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Donnerstag, 23.November


Stadt bestellt und zahlt nicht


Immer wieder liest man von Unternehmen die ihre Rechnungen nicht bezahlen. Mit ihrem säumigen Zahlungsverhalten bringen sie den Rechnungssteller - vor allem bei Ein-Mann-Betrieben - schnell in den finanziellen Engpass.

Dass das gerade beschriebene Verhalten allerdings auf eine Kommune zutrifft, dürfte den meisten Beteiligten neu sein.

Seit 1990 repariert und wartet der Lobbericher Rüdiger Hartwig im Auftrag der Stadt Nettetal die Funkgeräte der Rettungswache und zum Teil auch der Feuerwehr. Nach erfolgter Reparatur stellte der Nachrichtentechniker der Stadt (Fachbereich Ordnungsamt) seine Leistung in Rechnung. Diese wurde allerdings meist erst verspätet bezahlt. In einem Zeitraum von 2000 bis 2005 verspätete sich die Bezahlung der einzelnen Rechnungen um insgesamt 885 Tage (!). Dabei handelte es sich jeweils um Beträge zwischen 300 und 1355 Euro. „Ich arbeite für viele andere Städte (Schwalmtal, Grefrath, Moers, Hilden, Erkrath, Mönchengladbach) und hatte noch nie so viele Probleme wie mit Nettetal“, so Hartwig. Im vergangenen Jahr beispielsweise wurden zwei im September gestellte Rechnungen mit einer Gesamthöhe von 1.036,23 Euro erst Ende November beglichen.

Die Einsicht, dass man bestellte und erbrachte Leistungen auch bezahlen muss, kam dem zuständigen Dezernenten Marc Lahmann allerdings, nicht als Hartwig auf der Suche nach seinem Geld Telefongeschpräche führte und Mahungen schrieb, sondern erst als unsere Zeitung die Stadt mit dem Vorwürfen konfrontierte. Danach wurde das Geld innerhalb von einem Tag per Barscheck bezahlt.

„Obwohl ich damals viele schlaflose Nächte hatte, wollte ich die Sache auf sich beruhen lassen, da ich immer sehr gut mit den Mitarbeitern in der Rettungswache und den Feuerwehren zusammen gearbeite habe und das Verhältnis nich unnötig belasten wollte. Als man mir allerdings meine September-Rechnung in Höhe von 387 Euro wieder nicht bezahlt hat, habe ich mich dazu enstchlossen an die Öffentlichkeit zu gehen“, so Hartwig. Gleichzeitig schaltete er einen Anwalt ein, der ein offiziells Mahschreiben aufsetzte.

Auf Anfrage bei der Stadt, wieso man die Rechnung noch nicht beglichen habe, bedauerte Nettetals Presseprecher Christoph Kamps den Vorfall und versprach die Übersendung eines Barschecks. „Dem Kollegen ist die Rechnung unter die Räder gekommen. Es scheint an der Stelle ein wenig zu klemmen, das müssen wir dringend hausintern klären“, so Kamps gegenüber den GN.

Obwohl mittlerweile der Scheck der Stadt eingegangen ist, glaubt Hartwig angesichts seiner eindrucksvollen Aufstellung (885 Tage Verzug), nicht mehr an einen bedauerlichen Einzelfall: „Entweder die Haushaltsstelle ist zu knapp bemessen, so dass ab Mitte des Jahres kein Geld mehr da ist oder man verfährt mit allen Dientsleistern so und bringt diese in erhebliche existenzielle Nöte.“

Aber auch wenn die Stadt seine Leistungen nicht bezahlt, erklärt sich Hartwig immer gerne bereit, diese Reparaturen vorzuziehen. „Ich schätze die Arbeit der Rettungswache und der Wehren sehr, da von ihren Einsätzen ein Leben abhängen kann“, erläutert der Nachrichtentechniker. So sei es selbstverständlich kaputte Geräte der Stadt vorzuziehen, oder auch schon mal nachts „auszurüücken“ um wieder einen reibungslosen Funkverkehr herzustellen.

„Ich bin einfach menschlich total entäuscht, dass man in Nettetal aus Kostengründen die Geräte nach Bayern versendet, zu einem Betrieb der nicht vor Ort Gewerbesteuer zahlt und mich dann auch noch zu spät bezahlt,“, so der Lobbricher Rüdiger Hartwig.


Rokal: Erster Gerichtstermin


(dv). An diesem Freitag,. 24. November, findet vor dem Arbeitsgericht Krefeld das erste Treffen zwischen dem Rokal-Betriebsrat und der Geschäftsführung zum Einrichten einer Einigungsstelle statt. Eine Eingong vor Gericht scheint indes schon vor dem Termin aussichtslos, da beide Parteien die bisher vorgeschlagenen Vermittler, eine Aufstockung der Anzahl der Beisitzer sowie die Richter ablehnten. Zwischenzeitlich erklärte der Betriebsrat auch die Sozialplanverhandlungen für gescheitert. Am kommenden Dienstag, 28. November, werden die Mitglieder auf einer Versammlung der IG Metall über die Ergebniss des Gerichtstermin sowie weitere Aktionen informiert.

ROKAL - Übersicht


Uraufführung war Oscarreif


„Lasst uns flüstern rein und klar, den Zeitenstrom reiss auf, damit das Schicksal nehmet seinen Lauf“.

Die Bühne verdunkelt sich und aus dem Universum geben die drei Zeitenflüsterer Maki (Nina Deckers), Johann (Johann-Alexander Heimes) und Balthasar (Björn Rudakowski) ihre Befehle an die Menschheit weiter. Es ist ihr „Job“, den Menschen den „richtigen Schubs“ in die richtige Richtung zu geben. Die Zeitenflüsterer stehen zwischen den Welten und Planeten, sie sind keine Engel und auch keine Menschen.

Die Zuschauer im ausverkauften Theaterpavillon des Theater Unterm Dach (TuD) erlebten eine Welturaufführung, die an einem anderem Ort, in einer anderen Stadt, sicherlich für den Oscar nominiert würde. So erlebten „nur“ die Nettetaler dieses einmalige Erstlingswerk der Newcomerin Monika Dieck, ihres Zeichens Ensemble-Mitglied. Sie erlebten die Liebe von Natalie (Monika Dieck) zu Armando (Frederik Derendorf) und Franco (Ronald Dieck). Natalie kann sich nicht entscheiden und als Franco einer Hure verfällt, ist das Chaos perfekt. Auf die drei Zeitenflüsterer wartet eine neue Aufgabe. Und die wollen die drei auf jeden Fall lösen, klappte doch schon ihr letzter Fall, Sokrates vor dem Giftbecher zu retten, nicht zu ihrer Zufriedenheit. „Sei es drum“, nun sollte es also anders, besser werden. In einer anderen Stadt, in einer anderen Zeit.

Insgesamt 137 Zeitensprünge erlebten die Zeitenflüsterer, 37 Seelen haben sie dabei gerettet. Und die Zuschauer erleben, wie Maki, Johann und Balthasar versuchen, auch Natalies Seele zu retten und werden dabei in die verschiedenen Zeitensprünge einbezogen. Am Ende wartet die Neuzeit des 21. Jahrhunderts auf sie und die Liebe Balthasars zu einem Mädchen lässt ihn hoffen, bald ein Mensch zu werden. Ob ihm dies allerdings gelingt und ob sie die Seele von Natalie retten können, wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Nach der erfolgreichen Uraufführung des „Zeitenflüsterers“ sind noch Karten zu haben für die Vorstellungen am 24., 25. und 26. November.


30.000-Euro-Spende zur Rettung der Kirchenfenster


Lobberich. Seit Mitte 2004 kämpft Pfarrer Johannes Torka um die Erhaltung der Kirchenfenster in der Apsis von St. Sebastian. Die gefährdeten, kostbaren Fenster im Chorraum der Pfarrkirche stammen vom Krefelder Glasmaler Jupp Straeter.

Während des Zweiten Weltkriegs waren die ursprünglichen Fenster des bekannten Kevelaerer Glasmalers Friedrich Stummel durch einen Raketen-Einschlag zerstört worden. Mittlerweile haben rostende Rahmen und Quereisen die Bleiverglasung gelockert, die Buntglasscheiben drohen herauszufallen. Da mit einer großen finanziellen Unterstützung von Seiten der gebeutelten Diözese Aachen nicht zu rechnen war, gründete Torka die Stiftung St. Sebastian.

Mit dieser Hilfe sammelte er 39.000 Euro durch Einzelspenden aus der Gemeinde, die er 27 Jahre lang betreute. Zu nennen sind hier beispielhaft die „Aktion Sonnenblume“ zum Erntedankfest oder das Engagement der katholischen Frauengemeinschaft, sowie zahlreiche Einzelspenden. Da jedoch auch die 15.000 Euro von Seiten des Bistums nicht ausreichten, um mit der Sanierung zu beginnen, erklärte sich nun die Sparkasse Krefeld bereit, eine Spende in Höhe von 30.000 Euro zu tätigen. Sparkassenvorstand Heinz-Dieter Heidberg überreichte nun am Montag den Spendenscheck in Anwesenheit von Landrat Peter Ottmann und Pfarrer Georg Kerkhoff dem Pfarrer i.R. Johannes Torka. „Durch die Spende der Sparkasse ist die Renovierung gesichert“, freute sich Pfarrer Torka am Montagabend.

Die Renovierung soll so schnell wie möglich beginnen, derzeit wird geprüft, ob man schon im Dezember beginnen kann. Insgesamt sollen die Renovierungs maßnahmen zwischen drei und vier Monaten dauern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 100.000 Euro.

Die restaurierten Fenster werden mit einer Schutzverglasung versehen. Das soll vor Umweltschäden schützen, gerade zur Wetterseite hin und gleichzeitig für eine bessere Wärmedämmung sorgen. „Bei den heutigen Heizkosten eine dauernde Entlastung für den Pfarr-Etat”, weiß Torka den praktischen Nebeneffekt zu schätzen. Mit der beginnenden Sanierung kann Pfarrer Torka ein weiteres Erfolgskapitel in seiner Laufbahn schließen: In seine aktive Zeit fiel unter anderem der Bau des Jugendzentrums „Arche“, des Pfarrheims „Die Brücke“ und des Kindergartens.


Siemes raus aus der SPD


In der vergangenen Woche teilte SPD-Kreisvorsitzender Udo Schiefner gegenüber der Presse mit, dass das Berufungsverfahren von Hajo Siemes auf Landesebene gescheitert ist.

Die Düsseldorfer bestätigten den Beschluss der Kreistagsebene Siemes aus der Partei auszuschließen. „Nach einer sehr ausführlichen mündlichen Verhandlung wurde der Beschluss, dass Siemes mit seinem Verhalten grob gegen die SPD-Solidarität verstoßen hat, bestätigt“, so Schiefner. Bei einem möglichen Einspruchsverfahren muss sich die Bundesschiedskommission mit dem Fall befassen.


Dialog mit hiesigen Künstlern


In diesem Jahr feiert die Nettetaler Kunstszene ihr 20. Jubiläum. „Das ist angesichts knapper Kassen der Kommunen keine Selbstverständlichkeit“, so Nettetals erster Beigeordneter Marc Lahmann und fügte erfreut hinzu, dass ohne das überaus starke Engagement aller Beteiligten, seien es Künstlerinnen und Künstler oder die verschiedenen Ausstellungsmacher, die auch mit einem finanziellen Beitrag zum Gelingen der Kunstszene beitragen, zu danken sei.


Foto: Inge von den Bruck

Auch heimische Unternehmen unterstützen die Kunstszene. Das Konzept ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das kulturelle Leben Nettetals und hier insbesondere aud das Schaffen der in Nettetal lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstler zu lenken. In diesem Jahr waren zu den bewährten und bekannten Künstlern weitere neue Künstler dazu gekommen. An 17 Orten konnte am vergangenem Wochenende die Kunst bewundert und erlebt werden.

Barbara Rütten ist eine der „neuen“ Künstlerinnen, die in ihrem Haus im Loewinkel ihre Arbeiten der freien Malerei präsentierte. Von Krefeld aus, wo sie ein eigenes Atelier hatte, zog sie vor einigen Jahren in ihre Heimatstadt Nettetal zurück. „Es ist mir wichtig, Gedanken, Gefühle und Stimmungen in Farben und für den Betrachter in nicht - oder nicht deutlich - erkennbare Abstraktion umzusetzen. Für mich sind dabei Menschen mit ihren vielfältigen Emotionen von Bedeutung und ein unerschöpfliches Thema“, so die Künstlerin. Auch für Karl Siewert steht der neugierige Mensch im Mittelpunkt, immer suchend, immer unterwegs. So geht er auch mit seinen Fundstücken, meist am Nordseestrand entdeckt, einen inneren Dialog ein. „Dinge in die Hand nehmen, sie von beiden Seiten betrachten“, so Karl Siewert, erst dann würde man ihr Eigenleben ertasten. So entwickeln denn auch seine Skulpturen und Installationen ein Eigenleben.

Der Schaager Sebastian Klos vereint unterschiedliche Zeiten in seiner Ausstellung auf dem Buchenweg. Sein Vater, der bekannte Glas-Designer Joachim Klos, habe ihn beeinflußt. „Jedoch nicht irgendwo hineingedrängt“, so Sebastian Klos, der in der Anfangszeit der Kunstszene vor mehr als 15 Jahren, seine Arbeiten in Nettetal ausstellte. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Klos als freier Fotograf, bevor er an der Universität Trier Kunstgeschichte studierte und als freischaffender Maler arbeitet. „Fotografie und Malerei laufen parallel“, so der Künstler, der sich einen Namen mit der künstlerischen Wandgestaltung gemacht hat. „Ich schaue mir zuerst immer den Raum an, wie ist er, wie seine Fläche“, so der Künstler.

Ihr Haus zum Ausstellungsort machte auch das Ehepaar Christine und Erhard Wingels auf dem Ingenhovenweg in Lobberich in ihrem Atelier CWDesign. „Es ist eine Mischung aus Malerei, Textil und Foto-Objekten, von der Technik sehr unterschiedlich“, so Christine Wingels. Die Fotoimpressionen von Erhard Wingels stammen hauptsächlich aus Neuseeland, der zweiten Heimat der Wingels. Neuseelands Ausstrahlung kommt in den Foto-Objekten heraus. Das Licht und die Atmosphäre Neuseelands kommt in den Objekten rüber. Schnell fühlt sich der Betrachter an das andere Ende der Welt versetzt. Die Stimmung ist genau getroffen. Durch die Technik des Digitaldruckes auf Leinwand oder auf kleinen Fensterbildern vermittelt das Foto den Eindruck eines gemalten Bildes. In die digitale Umsetzung legt Erhard Wingels seine ganze Leidenschaft hinein.

Seine Ehefrau Christine arbeitet dreispurig, zum einen stellt sie individuelle Unikatbekleidung her, aber auch liturgische Gewänder und Kirchenschmuck. „Einfach alles, was mit Kirche zu tun hat“, so die Künstlerin. Zum dritten erzählen ihre Bilder, Acrylmalerei mit Ölkreide, ihre eigenen Geschichten. Der Umgang mit Formen und Farbe, die Bearbeitung der Fläche ist ihr wichtig. „Das Unterschwellige aus einem Bild herausholen“, so die Künstlerin. Viele Besucher nutzten die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst.


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