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Donnerstag, 07. Dezember 2006


Die Zeugen der Geschichten erhalten


Verein "Sablonibus" möchte historischen Ortskern von Lobberich als Denkmal ausweisen

Lobberich. „Sablonibus”, der Historische und Museumsverein für das Maas- und Nettetal, hat den Antrag gestellt, den Bereich „Alte Kirche” und -die unmittelbare Umgebung als Denkmalbereich „Kircheninsel” auszuweisen, um den historischen Ortskern .von Lobberich zu dokumentieren.

Von dem einst markanten Bereich Markt 1 Marktstraße, der historischen „Peperstraße”, sei nicht viel übrig geblieben. Neben den gut erhaltenen Häusern Marktstraße 9, 11; 13 und 15, zumeist im Stil der Jahre. 1880-1910 erbaut, und der Front des einstigen Leinengroßhandelshauses „Heythausen Tuch- und Stoffhandel” (Marktstraße 19), erbaut um 1830-50, sowie des ehemaligen „Ausstattungs und Wäschehandelshauses” Lücker (Marktstraße 33), ist die Substanz nur noch im Bereich um die sogenannte „Alte Kirche” erhalten. Hierzu zählen: die Arztpraxis mit Wohnung (erbaut um 1890-1900), das um 1900 erbaute Fabrikantenhaus Jansen mit Runderker sowie wertvollen Marmorfluren und -treppen, das Lehrer- und Gemeindebeamtenhaus, das ehemalige Bürgermeister- und Standesamt mit den im Keller befindlichen Gefängniszellen, in denen nach 1933 die politischen Gegner inhaftiert wurden.

Überragt wird das Ensemble von der Alten Kirche St. Sebastian, einem heute bundesweit einmaligen Denkmal des 2. Weltkrieges. Die Restaurierung der Alten Kirche mit den sichtbaren Kriegsnarben hat aufgrund ihrer Einmaligkeit in Fachkreisen der Denkmalkunde bereits Vorbildcharakter. Zudem zeigt der hoch gebaute Kirchhof eine alte Wehrhaftigkeit. An ihn schließt sich unmittelbar die alte Schmale mit Unterhaus in der Kirchstraße an. Die enge Verbindung von der Kirchstraße zur „Alten Kirche” mit der steilen Treppe aus Namurer Blaustein dürfte weit und breit die einzige dieser Art sein. . Das historische Pfarrhaus, als letzter Hausbau des Kirchenzentrums verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Dieses beschriebene Ensemble stelle die Ur-zelle Lobberichs dar.

Im Einzelnen soll der Denkmalbereich Folgendes umfassen:

  1. das historische Bürgermeister- und Standesamt im Stil der Zeit von 1880-1900 mit Gefängniszellen (Marktstraße 32)
  2. das Lehrer- und Gemeindeheamtenhaus {Marktstraße 34)
  3. das Fabrikantenhaus Jansen im Stil von 1910-1923 mit Inneneinrichtung (Marktstraße 36}
  4. das älteste Arzthaus Lobberichs von 1810 {Marktstraße 38}
  5. die „Alte Kirche” St. Sebastian als einmaliges Denkmal mit ihren Kriegsnarben des 2. Weltkriegs
  6. den hochgelegten Friedhof mit Grabsteinen und Kircheninsel
  7. die Gedenkstätte für die jüdischen Mitbürger, die von den Nazis ermordet wurden
  8. die historische erste Schule (Am Treppchen 3)
  9. das historische Pfarrhaus (Am Treppchen 2)
  10. der historische Treppenaufstieg zur damaligen Kircheninsel
  11. die Kirchstraße als Gesamtbereich ohne Einzeldeklarierung der Häuser als Denkmale.

Der Verein „Sabionibus” mit seinem Vorsitzenden Günter Nonninger (Bild)
möchte den Bereich „Alte Kirche” und die nähere Umgebung als Denkmal ausweisen fassen.


Scharfe Kritik an Theater-Kosten


Gehörte der Tagesordnungspunkt „Bericht über die Theater-Spielzeit“ in den vergangenen Jahren stets zu den erfreulichen Momenten im Nette-Ausschuss, zeichnete die Diskussion am vergangenen Donnerstag ein ganz anderes Bild.

Erstmals präsentierte die Verwaltung eine Übersicht, bei der die Kosten für die Veranstaltungen inklusive Gagen der Künstler, Gema und Tantiemen den Einnahmen und Personalkosten gegenübergestellt wurden. Ohne Berück-sichtigung der Raumkosten schlagen die Personalkosten mit 4.153 Euro pro Veranstaltung zu Buche. Kurz gesagt: Auch bei einem ausverkauften Theater muss die Stadt 15 Euro für jede Eintrittskarte dazu bezahlen. Beim Auftritt Wendelin Haverkamps im Rahmen des „Besonderen Programms“ waren es für 74 verkaufte Karten umgerechnet sogar 73 Euro Zuschuss pro Karte.

Angesichts solcher Zahlen wandelte Heinz-Robert Reiners (CDU) Heinrich Heines „Nachtgedanken“ mit den Worten „Denk ich an die Nette-Agentur in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht“ ab und löste damit eine kontroverse Diskussion aus. Für ihn sei es unverständlich, warum in umliegenden Schauspielhäusern deutlich mehr für den Eintritt bezahlt werden müsse. „Ich will das Theater nicht kaputt reden, aber angesichts der Zahlen müssen wir die Eintrittsgelder deutlich erhöhen.“ Zudem forderte er von der Verwaltung eine Vollkostenrechnung.

Einen gänzlich anderen Zugang zum Thema hatte Dr. Theo Optendrenk (CDU). Für ihn bringe die Darstellung der Personalkosten neben Klarheit auch Verwirrung. „Es wird der Anschein erweckt, dass sich der Zuschussbedarf für die Kulturarbeit erhöht, dies ist jedoch nicht der Fall.“ Er warnte den Ausschuss, in einen Argumentationsdruck zu kommen, „dass wir uns später rechtfertigen müssen, überhaupt Kultur in Nettetal anzubieten“.

Massive Kritik an den Äußerungen von Reiners übte Markus Tillmanns (Grüne), der den Redebeitrag als „restriktiv“ einstufte. „Wir müssen uns zuerst Fragen, was uns die Kultur wert ist und dann nach Einsparmöglichkeiten suchen. Nicht umgekehrt.“ Protest kam auch von Paula Erkens (SPD), die auf die Anliegen der Geringverdiener aufmerksam machte. „Bei einer Erhöhung der Preise würden wir diese Menschen komplett ausschließen“.

Auch der Erste Beigeordnete Marc Lahmann mahnte angesichts der beeindruckenden Personalkosten vor einer voreiligen Einspardiskussion. „Wir müssen auch den Gegenwert sehen. Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) hat uns sogar bescheinigt, dass wir eine hohe Theater-Qualität zu geringen Kosten anbieten. Kultur ist immer ein Zuschussbetrieb, aber auch ein weicher Standortfaktor.“ In den nächsten Monaten sollen Arbeitsplatzaufzeichnungen ein genaueres Bild der Personalkosten bieten. Zudem sollen in der Finanzsanierungskommission weitere Einsparpotentiale diskutiert werden.


Bleibt Verkehrschaos aus?


Lobberich. Da auf dem Niedieck-Gelände in den kommenden Jahren Wohnhäuser und Gewerbebetriebe entstehen sollen, plant der Abwasserbetrieb, einen neuen Kanal zu verlegen.

Damit die geplanten Arbeiten an Steegerstraße, Doerkesplatz und Kempener Straße nicht zu einem Verkehrschaos führen, stellte der Abwasserbetrieb nun die geplante Verkehrsführung vor: Anfang April sollen die Bauarbeiten gleichzeitig an der Ecke Steegerstraße/Doerkesplatz und an der Färberstraße beginnen. Innerhalb von sechs Monaten werde der Kanal in der vorhandenen Trasse verlegt, aber in 4,50 Meter Tiefe.

Das Verkehrskonzept - welches mit der Polizei und dem Ordnungsamt abgestimmt ist - sieht eine Umleitung der Fahrzeuge ab dem zweiten Kreisverkehr an der Van-der-Upwich-Straße, über Heinrich-Kessels-Straße und Werner-Jaeger- in die Niedieckstraße vor. Dort soll eine Ampelanlage den Verkehr während der Bauarbeiten regeln. Derzeit überlegt man auch die Aufhebung der Rechts-vor-Links-Regelung an den betroffenen Straßen.

Von der Innenstadt kommend wird in Höhe Café Seeger die Straße abgesperrt und der Verkehr auf die Niedieckstraße umgeleitet. An kritischen Punkten werden Halteverbotsschilder aufgebaut werden. Der betroffene Busverkehr bekommt so schnell wie möglich eine kleine Umleitung rund um das Rathaus.

Reisende aus Richtung Grefrath und nach Breyell sollen mit Hinweisschildern über die Sperrung informiert werden. Dass die Maßnahme nicht mehr aufzuschieben ist, wurde bereits auf einer Sitzung des Betriebsausschusses im August deutlich: Die Anwohner der Steegerstraße wissen um die Abwasserprobleme. Der Kanal ist dort bei stärkerem Regen überlastet.

Der Zentralparkplatz kann die ganze Zeit genutzt werden, die Anwohner der Färberstraße werden über den Parkplatz abgeleitet. Die gesamte Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende September abgeschlossen sein. Betroffene Anwohner sollen in einer Informationsveranstaltung weitere Einzelheiten erfahren. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 800.000 Euro.


Abwasser wird etwas teurer


Gute Haushaltsführung attestierte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wibera aus Düsseldorf dem Städtischen Abwasserbetrieb für das vergangene Jahr. In ihrem Jahresabschlussbericht erteilte die Wibera ein uneingeschränktes Testat.

Mit 895.000 Euro (701.000 Euro im Vorjahr) konnte der Bilanzgewinn des Abwasserbetriebes abermals gesteigert werden. 818.000 Euro werden für die Einstellung in die allgemeine Rück-lage verwendet. Dem städtischen Haushalt werden rund 77.000 Euro aus der Eigenkapitalverzinsung zugeführt.

Diese Aufteilung beschloss der Werksausschuss in seiner Sitzung am Dienstag. Eine durchaus solide Finanzierung lassen den Abwasserbetrieb unbesorgt in die Zukunft sehen. Dennoch „sind die Jahre der außerordentlichen Erträge vorbei“, wie Ausschussvorsitzender Günter Werner (CDU) bemerkte. Neben dem Jahresabschluss für das Jahr 2005 warf der Betriebsausschuss auch ein Blick auf die künftigen Gebühren.

Die Abwasserbeseitigungsgebühr steigt in kommenden Jahr um 0,02 Cent von bisher 3,72 Euro auf 3,75 Euro je Kubikmeter Abwasser für Normaleinleiter. Gestiegen sind auch die Gebühren für Betreiber von abflusslosen Gruben von 5,04 Euro auf 5,67 Euro im kommenden Jahr.

Des weiteren wurde der Ausschuss über die Entwässerung mittels Druckkanal in den Bereichen Bocholt, Sassenfeld, Haak, Hamsel, Schlöp und Steyler Straße informiert, die für das kommende Jahr vorgesehen sind.


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