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Donnerstag, 09. Juni 2005


Zwei unvergessliche Abende auf der Burg


Stargast Bobby Kimball heizte Publikum ein / Musical Stars auf höchstem Niveau / Geist ließ Burg Bocholtz im neuen Glanz erscheinen

Nettetal (dv/ib). Am vergangenen Wochenende herrschte alles andere als Ruhe und Beschaulichkeit in den alten Gemäuern der Burg Bocholtz in Nettetal-Lobberich. Die "Burg Bocholt Event GmbH" hatte zu zwei Kulturevents der Extraklasse geladen.

Schon von weiten konnte man den blauen Schirm - der den kompletten Innenhof der Burg überspannte - sehen. Auch die 15-köpfige Rittersmannschaft des Viersener Vereins "Versina" zog schon vor Konzertbeginn neugierige Blicke auf sich.

"Als die beste Band, die ich kenne", kündigte Burgherr Walter Grieger "The Real Groove Band" - ein Who-is-who der Musikszene an. Schon nach den ersten Klängen war klar, er hatte nicht zuviel versprochen. Die rund 450 Gäste "klebten" mit ihren Augen an der Bühne, um dem perfekten Spiel von Kirk Douglas (Gitarre), Ralf Erkel (Keyboard), Wolf Simon (Schlagzeug), Mario Argandona (Perkussion) und Frank Itt (Bass) zu folgen.

Als dann auch noch die stimmgewaltige Sängerin Bonita mit „junky fired eyes" den Abend eröffnete, lief es den Zuschauern eiskalt den Rücken herunter. Direkt von der ersten Minute an konnte man merken, dass die Musiker den "groove" im Blut hatten. Auch bei "Superstitious" konnte Rockröhre Bonita sich so richtig in Szene setzen. Nach einer halben Stunde betrat dann der Stargast Bobby Kimball die Bühne und nahm diese direkt voll und ganz ein. Der Toto-Sänger hatte extra für den Auftritt in Nettetal seine Studio-Aufnahmen unterbrochen, wie Sascha Driesch nicht ohne Stolz im kleinen Kreis verkündete. Seit Montag ist der Amerikaner wieder mit seiner Band Toto unterwegs.

Kimball lieferte dem begeisterten Publikum ein buntes Potpourri mit Soul und Rocksongs der 60er und 70er Jahre. So schlich sich der "Pink Panther" in die Ohren der Zuhörer und auch Robbie Williams "Kids" durfte als Stimmungsanheizer nicht fehlen. Dabei waren die Gäste so gut drauf, dass auch ein kleiner Stromausfall sie nicht stoppen konnte. Gemeinsam mit Sängerin Bonita "klatschte" man wieder den Strom herbei, um dann die "Sweet Soul Music" zu genießen. Gegen halb zwölf ging ein Konzert der Superlative zu Ende, was man so schnell nicht wieder in Nettetal sehen wird.

Einen unvergesslichen Abend bescherte Toto-Sänger Bobby Kimball gemeinsam mit Sängerin Bonita und der
"Real Groove Band" den Gästen der Burg am vergangenen Freitag. Foto: Susanne Zehner

Am Samstagabend trieb bis kurz vor Mitternacht der Geist Peter Bocholtz auf der Burg Bocholtz sein "Musik-Unwesen". Auf diesen Moment hatte er mehr als 500 Jahre gewartet. Er liebt die Musik, den Tanz, das Theater. Wen wundert es da, dass Geist Peter just in dem Moment in Erscheinung tritt, als Burgherr Walter Grieger gemeinsam mit Claudia Etges und Sascha Driesch die Bühne betreten und das Publikum auf der bis ins Detail renovierten Burg Bocholtz zur "The Magic Musical Night" begrüßte. Sphärenmusik begleitete den Besucher bis in den Innenhof der Burg, vorbei an mittelalterlichen Ritterhäuschen, flankiert von Wachsoldaten, die das Wagengespann zum Parkplatz führten. Beim Eintritt in die Welt des Geistes von Peter Bocholtz gelangte, der Musical-Freund in die Welt des Mittelalters: Statt der Euro-Währung erwartete ihn gleich ein ganzes Säckchen voll von Burgtalern. Und der aktuelle Wechselkurs stieg im Laufe des großen Musical-Events mächtig im Kurs, so groß war der Zuspruch des Publikums. Die erlebten eine zweistündige Show mit den schönsten Melodien aus Musical und Film in einer Live-Qualität der Akteure, die überzeugte. Original Kostüme und die unterhaltende Bühnen-Action versprachen ein perfektes Entertainment auf höchstem Niveau.

"The Voice Factory" um Sängerin Yana Kris präsentierte eine professionelle Bühnenshow mit "geistigen" Übergängen von Geist Peter Bocholtz, der ein bisschen aus dem Nähkästchen der Burg erzählte. Neben Yana Kris überzeugte ihr Kollege Marcelo Molina, der braungebrannte Mann aus Acapulco, der sich einst im "Cliff-Werbespot" in die schäumende Brandung stürzte und wie ein Jünger Neptuns aus den Fluten auftauchte. Das Multitalent - in Deutschland auch aus zahlreichen Tatorten und als Sänger bekannt - entdeckte vor zwei Jahren den Reiz der Regiearbeit und lenkte seine Laufbahn in diese neue Richtung. Bei "The Voice of Factory" führt er das Regiment für die technischen Abläufe und zusammen mit Yana Kris im gesamten künstlerischen Bereich. "Welcome in Chicago" hieß es zu Beginn der Show und bei Patrick Swazys "Dirty Dancing" ging von den rund 400 begeisterten Gästen ein Raunen durch den wolkenverhangenen Abendhimmel.

Gerade die jüngeren Gäste hielt es beim Song des Musicals "Fame" nicht mehr auf den Stühlen und in lockerer Atmosphäre bewegten sie sich im Rhythmus der Musik. "Moulin Rouge", "Sister Act" bis hin zur "West Side Story" und "Cats", die Emotionen schwappten über. "Dein ist mein ganzes Herz" da ließen sich die Verliebten auf ihrer Wolke Sieben treiben. Nach zwei Stunden des "Mensch Seins" war für Geist Peter der magische Moment gekommen. Im Land des Orients verwandelte sich der Innenhof der Burg in ein Meer von Wunderkerzen und beim „Time To say Goodbye" flossen gar beim einen oder anderen ein paar Tränen. Doch Zeit Auf Wiedersehen zu sagen, war es noch lange nicht.

Bei der After Show Party" war die Kristallbar, der Rittersaal und das Kaiserzimmer der Burg geöffnet und manch einer feierte noch - wie am Freitag abend- bis in die frühen Morgenstunden mit den Stars des Musical. Und wer genau hinhörte, der konnte Geist Peter Bocholtz noch hören, wie er den Abend noch einmal Revue passieren ließ.

Am Samstag brachte die"Voice Factory" die schönsten Melodien aus Musical und Film in Originalkostümen,
wie hier beim Auftritt der"Cats" auf die Bühne der Burg. Foto: Inge von den Bruck


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"Kreisel", Einbahn und Poller


Neue Verkehrsführung am Wasserturm ab heute in Kraft

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Vermutlich ab dem heutigen Donnerstagabend müssen sich die Lobbericher auf eine komplett neue Verkehrsführung im Gebiet rund um den Wasserturm gefasst machen. Läuft alles planrnäßig, dann werden die Ampeln an der Baustelle der Kempener Straße heute abgebaut sein und der Verkehr kann dann ungehindert über den neuen Kreisverkehr an der Ecke Kempener/Van-der Upwich-Straße rollen.

Die Öffnung des Kreisverkehrs zieht allerdings zwei neue Wegeführungen nach sich. Zum einen wird die Eichenstraße aus Richtung Florastraße kommend in eine unechte Einbahnstraße verwandelt: Dies bedeutet dass zwar die Anwohner und Radfahrer von ihren Häusern in Richtung Innenstadt fahren können, alle anderen Autofahrer sind durch die Umstellung allerdings gezwungen, den Weg über den Kreisel aus dem Neubaugebiet am Wasserturm heraus zu nehmen.


Kreisel, Blick in die Hagelkreuzstraße


Tannen/Hagelkreuzstraße

Fotos (2): Lobberland e.V.

Die zweite Änderung betrifft die Kreuzung Tannen/Hagelkreuzstraße: Hier wird die Straße quer zur Fahrtrichtung abgepollert. Das bedeutet dass Fahrzeuge aus der oberen Hagelkreuzstraße über die Tannen- und Florastraße in Richtung Innenstadt geführt werden.

Die Anwohner der unteren Hagelkreuzstraße werden dann über den Bocholter Weg und die Steinstraße in Richtung Süchtelner Straße geführt. Die Anwohner des Bocholter Weges und der Steinstraße können künftig auch nicht mehr den Weg direkt auf den Kreisel an der Kempener Straße nehmen, sondem müssen den Umweg über die Florastraße einplanen.

Dies bedeutet eine deutliche Zunahme des Verkehrs auf dieser Straße. Die kompletten Umbaumaßnahrnen gehören zu einem Gesamtkonzept, welches unter der Federführung der WfG, in Abstimmung mit der Stadt, umgesetzt wurde. Schon am gestrigen Nfittwoch führte die Umstellung zu Irritationen bei den Autofahrern aus Richtung Süchtelner Straße, die quer durch das Gebiet in Richtung Kempener Straße wollten. Die kompletten Kosten für den Umbau übernimmt die wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG).


Wortakrobaten im Zirkuszelt


Zehnjähriges Jubiläum des Vereins Literaturtage
wurde zum literarischen Fest

Von Daniela Veugelers

Nettetal. "Hereinspaziert, hereinspaziert, heute abend erleben sie Wortakrobaten und Literaturjongleure", mit diesen Worten pries Zirkusdirektor Fabian Matussek das zehnjährige Jubiläum des Vereins Nettetaler Literaturtage am vergangenen Sonntag in Zirkuszelt der Hinsbecker Jugendherberge Vierlinden an. Schon beim Eintritt in das blaue Zirkuszelt geriet man in die Fänge von Clown Heinrich, der einen als Ersatz-Trommler für den Abend engagieren wollte.

Dies jedoch hätte den Gästen bestimmt lange nicht so gut gefallen wie die Musik des Duo "Furiosef", die mit improvisierten deutschen Kinderliedern das Publikum auf die eigentliche Sensation des Abends vorbereitete: Mit einem blauen Frack bekleidet betrat Anke Stever (Bücherstube Kaldenkirchen) die Manege und trug die Geschichte von Gunther Kuhnert mit dem Titel "Zirkuswesen" vor. "Oh Schreck der Dompteur ist weg und als man ihn einfing, machte man ihn zum Bürgermeister", so Stever. Der "echte" Bürgermeister Christian Wagner nahm es mit Humor.

Als echte "Stimmungskanone" entpuppte sich Clown Heinrich, der den Stimmungsbeauftragten des Abends mimte. Mit seinen witzigen Sprüchen trieb er das Publikum zu wahrlich exstatischen Applausen an. "Die da unten in Hinsbeck sollen denken, hier oben ist was los". So eingeklatscht konnte das Publikum den Gedanken Siegfrieds Lenz zum Thema Zirkus folgen, vorgetragen von Fabian Matussek (Buchhandlung Matussek).

Spektakulär ging es beim Auftritt der Fakirgruppe der Jugendherberge, unter Leitung von Manfred Pedchull zu. Echte Glasscherben knirschten unter nackten Füßen und ein Feuer-Schweif ergoss sich über die Zuschauer. Das war echter Zirkus.

Den literarischen Zirkus hingegen ließ Birgit Mager (Stadtbücherei) mit dem unruhigen Löwen auferstehen, der endlich in der Möwe seine Reimverwandte fand. Bei der Lesung von Andrea Küppers (Stadtbücherei) durfte das Publikum sogar mit lauten "Aahs" und "Oohs" die Geschichte untermalen.

In eher ungewöhnlicher Position fand sich "Märchentante" Birgit Mager wieder, als sie im Planschbecken sitzend die Geschichte vom Zauberer "Kuri-Kura-Kurinte" im Tintenfass vortrug. Der sich anschließende Floh-Zirkus mit Clown Heinrich amüsierte nicht nur die anwesenden Kinder, auch die Erwachsenen fühlten sich zeitweilig in ihre Jugendjahre zurück versetzt. Den Abschluss der literarischen Jubiläumsgala bildete Hans Hoeke mit der amüsanten Geschichte von "La Vahse". Doch wer dachte, zu dieser witzigen Kulturgeschichte gäbe es keine Steigerung mehr, der hat noch nie einen Auftritt des Berliners Markus Jeroch gesehen.

Der Wortakrobat und Meisterjongleur spielte so vorzüglich seine Nummern aus dem "Best-of-Programm", dass eigentlich keiner seinen Auftritt am 16. Oktober im Rahmen der Literaturtage verpassen darf. Mal mit dem jojo, mal mit drei Klötzen, immer "klebten" die Augen des Publikums an dem schlanken Mann, der so vorzüglich den Staub aus seinen Haaren schütteln konnte.

Der "Dadaismus" wurde von ihm herunterdividiert als reiner Auswurf der Kuh und auch bei der Geschichte des "Dornröschen" gab es ein überraschendes Ende. Ein Frosch küsste die Prinzessin wach und als Dank landete er an der Hauswand. Zum Abschluss gab es ein begeistertes "Standing ovation" der rund 150 Zuschauer. Den gemütlichen Ausklang fand der dreistündige Vortragsreigen in einem leckeren Buffet in der Jugendherberge Vierlinden. Dort gab es genügend Zeit sich auf die - hoffentlich kommenden zehn Jahre des Vereins "Nettetaler Literaturtage" zu freuen.

Die Mitglieder des Vereins "Nettetaler Literaturtage" präsentierten den 150 Besuchern der Geburtstagsveranstaltung im Zirkuszelt der Hinsbecker Jugendherberge eine bunte Mischung aus gelesenen Zirkusgeschichten und den Auftritt des Wortakrobaten Markus Jeroch.


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