nutzung des Windrades wies der Geschäftsführer ein Interesse der Stadtwerke von sich. „Die Fortführung der Anlage ist betriebswirtschaftlicher Unsinn. Die Anlage hat schon die Hälfte der technischen Überlebensdauer hinter sich und alleine ein neuer Anschluss würde übermäßig teuer werden“, so Dieling. Die Anlage sei technisch nicht in einem Zustand, bei dem man hohe Erträge erwarten könne.

Abschließend wies Dieling darauf hin, dass die Firma Umweltkontor derzeit ein Verfahren gegen den Erbauer des Windrades führt - wegen der andauernden Probleme.


* Genehmigung mit Datum vom 16.12. erteilt. Name des Fotografen auf eigenen Wunsch entfernt.


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