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Donnerstag, 16. November


Joachim Klos denkt in Glas

(ib) Die Redensart „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“, passte so gar nicht auf die Ausstellung, die am Sonntag zur Eröffnung der diesjährigen Nettetaler Kunstszene ihre Tore öffnete. Der Schaager Joachim Klos gilt sehr wohl etwas im eigenen Land, anders konnte die Hommage an seinen 75. Geburtstag nicht gewertet werden. Zahlreiche Gäste, darunter viele Freunde und Bekannte des Glaskünstlers, waren erschienen, um die Rückschau auf das umfangreiche künstlerische Werk Joachim Klos` zu sehen.


Foto: Inge von den Bruck

„Nettetal wäre der Applaus aus Großbritannien, Amerika und Kanada, aus Neuseeland und Australien, ja sogar aus Japan sicher, weil in den dortigen Glaskunst-Kreisen Joachim Klos zu den bedeutendsten deutschen Glasgestaltern gerechnet wird“, begann auch Waltraud Hegemann, langjährige Freundin und Weggefährtin des Nettetaler Künstlers, ihre Einführungsrede.

In über 150 sakralen und profanen Gebäuden, öffentlicher und private Art, hat Joachim Klos während seiner über 50-jährigen Schaffenszeit Glasfenster und Glasskulpturen, Mosaike und Wandgestaltungen entworfen, ganz abgesehen von den unzähligen Grafiken und Vorhängescheiben, die in Museen und Galerien ihren Platz gefunden haben. Geboren in Weimar ließ sich Joachim Klos zuerst in Mönchen-gladbach, dann später in Schaag nieder. Diese beiden Heimatregionen, Thüringen mit seinen Wäldern und der ebene Niederrhein, prägen das künstlerische Werk in Glas und Grafik des Künstlers. Dabei sind die Glasarbeiten und die Grafik im wesentlichen untrennbar miteinander verbunden. Beide sind Ergebnisse eines spielerischen Prozesses, aus dem heraus Joachim Klos die endgültige Lösung seiner Gestaltungsaufgabe entwickelt, was auch an einigen Werken der Ausstellung exemplarisch vorgestellt wird.

Der Schaager Glaskünstler spielt dabei mit geometrischen Formen und Rastern, bis er zu einer endgültigen Grundstruktur gefunden hat. Auch die Grafiken spiegeln die Freude am Spiel mit Form, Farbe und Material wider, wie die großen Stempeldrucke aus der großen Schaffenszeit. Auffallend für andere Grafiken aus den 60er Jahren sind die heiter-skurillen Kopf-Körper-Figuren, oftmals mit kleinem Hut, getragen von einer Struktur baumartiger Verästelungen oder in Beziehung gesetzt zu Tieren. Diese Motive tauchen in seinen späteren Offset-Drucken wieder auf.

Jahre später spielt Joachim Klos gern mit ausgewählten biblischen Texten, deren Sprachbilder er grafisch umsetzt. Parallel dazu läuft das kreative Spiel mit geometrischen Figuren bis hin zu einer Perfektion, die nur durch Siebdruck umsetzbar ist. So gehört die enge Verklammerung von Glas und Grafik zur Handschrift von Joachim Klos.

„Trotzdem bleiben Unterschiede zwischen dem Glaskünstler Klos und dem Grafiker Klos“, so die Pädagogin und Theologin Waltraud Hagemann. Joachim Klos gilt als einer der konsequentesten Vertreter der architekturbezogenen Glasmalerei, das heißt, Klos gestaltet seine Glasfenster nur für den einen vorgesehenen Raum. Joachim Klos denkt in Glas. Vor Beginn der Komposition plant er für den Zusammenhalt der einzelnen Farbfelder die notwendigen Bleiruten ein, die mit zum grafischen Gestaltungsmittel werden. Offenheit für Erfahrungen und Deutungen der Betrachter sind für Joachim Klos wichtig.

Bis zum 15. Januar können Besucher einen Gang durch die vielfältigen Werke von Joachim Klos in der Werner-Jaeger Halle gehen und dabei vieles entdecken.


CDU: Bürger in Entscheidung einbinden


(dv) Die Nettetaler CDU hat sich unter dem Vorsitz von Jürgen Boyxen in einigen Teilbereichen deutlich verändert.

So wurden die beiden Arbeitskreise zum Thema „politische Bildung“ und „Nettetal - Stadt der Generationen“ ins Leben gerufen, in denen die Zukunftskonzepte für die Seenstadt entworfen werden sollen. „Wir können im Moment mehr Fragen stellen, als Antworten geben“, so Boyxen. Für ihn biete sich allerdings die Chance, neue Positionen zu beziehen. So sollen beispielsweise gesammelte Daten zur gesellschaftlichen Veränderung in Nettetal auch investitionswilligen Firmen präsentiert werden können. „Der demografische Wandel betrifft die Jugend, die Älteren und unseren Wirtschaftsstandort“, erläuterte der Vorsitzende. Mit den Arbeitskreisen - die allen Interessierten offen stehen - will die CDU zu einer öffentlichen Diskussion unter anderem zum demografischen Wandel anstoßen. „Durch die Arbeitskreise lösen wir uns von der Kurzatmigkeit der Wahlpartei heraus und müssen somit nicht dem Wähler hinterherlaufen, sondern unsere Meinung dem Wähler schmackhaft machen,“ so Boyxen.

Derzeit arbeitet man einem schlüssigen Konzept, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren zu können. Bis 2020 wächst die Nettetaler Bevölkerung in der Altersgruppe 65 bis 79 Jahre von derzeit 8.100 auf über 10.000 Personen. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt sogar von jetzt 1.500 auf über 4.000 Personen. Ein Drittel der Bevölkerung ist bereits über 60 Jahre alt.

Klar positioniert sich die CDU auch zum Thema Jugendamt, was sie trotz des Widerstandes des Landrates in Nettetal installieren will. Auch hier schlägt sich die veränderte Gesellschaft in klaren Zahlen für Nettetal nieder: 18 Prozent der Kinder leben bei Alleinerziehenden und die Ausländerquoten in gewissen Schulformen steigen an. „Durch ein eigenes Jugendamt hätten wir mehr Einfluss auf die Familien durch die sozialpädagogische Familienhilfe“, so Boyxen. Die Entscheidung will man hingegen nicht von finanziellen Aspekten abhängig machen.

Abschließend bezogen die Vorstandsmitglieder Christian Stein, Heinz-Robert Reiners und Thomas Zündel ganz klar Stellung zum Drogentourismus. Boyxen forderte mehr Kontrollen an der Grenze sowie die konsequente Anwendung von Gesetzen bei Drogenmissbrauch. Zudem sollen polizeiliche Aktionen am „Drogenpfad“ künftig von Ordnungsamt, Streetwork und Drogenberatung flankiert werden.


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