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Donnerstag, 24. August 2006


Krankenhäuser zahlen „Marburger Zeche“


(th) Nettetal/Berlin. Der Tarifstreit der kommunalen Krankenhäuser ist beendet: Ärzte können mit Lohnsteigerungen von etwa 13 Prozent rechnen. Das trifft die Krankenhäuser - ihre Finanzsituation ist ohnehin angespannt.

„Diese 13 Prozent muss man differenziert sehen“, weiß Rainer Boerenkamp. Er ist Personalchef im Nettetaler Krankenhaus - einer kommunalen Einrichtung: „Hier gibt es sehr unterschiedliche Auswirkungen. Und genau berechnen konnten wir das bis jetzt nicht. Die korrekten Zahlen werden uns erst Anfang September vorliegen. Dann wissen wir, was unser Haus erwartet.“

Es wird nicht wenig sein, was auf den Etat des Hospitals zukommen wird: 70 Prozent der in Krankenhäusern anfallenden Kosten sind Personalkosten.

Geld erhalten die Krankenhäuser von den Krankenkassen - berechnet nach „DRG’s“ und „Landes-Basis-Fallwerten“. „Die wird zwar neu berechnet“, erklärt Ulrich Mohr, vom Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK), „aber einen Automatismus gibt es nicht.“ Das heißt: Die Zahlen werden zwar zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen neu verhandelt - aber die Häuser bekommen nicht automatisch mehr, nur weil sich die Tariflöhne geändert haben. „Eine Eins-zu-Eins-Abwälzung wird es nicht geben. Da stehen uns harte Verhandlungen ins Haus“, vermutet Mohr: „Das werden heiße Gespräche.“ Das allerdings, fügt er hinzu, sei allen Beteiligten schon während der Tarifverhandlungen klar gewesen. Mohr erklärt: „Bei den Ärzten gibt es deutliche Gehaltssprünge nach oben. Und teilweise haben wir dafür sogar sehr großes Verständnis.“ Gerade in der Entlohnung von jungen Ärzten gäbe es enorme Defizite, sagt er: „Bei Oberärzten und vor allem bei Chefärzten sehen wir das nicht. Sie verdienen gut, darf man sagen.“

Nun aber müssten die Häuser sehen, wie sie mit ihren Potenzialen umgingen, fordert der Sprecher der Krankenkassen: „Sie müssen sehen, wo ihre Stärken sind und einsehen, wo andere Häuser ihre Stärken haben. Da sind Zusammenarbeit und Kooperation gefragt.“ Das bedeute zwar Zentralisierung und längere Wege, dafür aber bessere Leistung für den Patienten, ist er sich sicher.

„Offen gesprochen“, berichtet er, „sind das Prozesse, die bereits laufen. Für kleine Häuser wird es in Zukunft schwerer werden - das ist klar.“ Mohr wird deutlich: „Es wird sich etwas in der Krankenhaus-Landschaft tun. Aber nicht zum Nachteil des Patienten.“


Karl der Große hat ein Gesicht: Wilhelm Tobrock



Foto: Josef Rütten

Nettetal. Wer bislang noch keine Vorstellung davon hatte, wie Karl der Große ausgesehen haben mag, der konnte sich am Sonntag ein Bild machen.

Wilhelm Tobrock aus Lobberich, in der hiesigen Reiterwelt bestens bekannt, verkörperte den Kaiser bei der Eröffnungsfeier der Reiter-WM in Aachen. Die Schaubildgruppe des Reit- und Fahrvereins Lobberich gestaltete den Einzug Karls des Großen, Wilhelm Tobrock warf dabei gekonnt mit der Lanze die Aachener Fontainen (eine Art „olympisches Feuer“ für die Reiter-WM) an. Nicht nur die 40.000 Zuschauer in der Aachener Soers erlebten den eindrucksvollen Ritt und Lanzenwurf des Lobberichers. An den Bildschirmen dürften weltweit mehr als einhundert Millionen Zuschauer die Szene beobachtet haben. Das Zweite Deutsche Fernsehen hatte „live“ übertragen. Sogar in vielen Nachrichtensendungen wurde Tobrocks Lanzenwurf gezeigt.

Mit dem 55-jährigen Tobrock wurde ein Reitsportler zur Darstellung Karls des Großen auserwählt, der auf dem Gestüt Tobrock in der Lüthemühle praktisch im Sattel groß wurde. Vom Vater übernahm er das Organisationstalent, seit Jahren koordiniert Tobrock die Turniere des Reit- und Fahrvereins Lobberich.


human plus“:
30 Tonnen Hilfsgüter rollen in den Libanon


(th) Nettetal/Tyros. „Die Bilder erschüttern uns.“ Anestis Ioannidis ist bewegt. „Im Libanon muss geholfen werden“, steht für ihn fest. Nicht nur für ihn: Die Aktion „human plus“ wird helfen. Ioannidis ist deren Geschäftsführer.

An die Organisation trat der Bürgermeister von Tyros, bat um Hilfe. „Das war Anfang August“, erinnert sich der Nettetaler Grieche, „und für unseren Aufsichtsrat Walter Grieger und mich stand fest, dass der Ruf nicht ungehört verhallen wird.“

Schnell wurde mit Hilfe in Deutschland lebender Libanesen festgestellt, was vor Ort benötigt wird: Milchpulver, Baby-Nahrung, Decken, Kinderkleidung, Erste-Hilfe- und Verbandmaterial, Suppen, Hygiene-Artikel.

Dann ging alles schnell: Große Unternehmen vertrauen „human plus“, schätzen deren Transparenz. Binnen drei Wochen hatten die Helfer 30 Tonnen Hilfsgüter beisammen. „Jetzt warten wir noch auf das OK des griechischen Außenministeriums“, berichtet Ioannidis, „dann ist der LKW der Firma Sauels in wenigen Stunden beladen und bereit zur Abfahrt. Das geht nur mit den vielen Ehrenamtlern, ohne die das nicht möglich wäre.“ „Später möchten wir libanesische Kinder in Deutschland behandeln lassen“, fährt er fort, „viele Kliniken unterstützen uns.“

Unter dem Stichwort „Nahost - Spende für Kriegsopfer und Flüchtlinge“ kann man auf das Konto 619619 bei der Deutschen Bank in Mönchen-gladbach (31070024) spenden und so Kindern wieder zu einem Lächeln verhelfen.


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