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Donnerstag, 21. September 2006


Schaudig: Kein Vertrauen mehr


(dv) Am vergangenen Donnerstag vollzog sich in Nettetal ein noch nie dagewesener Vorgang: 33 Ratsmitglieder (CDU, FDP, SPD bis auf eine Enthaltung) forderten Bürgermeister Christian Wagner auf, den Technischen Beigeordneten Christian Schaudig nach nur dreieinhalbjähriger Amtszeit abzuberufen. Die Politiker möchten in Zukunft nicht mehr mit dem Wahlbeamten zusammen arbeiten. Die Grünen-Fraktion sah zwar die Probleme im Dezernat, hielt allerdings die Abberufung für einen zu drastischen Schritt.

Obwohl es - bisher - keine öffentlichen Streitereien gab, rumorte es schon bald nach Antritt des vormaligen Xantener Bauamtsleiters hinter den Rathausmauern. Die unterschiedlichen Vorstellungen in Arbeitsweise und Amtsführung waren es schließlich, die den Bürgermeister vor der Sommerpause dazu nötigten, die Abberufung Schaudigs zu forcieren. „Wir haben keine zwischenmenschlichen Probleme, noch steht der Vorwurf im Raum, dass Herr Schaudig illoyal ist, sondern es gab einfach fachliche Probleme“, so Wagner.


Christian Schaudig

Zuerst hinter verschlossenen Türen und zuletzt zwischen den Parteien diskutierte man die weitere Tragbarkeit des Technischen Beigeordneten. „Wir haben vereinbart, die Person von Herrn Schaudig nicht zu beschädigen, mussten aber nach intensiven und ernsthaften Beratungen zu dem Schluss kommen, dass die weiteren wichtigen Zukunftsentwicklungen der Stadt nicht mehr gemeinsam durchgeführt werden können“, erläuterte CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Werner.

Angesprochen auf diverse Probleme führte Schaudig in der Vergangenheit immer die vorhandenen Nettetaler Strukturen als wesentlichstes Problem in seiner Arbeit an. Vor allem die Tatsache, dass der Bereich Stadtplanung in Nettetal beim Bürgermeister liegt, führte zu Unstimmigkeiten. „Ich habe die wirtschaftliche und politische Dimension in meiner Aufgabe unterschätzt. Der politische Druck war sehr hoch, ich bin eher fürs Planen und Bauen“, räumte er gegenüber der Presse ein. Zudem waren die Gespräche mit den Inverstoren für ihn sehr schwierig.

Der gebürtige Mönchengladbacher Christian Schaudig wurde im Februar 2003 mit einer breiten Mehrheit von 36 Ja-Stimmen und einer Enthaltung für die Dauer von acht Jahren zum Nachfolger von Wolf Hartwig Kothe zum neuen Baudezernenten gewählt. Die Vorschusslorbeeren aus Xanten sowie die gute Beurteilung der Personalberatungsfirma ließen die Politik hoffen, einen geeigneten Nachfolger für die allzu großen Fußstapfen von Kothe gefunden zu haben.

Die bei der Suche noch behilflich gewesene Personalberatungsfirma wurde gewechselt. Man war mit der Auswahl damals schon nicht zufrieden. Nach und nach kristallisierten sich die unterschiedlichen Auffassungen der Amtsführung heraus, die auch unter den Mitarbeitern des Technischen Dezernates für Unruhe sorgten.

„Wieso wir so lange mit unserer Entscheidung gewartet haben, fragen Sie? Hier handelt es sich um einen Menschen, dem man immer noch eine zweite Chance geben sollte“, begründete Ralf Hussag die lange „Wartezeit“ der Politik, in der Sache Schaudig tätig zu werden. Nach zahlreichen Gesprächen stand dann auch für die Politik fest, dass man in Schaudig nicht den geeigneten Dezernenten gefunden hatte, um entscheidende Projekte wie das grenzüberschreitende Entwicklungsgebiet Venete, die Querspange oder das Hölter-Areal sachlich gut zu betreuen. „Wir müssen an die Stadt denken, denn bei so wichtigen Entscheidungen wie das grenzüberschreitende Gewerbegebiet Venete kann viel falsch laufen“, bestätigt der FDP-Fraktionsvorsitzender, Hans-Willy Troost.

Bis ein Nachfolger gefunden wird, werden der erste Beigeordnete Marc Lahmann und Bürgermeister Wagner die Geschäfte im Dezernat weiterführen. Die offizielle Abberufung soll am 31. Oktober in einer Sondersitzung des Rates in öffentlicher Sitzung vollzogen werden. Bis dahin bleibt der Dezernent im Amt, ist aber derzeit beurlaubt. In der Ratssitzung soll gleichzeitig mit der Abberufung auch die Neuausschreibung der Stelle erfolgen. Nach Paragraph 71 der Gemeindeordnung NRW muss innerhalb eines halben Jahres ein Nachfolger gefunden werden. Schaudigs Rentenansprüche werden zu 75 Prozent von der Rheinischen Versorgungskasse getragen, bei der die Stadt Mitglied ist.


Lobbericher ist Diözesankönig


Bester Schütze der Diözese Aachen: Rainer von der Bank


Stolz zeigt Rainer von der Bank von der St. Sebastianus- und Marienbruderschaft aus Lobberich seine Urkunde: Er ist Diözesankönig. Foto: Werner Stiels

Am vergangenen Wochenende fand in Kaarst das Bundeskönigsschießen 2006 statt. Die Schießwettbewerbe wurden am Samstagmorgen ausgetragen.

Aus Lobberich nahm Reiner von der Bank von der St. Sebastianus und St. Marien Bruderschaft daran teil und wurde mit 28 von 30 möglichen Ringen Diözesankönig der Diözese Aachen. Mit 29 Ringen wurde Werner Schmidt aus Monheim neuer Bundeskönig.

Die Proklamation der neuen Majestäten und die Übergabe der Siegerurkunden nahm Hochmeister Prinz Hubertus zu Seyn-Wittgenstein in einer feierlichen Stunde auf dem Kaarster Rathausplatz vor.

Die Lobbericher Bruderschaft begleitete ihren König mit 50 Schützenbrüdern und -schwestern am Sonntag zum großen Festumzug durch die Kaarster Innenstadt, an dem über 32.000 Schützen teilnahmen.

Seit Fronleichnam dieses Jahres führt von der Bank als amtierender Schützenkönig die St. Sebastianus- und St. Marienbruderschaft an. Drei Tage später errang er zudem die Dekanatskönigswürde des Dekanats Grefrath-Nettetal.


In Lobberich wieder fit gemacht


(dv) An Oberarzt Robert Karadjian kann es nicht gelegen haben, dass die spanische Hockey-Nationalmannschaft die Halbfinalpartie am vergangenen Freitag gegen Deutschland verloren hat.

Er war es nämlich, der den spanischen Hockey-Nationalspieler Albert Sala für das Spiel wieder fit machte. Der 25-Jährige verletzte sich in den letzten Sekunden vor Abpfiff im Vorrundenspiel gegen Argentinien am vorvergangenen Freitag.
Nachdem auch Mannschaftsarzt Xavier Yanguas die Schmerzen nicht lindern konnte, musste der Mittelfeldspieler schnellstens in ein Krankenhaus.

Der spanischen Hockey-Nationalspieler Albert Sala bei der Untersuchung im Lobbericher Krankenhaus

Durch gute Kontakte zum Niederländer Leo Heymans von der Firma Top Care“ entschied der Mannschaftsarzt sich für eine Einlieferung in die Arthroskopische Abteilung des Städtischen Krankenhauses Nettetal. Denn Heymans hatte bereits mehrfach Spitzensportler erfolgreich ins Lobbericher Krankenhaus vermittelt. Bei einer eingehenden Untersuchung diagnostizierte Oberarzt Robert Karadjian einen Muskelteilriss im Bizeps in der linken Kniekehle. Behandelt wurde der Spitzensportler mit Medikamenten, Verband und Physiotherapie. Nach nur einer Woche hatten die Mediziner den 122-maligen Nationalspieler wieder soweit fit gemacht, dass der Spielgestalter der spanischen Mannschaft für einen Kurzeinsatz im Spiel gegen Deutschland teilnehmen konnte. Sein „OK“ zum Spieleinsatz gab der Oberarzt am vergangenen Donnerstag nach einer abschließenden Untersuchung, zu der auch die Presse eingeladen war. „Ich hab dem Krankenhaus viel zu verdanken. Ich darf wieder spielen und das bedeutet mir sehr viel“, freute sich Hockeyspieler Sala nach der Untersuchung.

Obwohl die Verletzung noch nicht vollständig verheilt war, konnte der 25-Jährige seinem Ruf als Spielgestalter gerecht werden. „Hätte sich ein normaler Sportler auf diese Weise verletzt, hätten wir ihm für mindestens zwölf Wochen jede sportliche Aktivität verboten“, so Chefarzt Dr. Enno Steinheisser.

Da allerdings die Gefahr eines neuen Risses eher gering war, gaben die Mediziner grünes Licht für den Einsatz. Nach dem Ausscheiden aus der Weltmeisterschaft bereitet sich Sala jetzt auf seinen Wechsel vom spanischen Team Atletic Terrassa zum SCHC (in der Nähe von Utrecht) vor.

Die WM in Mönchengladbach wird er trotz allem in guter Erinnerung behalten. „Die Ärzte haben mich wieder fit gemacht und das zählt“.


Auf die Straße für Arbeitsplätze


(dv) Der Kampf um den Erhalt von industriellen Arbeitsplätzen in Nettetal und Umgebung geht weiter. Am heutigen Donnerstag, 21. September, lädt die IG Metall um 20.45 Uhr zu einer Lichterdemo unter dem Titel „Eine Region wehrt sich“ ein.

Foto: Daniela Veugelers

Mit dem Demonstrationszug soll gegen den Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen bei den Firmen Rokal (138), Pierburg (120) und Frimo-Heidel (32) protestiert werden. „Am vergangenen Wochenende haben wir zahlreiche Flugblätter und kleine Teelichter an die Anwohner des Zugweges verteilt, in der Hoffnung, dass sich viele Bürger solidarisch zeigen“, fasst Friedel Coenen von der IG Metall Mönchen-gladbach zusammen.

Unterstützt wird der Demonstrationszug durch die Lobbericher Innenstadt auch von Mitarbeitern umliegender Firmen. „Die Menschen sind betroffen über das, was hier gerade passiert“, so Detlev Pockrandt, Rokal-Betriebsratsvorsitzender. Seit Wochen kämpfen er und seine Mitstreiter um den Erhalt der Arbeitsplätze. „Alles, was die Menschen wollen, ist arbeiten.“ Die Arbeitslosigkeit von rund 355 Beschäftigten würde den Staat knapp 1,2 Millionen Euro kosten, hat die IG Metall ausgerechnet.

Im Falle von Rokal, ist Pockrandt überzeugt, habe es eine rein willkürliche Entscheidung gegeben. Dennoch will man sich nicht der Geschäftsführung in Stuttgart beugen. „Die ISA-Consult ist immer noch dabei, die vollständigen Unterlagen für ihre Plausibilitätsprüfung zu sammeln. Obwohl die Dokumente schon lange angefordert sind, kommt der Stuttgarter Mutterkonzern seinen gesetzlichen Verpflichtungen nur sehr schleppend nach.“

Doch es zeichnen sich kleine Silberstreifen am Horizont ab. Erst kürzlich wurden sieben Mitarbeiter (gesamt 16) bis zum Jahresende befristet eingestellt, immer noch wird auf freiwilliger Basis jeden Samstag gearbeitet. „Unsere Auftragsbücher sind voll, wir schreiben schwarze Zahlen“, so Pockrandt. In der Glanzzeit beschäftigte die Firma bis zu 400 Mitarbeiter, jetzt muss um den Erhalt jedes einzelnen Jobs hart gekämpft werden. Erschwerend kommt hinzu, dass im Falle Rokal zwei rivalisierende Hauptaktionärs- Familien miteinander streiten. „Trotz allem ist die Stimmung bei uns gut. Wir sind derzeit sehr optimistisch, mehr als 30 Arbeitsplätze am Standort halten zu können“, so der Betriebsratsvorsitzende.

Die Aktivitäten der Nettetaler Rokaler werden auch im fernen Stuttgart registriert. Zur Protestkundgebung vor dem Lobbericher Rathaus wurde extra ein Personalchef entsandt, der minütlich (!) Protokoll führen musste. „Gerade deshalb ist uns die Unterstützung der Bevölkerung so wichtig. Wir müssen ein klares Signal nach außen senden, dass der Standort Nettetal lebt“, wirbt auch Coenen um eine rege Teilnahme.

Flankierend zu allen Aktionen reisten am Mittwoch der Nettetaler Bürgermeister Christian Wagner, Landrat Peter Ottmann und Kreis-Wirtschaftsförderer Rolf Adolphs nach Stuttgart, um in einem Gespräch mit Vorstandsvorsitzende Wolfram Göhring noch einmal nachdrücklich auf den Erhalt der Arbeitsplätze zu pochen. Die Ergebnisse eines persönlichen Schreibens von Göhring an den Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer sollen nächste Woche Gegenstand eines Gespräches zwischen Pockrandt und Schummer sein.

Derzeit steht man zudem mit dem Bundeswirtschafts- und Arbeitsministerium in Kontakt, um einen hochrangigen Redner für die nächste Veranstaltung am 5. Oktober, cirka 20 Uhr, in der Viersener Festhalle gewinnen zu können. „Vielleicht kommt Franz Müntefering ja sogar persönlich“, hofft Pockrandt.

Die Lichterdemo beginnt am heutigen Donnerstag um 20.45 Uhr an der Firma Rokal, Robert-Kahrmann-Straße 12. Weiter geht es über die Breyeller Straße, Freiheitsstraße, An St. Sebastian, Hochstraße, Marktstraße, Burgstraße, zurück zur Robert-Kahrmann-Straße, wo eine kurze Abschlusskundgebung stattfindet. Alle Bürger sind herzlich eingeladen.

ROKAL - Übersicht


Viel los beim Weltkindertag


Lobberich. Bei schönstem Spätsommerwetter fand am vergangenen Samstag das „Fest zum Weltkindertag“ statt.

Fotos: Lobberland e.V.

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Wagner wurde das Fest ermöglicht durch die Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde, der Moschee, der griechisch-orthodoxen Gemeinde, des Ausländerbeirates, der Kindergärten und anderer örtlicher Gruppen. Alle verwandelten den Ingenhovenpark in ein Spielparadies für Kinder.

Insgesamt 16 Organisationen boten tolle Attraktionen für die kleinen Besucher und ihre Eltern: Angefangen beim Kinderschminken, Malkurse, Hüpfburg bis zu Wurfspielen. Auch auf dem kulinarischen Gebiet wurde viel geboten, wie das leckere Grillgut der griechischen Schulgemeinde oder die leckeren türkischen Speisen. Im Zelt der DRK-Kindertagesstätte konnten sich die Besucher verkleiden und anschließend ein Foto von ihrer Verwandlung schießen lassen. Ebenfalls fotografisch festgehalten wurden alle Kinder, die mit den DRK-Formel-Eins-Rennern die Rollenbahn hinunter brausten.

Die „Blitzer“, wie die „Modefotos“ wurden kostenfrei an Kinder und Eltern abgegeben. Viel Beachtung fand auch die Farbschleudermaschine, mit deren Hilfe die kleinen Künstler wahre Kunstwerke produzieren konnten. Großer Beliebtheit erfreute sich ebenfalls das Großgruppenspiel mit dem Schwungtuch. Die Tanz AG des DRK-Familienzentrums zeigte wiederholt Kinderpartytänze und lud zum Mitmachen ein. Auch die beiden Auftritte der Tanzgruppen der Ballettschule Katja Kelping und dem Tanzsportverein Nettetal begeisterten die Besucher. Abschließend freuten sich alle Beteiligten über eine solch positive und zahlreiche Resonanz der Besucher.

„Wir haben heute kein Nebeneinander, sondern ein engagiertes Miteinander erleben dürfen“, freute sich eine Besucherin, die bereits zum zweiten Mal den Weltkindertag besuchte.


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