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Donnerstag, 17. April 2003


Punkte mit der Nettecard sammeln

Werbegemeinschaft will bald Rabatt-System in Nettetal einführen

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Am vergangenen Donnerstag fand in der Volksbank Brüggen/Nettetal ein Teffen aller Vorsitzende« der lvettütaler Werberinge zusammen mit Dietmar Sagel, Leiter der Netteagentar, statt. Es ging um die Einführung einer gemeinsamen "Nettetaler-Karte". Seit fast eineinhalb Jahren arbeitet eine Untergruppe der Werbegemeinschaft "Kaldeuldrehen aktiV' an diesem Konzept. Nachdem man im November auf Einladung der Stadt dieses Thema diskutiert hatte, konnte der Arbeitskreis den Anwesenden nun einer Kartengesellschaft aus Wiesbaden präsentieren, die schon in über 20 Städten Bonuskarten eingeführt hat.

Im Vorfeld der Versammlung hatte die Arbeitsgruppe, bestehend aus Jakobine Hermanns, Wilfried Dammer, Klaus Stelzer und Peter Volpp, schon mehrere Gespräche mit den Werberingen geführt. "Die Resonanz auf unsere Idee, eine Bonus-Karte für Nettetal einzuführen, wurde sofort begeistert aufgenommen, denn allen ist klar, dass man als Nettetaler Einzelhandel nur gemeinsam stark ist. Breyell, Lobberich und Hinsbeck zeigten sich sehr interessiert", erklärt Wilfried Dammer.

Fest steht für den vielseitigen Kaufmann, je mehr sich an der Karte beteiligen, umso besser." Das Idee hinter der Karte ist relativ einfach, doch umso effektiver. Bisher ärgerten sich viel Kunden aus Lobberich, wenn sie zur Weibnachtszeit in Kaldenkirchen eingekauft hatten, mit den gewonnenen Punkten aber nicht an der Weihnachtsverlosung teilnehmen konnten. Mit der neuen Bonuskarte soll sich dies zukünftig ändern.

"Nach unserem Konzept soll der Kunde die Karte zum Einkauf kostenlos dazu erhalten. Mit dieser Karte kann er dann in allen angeschlossenen Geschäften Bonuspunkte sammeln. Vor dem Start der Aktion legt jedes Geschäft fest, wie viele Punkte es pro Einkauf ausgeben kann. Durch dieses System können also nicht nur Modegeschäfte teilnehmen, sondern auch der Bäcker von nebenan. Hat ein Kunde eine gewisse Punktanzahl, kann er diese in einem beliebigen angeschlossenen Geschäft einlösen, sprich verbilligt einkaufen, oder er erhällt zum Beispiel einen kleinen Frühstückskorb", erläutert Dammer das System. Durch diese neue Art der Zusammenarbeit erleichtert sich für den Kunden die Teilnahme an Sonder-Aktionen.

In naher Zukunft sollen noch die ausstehenden Problemstellungen wie technische, finanzielle und rechtliche Fragen auf den Mitgliederversammlungen geklärt werden. "Wenn wir eine passende Gesellschaftsform gefunden haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Karte bis zum kommenden Weihnachtsfest an die Kunden ausgeben werden kann", zeigt sich Dammer optimistisch.

Der Zuspruch auf der Versammlung durch die Werberinge war sehr gut und auch die Stadt Nettetal unterstützt das neuartige Kundenbindungssystem voll und ganz.


"Ich habe wunderbare Gäste"


Cafés in Lobberich: Das "Crepesorant" in der Fußgängerzone bietet mehr als nur kulinarische Köstlichkeiten

Von Caroline Broich

Lobberich. Für den vierten Teil der "Café-Serie" sprachen wir diesmal mit Dimitra Tätsis, Inhaberin des "Crepesorant" in der Lobbericher Fußgängerzone, Hochstraße 67 (neben der Passage). Das "Crepesorant" gibt es nun schon seit über einem Jahr und Dimitra Tatsis hat ständig neue Ideen, um ihre Gäste noch mehr zu verwöhnen.

Die geschmackvolle italienische Einrichtung mit dunklen Holzmöbeln und immer wieder neuen Kunstausstellungen spricht jede Altersklasse an. Auch die familiäre Atmosphäre lädt einfach zum Wohlfühlen ein und das breite Angebot von Crépes, verschiedenen Kaffeevariationen, Baguettes und diversen italienischen Spezialitäten lässt keine Wünsche offen. Die Öffnungszeiten: montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertags von 10 bis 20 Uhr.

Wie kamen sie auf die Idee, ein solches Café zu eröffnen und worauf legen sie besonderen Wert?

Tatsis: Ich bin sehr gerne mit Menschen-zusammen und habe auch schon vorher in der Gastronomie gearbeitet. Ich habe schon immer von einem eigenen Café geträumt und so konnte ich alle meine Ideen verwirklichen. Besonderen Wert lege ich darauf, dass die Gäste sich in persönlicher, familiärer Atmosphäre entspannen können und dabei gute Qualität genießen. Alle Speisen und Getränke werden frisch zubereitet und es gibt immer mal wieder neue Creationen. Außerdem gibt es je nach Jahreszeit eine besondere Karte. Auf der aktuellen Frühlingskarte stehen zum Beispiel frische Säfte und Salate. Ganz neu ist auch unsere Softeismaschine mit vielen leckeren Sorten, die ich auf Anfrage vieler Gäste eingerichtet habe. Für die Zukunft stelle ich mir vor auch mal Cocktailparties oder Abende mit Bands vor.

Wie kamen sie auf die Idee, Bilder in ihrem Café auszustellen?

Tatsis: Es gibt ein ähnliches Café in Wuppertal und ich denke, es ist eine tolle Möglichkeit für noch unbekannte Künstler sich zu entfalten. Ich bekomme Anfragen von vielen verschiedenen Menschen, zum Beispiel aus Köln oder der Schweiz. Die Ausstellungen wechseln alle vier bis fünf Wochen und ich bin bereits bis Ende August ausgebucht. Die Bilder bieten eine tolle Dekoration und meine Gäste sind begeistert. Beinahe alle Bilder werden verkauft. Im nächsten Monat habe ich etwas ganz Besonderes: Eine vierte Klasse der Katholischen Grundschule in Lobberich stellt ihre Bilder aus und der Erlös wird für karitative Zwecke gespendet.

Dimitra Tatsis und ihr BruderPablo in ihrem"Crépsorant" in derLobbericherFqßgän gerzone, Hochstraße 67 Foto: Caroline Broich

Wie wurden sie ihre Gäste beschreiben?

Tatsis: Ich habe wunderbare Gäste! Ich habe mir schon im Vorfeld gewünscht, Gäste aller Altersklassen anzusprechen und ich denke, es ist mir gelungen. Es kommen sowohl Schüler in ihren Freistunden als auch Familien mit Kindern und ältere Damen zum Kaffeetrinken. Darauf bin ich sehr stolz.


"Urbi et Orbi" oder die Pilgerfahrt nach Rom


Eine wahre Nettetaler Begebenheit erzählt von Günter Nonninger

Lobberich/Vatikanstadt. Die vorliegende Erzählung spielte sich zu jener Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg ab, als die ersten Fernsehgeräte in Gaststätten und Familien standen und sich das Weltbild für den Menschen erweiterte. Gleichzeitig war es die Zeit der absolut unverwüstlichen Autos, zum Beispiel eines Mereedes 180 D. Ein Auto mit Dieselantrieb, nicht das schnellste, jedoch günstig im Verbrauch: fünf bis sechs Liter pro 100 Kilometer zu 30 bis 40 Pfennige je Liter, und das besondere war, das Auto fuhr auch mit Heizöl, was es für sechs bis neun Pfennige pro Liter gab.

Es begab sich am Ostersonntag, als eine Familie aus dem niederen Bocholt bereits die "tien Uhrs Hommes" in Lobberich besucht hatte und sich beeilte, nach Hause zu kommen. Denn man wollte auf dem neuen Fernseher erstmalig die Übertragung des Segens für Rom und die ganze Welt "Urbi et Orbi" vom Papst Pius XII. erleben und auch den Ablass für alle Sünden in 500 Tagen empfangen.

Mutter Maria hatte schon vor dem Fernseher Platz genoramen, während Vater Wilhelm unter einigen Flüchen versuchte, das Fernsehbild einzustellen, was dann auch rechtzeitig gelang. Feierliche Stille lag über dem Wohnzimmer, als das große Ereignis eintrat. Danach Stille, Kreuzzeichen "Vater-Sohne-Heiliger Geist-Amen". In diese Stille platzte die aufgeregte Stimme der Hausfrau Maria: "Willi, weisste wat, den Segen gehen wir uns nächstes Jahr selbst abholen!" Und Vater Willi, froh, einmal eine lange Autotour unternehmen zu können, stimmte zu und erklärte: "Aber sicher Maria, wir fahren nächstes Jahr nach Rom!" Auch Maria dachte bei sich: "Dat make wör, wör fahren nach Rom!"

Das Jahr verging. Vater Wilhelm hatte den Wagen vorbereitet, die Landkarten studiert, die Fahrtroute festgelegt und einen geraden Strich zwischen dem Petersdom, "wo der Papst ja wohnt", und dem niederen Bocholt gezogen. Mutter Maria hatte der Familie und jedem Freund der Familie bei der Verkündigung des Reiseziels versprochen, für jeden dort tüchtig zu "nosteren".

Damals gab es zwar längere Autobahnabschnitte, die teilweise noch Kriegsschäden aufwiesen, aber um nach Rom zu gelangen, mussten die Alpen über viele alte Straßen mit Umwegen passiert werden. Um Geld zu sparen, wurde immer mal im Auto geschlafen. Aber nach drei Thgen kamen Maria und Wilhelm am Ostersonntag glücklich in Rom an. Überflüssigerweise sprachen die Leute italienisch und englisch, aber kein deutsch. Problematisch erwies sich auch die mangelnde Ausschilderung der Parkplätze. Nachdem endlich einer gefunden war, mussten beide noch stundenlang laufen, um zum Petersplatz zu gelangen.

Willi, der sich fein machen musste, trug den dunklen Anzug, die schwarzen Lackschuhe, die sonst nur bei Beerdingungen und Hochzeiten zum Einsatz kamen, und den schwarzen Hut. Auch Maria hatte sich richtig "staats" gemacht: Das beste Sommerseidenkleid für "nach die Hommes" und neue Handschuhe, das Gotteslob unter dem Arm, denn man wusste, was sich gehört. Weit hinten grüßte der Vatikan mit dem Petersdom, jedoch schien er nicht näher zu kommen. Jeder Schritt, jeder Tritt war längst zur Qual geworden. Marias neue Pumps machten den Weg zur VIA DOLOROSA.

Endlich, fünf vor zwölf, erreichte man den Petersplatz. Es war sehr festlich, wie eine "grute Hommes mit drei Heere und alle Messdiener" und oben hoch ein offenes Fenster mit "gru-ete" Teppiche. Ein kleiner winkender Punkt mit die "gru-ete Tirrara", der auf lateinisch predigte. Aber, "man versting nix". Dann kam der lang ersehnte "gru-ete Oorenblick" - Urbi et Orbi. Auch jetzt, "verschtinge wörr nix - jaar nix": Die Italiener und alle "Angerte meekten su-ene Krach". Maria ganz enttäuscht, sagte in diesem Moment zu ihrem Willy: "Nää, nää. Dat hei-e wörr os spaare könne. Dat hei-e wör tu Hus und op et Sofa völl schöner gehabt - ab nach et Boggert."

Auch nach ihrer Rückkehr war ihre Enttäuschung noch nicht ganz verflogen. Auf die Frage: "Habt Ihr Euch denn nichts angesehen, Florenz, zum Beispiel?", kam die Antwort: "Dat is doch Firenze! Hörr mich bloss op van die Stadt. Alles Umleitungen, wörr habe us förr Stonde verfahren. No sin wörr endlich wärr he-i. Nie mihr."

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