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Donnerstag, 10. Oktober 2002


Zum Fahrradfahren einfach keine Zeit


Jetzt im Rosental: Antonius Klitisie aus Venlo verleiht Fahrräder, und die Nachfrage steigt

Lobberich (ur). "Selbst mit dem Fahrrad fahren, dafür habe ich keine Zeit." Das muss Antonius Twan Klitsie, 52 Jahre alt, eingestehen. Dabei stehen in seiner Halle im Rosental Fahrräder "ohne Ende", der gebürtige Holländer repariert und verkauft vor allem gebrauchte Fahrräder. Und vor allem: Er verleiht sie auch. Inzwischen hat er in seiner Halle auch einen eigenen Infostand geschaffen, der über Fahrradtouren im Naherholungsgebiet Nettetal informiert. Dieses Angebot nimmt die Kundschaft offensichtlich an.


Antonius Klitsie und ein wahres Heer von Fahrrädern.
Besonders der Fahrradverleih liegt ihm am Herzen. Foto: Uhich Rentzsch

Begonnen hatte seine Frau Andrea Klitsie 1996 mit einem Fahrradgeschäft auf der Niedieckstraße in Lobberich. Aus gesundheitlichen Gründen übernahm Antonius eine Zeit später die Geschäfte. "Davor reparierte ich schon 15 Jahre Autos, stellte sie dem TÜV und betrieb auch einen Fahrradhandel", erklärt Klitsie. Ihm gefiel es in Lobberich, was lag da näher, diese Tätigkeiten auch in Lobberich auszuüben. Er vermutete, dass auch in Lobberich der Bedarf an gebrauchten Fahrrädern groß sei und lag damit richtig: "90 Prozent verkaufe ich gebrauchte Räder."

1998 begann Twan Klitsie mit dem Fahrradverleih und stieß damit in Lobberich in eine Marktnische. Die Nachfrage wurde immer größer, doch bereitete es große Probleme, die Räder jeweils von Venlo nach Lobberich zu schaffen und auch dorthin wieder zurückzubringen. Im Geschäftslokal auf der Niedieckstraße war der Platz begrenzt, also wurde nach Auswegen gesucht.

Im Jahr 2001 zog Twan Klitsie schließlich ins Rosental um. Dort standen ihm ein großes Gelände und eine große Halle zur Verfügung. "Die Lage ist top", sagt er. In der Nähe des Lebensmittelgroßmarktes Esch, gegenüber eines SB-Möbelhauses kann Twan Klitsie auf eine große Laufkundschaft hoffen. Vor allem aber sein Fahrradverleih spricht sich herum: "Ja, die Leute werden neugierig."

Mit der Stadt Nettetal komme er gut zurecht, betont der Fahrradhändler. Doch: "Man sollte mehr im Sinne der Unternehmer denken." Die Stadt bezeichne sich gerne als Ferienort, warum könne man nicht Hinweisschilder auf Aktivitäten der Touristikbranche montieren, fragt er. Vor allem die "deutsche Bürokratie" habe ihm viel Probleme bereitet, einige große Hürden waren zu überwinden, nachdem die Behörden entsprechende Hinweise erhalten hatten. So musste der Holländer eine Ausnahmebewilligung beantragen, die ihm das Reparieren von Fahrrädern in Deutschland erlaubt. Diese wurde ihm von der Bezirksregierung Düsseldorf in unbefristeter Form ausgestellt. Nachdem Klitsie ins Rosental gezogen war, durfte auch eine Nutzungsänderung seiner Lagerhalle inklusive einer nachträglichen Baugenehmigung nicht fehlen. "Alles hat mich viele tausend Mark gekostet", sagt Antonius Klitsie, aber nun sei alles erledigt. Das bestätigt auch die Stadt Nettetal. Pressesprecher Christoph Kamps: "Vor allem hinsichtlich des Fahrradverleihs wollen Wir gut mit Herrn Klitsie zusammenarbeiten."

Manchen unberechtigten Vorwurf habe er ertragen müssen, berichtet Klitsie. Aber der Fahrradmechaniker arbeitet eng mit der holländischen und deutschen Polizei zusammen. So kauft Antonius Klitsie gefundene Fahrräder bei der Fundsachenversteigerung der Stadt Nettetal oder auch von' der holländischen Justiz.

Ein unter dem Strich positives Fazit: Zurzeit sieht es nicht so aus, als könne Antonius Klitsie Zeit für die eigene Fahrradtour abzweigen.


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