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Donnerstag, 5. Dezember 2002


Die Sassenfelder Schützen


Seit 1926 gehört die Schützengesellschaft St. Rochus einfach zur Sektion

Die Sassenfelder Schützengesellschaft: mehr als 100 Sassenfelder nehmen Aufgaben in der Sektion wahr. So pflegen sie die alte Pestkapelle und sind für einen Tel des kulturellen Lebens ihrer kleinen Nettetaler Sektion verantwortlich. Nur ein eigenes Schützenheim, das fehlt ihnen noch.

von Thomas Hoffmann

Sassenfeld. Wir schreiben das Jahr 1926. Ganz Sassenfeld ist noch ohne Schützenverein. Das wollten zwei Interessenten ändern. Sie riefen in der damaligen "Rhein und Maas Zeitung" zur Gründung eines Schützenvereins der Sektion Sassenfeld auf. Die alles entscheidende Versammlung sollte am 18. April 1926 im Lokal von Peter Elbers stattfinden.

Der Aufruf war ein Erfolg: 20 Interessierte fanden den Weg zu Elbers und "machten Nägel mit Köpfen." Sie beauftragten fünf "Väter des Schützenvereins", in schnellstmöglicher Zeit eine Satzung zu schaffen. Josef Birker, Jakob Elbers, Franz Mühlenbroich, Mathias Nothen und Peter Nobis arbeiteten eifrig. Und es gelang ihnen. -Bereits zur ersten Monatsversammlung der "Sassenfelder Schützengesellschaft 1926 St. Rochus" am 2. Mai lag die Satzung vor. Und sie muss gut gewesen sein - mit nur wenigen Zusätzen und Veränderungen behielt sie fast 50 Jahre, bis 1974, ihre Gültigkeit. Wen wundert's, dass vier der Fünf in den ersten Vorstand der Schützen berufen wurden. Josef Birker als Vorsitzender, Jakob Elbers als sein Stellvertreter. Peter Nobis wurde Schriftführer, Franz Mühlenbroich zweiter Kassierer. Aber dennoch - aller Anfang war schwer. In wirtschaftlich schweren Zeiten betrug der Mitgliedsbeitrag 10 Reichspfennige -manch Familie musste seinerzeit von 100 Reichsmark leben. Die Sassenfelder Schützen hatten indes noch gar kein Geld, sie waren gerade neu gegründet. Also war in den Anfangsmonaten noch nicht an die Anschaffung eines Gewehrs zu denken. Abhilfe schaffte der Vereinswirt; Peter Elbers: Er stellte den Schützen sein privates Gewehr zur Verfügung und schon begannen die Sassenfelder zu üben. Als man sich fit genug wähnte, trat man dem Westdeutschen Grenzschützenbund bei. Zahlreiche Pokale, Plaketten und Urkunden wanderten fortan in die kleine Sektion.

Nach einem Jahr waren es 29 Schützen, die feiern konnten. Ihre eigene Fahne wurde geweiht. Geselligkeit war den Sassenfelder neben den Schießen immer wichtig. So fuhren Frauen und Kinder mit zu den Schießen. Seinen ersten König schoss der junge Verein Pfingsten 1939 - zehn Jahre nach der Fahnenweihe, Jakob Elbers wies dem Vogel den Weg gen Boden und wurde erster König. Der Krieg machte das Vereinsleben zunächst zunichte aber bereits 1948 bemühte sich der Vorsitzende Johannes Küppers um einen Neuanfang - schon im Dezember war es soweit. Seit dieser Zeit blühte der Verein auf. Neue Mitglieder kamen hinzu, neue Aufgaben wurden von den Schützen übernommen. Allein 25 Jungschützen Zählt die Sassenfelder Schützengesellschaft heute, 80 Erwachsene gehören zum lebendigen Vereinsleben, 23 aktive Schützinnen sind mit von der Partie.

Und wer ein Mal Sassenfelder Schütze ist, der bleibt meist dabei. So, wie Josef Elbers. Der Jubiläumskönig des Jahres 1951 - die Schützen feierten seiner zeit ihr 25-jähriges Bestehen - nimmt noch aktiv am Vereinsleben teil, mit stolzen 82 Jahren ist er immer noch aktiver Schütze. Oder Willi Berfotz, der Alterspräsident: Seit mehr als 65 Jahren ist er seinen Sassenfeldern treu.

Wir legen viel Wert auf unsere Jugendarbeit", beschreibt die heutige Vorsitzende, Walburga Klaus, die Arbeit der Schützengesellschaft, "und das nicht nur, weil unsere Schüler- und Jugendprinzen über Nettetals Stadtgrenzen heraus erfolgreich ihren Sport ausüben." Mit der Jugend stehe und falle der ganze Verein, weiß Klaus. Und die Jugend hat Interesse an dem Verein: Nach einer Projektwoche in der Breyeller Hauptschule fanden viele den Weg zu den Gruppenstunden der Schützen. Die sind Donnerstags von 17 bis 20 Uhr. Allerdings bei den Lobbericher Sebastianus Schützen, im Keller der Werner-Jaeger-Halle. "Wir haben kein eigenes Schießheim, bedauert Klaus, "und das ist unsere nächste große Aufgabe." Eigentlich habe man mit dem Bau im Januar beginnen wollen, aber es fehlt den Schützen an Geld. "Aber mit Sponsoren können wir vielleicht Pfingsten, den Grundstein legen", wünscht sich die Vorsitzende. Zu wünschen wäre es ihnen: Immerhin stellen die Schützen einen großen Teil des kulturellen Lebens ihrer Sektion. Und das Schießheim brauchen sie. "Ohne ein eigenes 'Zuhause' können wir keine gescheite Jugendarbeit machen", sagt Klaus und weiß, dass sie recht hat.


Sassenfelder Schützen

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