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Donnerstag, 25. Juli 2002 |
Grenzland (dv). Der Futtermittel-Skandal macht auch vor dem Kreis Viersen keinen Halt mehr. Am vergangenen Freitag teilte die Kreisverwaltung mit, dass insgesamt 112 Betriebe geschlossen wurden. "Bei diesen Betrieben handelt es sich um Schweine-, Rindermast und Pferdezuchtbetriebe, deren Futter positiv getestet wurde", so Jürgen Karsten, Pressesprecher des Kreises Viersen.
Am heutigen Donnerstag sollen in neun Schweinemastbetrieben im Kreis, die belastetes Futter verfüttert hatten, je fünf Schweine geschlachtet werden. Die Proben werden unmittelbar zum Staatlichen Vetrerinär-Untersuchungsamt in Krefeld gebracht, wo im Nierenfett nach dem MPA-Hormon gesucht wird. 14 Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure waren schon am Freitag kreisweit unterwegs, die Betriebe zu sperren: Diese dürfen Tiere nicht verkaufen, die mit Futter gefüttert wurden, das von den Futtermittelproduzenten geliefert wurde, deren Futter positiv getestet wurde. Ob Milch verkauft werden darf, ist derzeit noch völlig offen, die Entscheidung der zuständigen Ministerien steht noch aus.
Die Kreisveterinäre entnahmen inzwischen Futtermittel, die ebenfalls zum Staatlichen Veterinär-Untersuchungsamt nach geliefert wurden. Das Amt ist landesweit zuständig für die Proben und ächzt unter der Last der zugelieferten Futtermittelproben.
Bundesweit werden derzeit Stichproben gemacht. Die Bewertung der Bundes- und Landesministerien richtet sich nach dem Ergebnis dieser Proben. Bis zum Redaktionsschluss lagen noch keine aktuellen Ergbenisse vor. Allgemein wird aber erwartet, dass nach ausreichender Testung, das Schweinefleisch wieder verkauft werden kann.
Im Nachbarkreis Kleve sind 268 Betriebe betroffen, "man sieht also dass der Skandal auch vor NRW keinen Halt macht", so Kreispressesprecher Karsten.
vgl. Presseerklärungen des Kreises
Nettetal/Grenzland (dv). Die Geschädigten sind empört. Ihre Klage gegen Hajo D. vor dem Landgericht Mönchengladbach wurde eingestellt, da dem Gericht seit längerem ein Gutachten vorliegt, dass dem ehemaligen WüstenrotBezirksleiter "eine Spielsucht bescheinigt, allerdings nicht mit dem völligen Ausschluss der Geschäftsfähigkeit", so Michael Benke, Hajo D's. zivilrechtlicher Verteidiger. Das Gericht erkannte somit das vorgelegte Gutachten an und bescheinigte, dass Hajo D. die 9,2 Millionen Kundengelder unkontrolliert auf der Pferderennbahn verzockt hat. Im anstehenden Strafrechtsprozess vor dem Landgericht Krefeld, dem auch seit Neuestem ein Gutachten vorliegt, könnte der Schwalmtaler allerdings nicht so einfach davon kommen. "Das Strafrecht unterscheidet im Gegensatz zum Zivilrecht drei Stufen des Schuldfähigkeit. Das beginnt mir vermindert schuldfähig, eingeschränkt schuldfähig, und nicht schuldfähig. Wie also die Richter im Prozess die Sache sehen, ist noch völlig offen", klärt Benke auf. Beim zuständigen Landgericht Krefeld konnte noch kein Termin für das Strafverfahren genannt werden. Wir sind bis obenhin mit Arbeit eingedeckt", erklärte der Sprecher des Landgerichts, Werner Schwenzer.
Nettetal/Grenzland (dv). In NRW wackelten am Montag gegen 7.41 Uhr die Erde. "Das Erdbeben hatte einen Wert von 4,8 auf der nach oben offenen Richter-Skala", so Professor Klostermann vom geologischen Dienst in Krefeld. Das Erdbeben hat nach einer ersten Bilanz offenbar keine größeren Schäden angerichtet. Im Grenzland schepperte das Geschirr in den Schränken. Auch bei Josef Birker, Sassenfeld 25, wackelten die Wände. "Ich lag noch im Bett und schaute auf die Kommode im Schlafzimmer, als diese anfing zu wackeln. Meine Ehefrau war zu diesem Zeitpunkt in der Küche und beobachtete wie die Kaffeemaschine zu tanzen begann", so Birker. Angst vor Nachbeben bestand bei der Familie nicht. "Für uns war das Beben ein kleines Erlebnis, wohl auch deswegen, da bei uns nichts passiert ist", bestätigte der Nettetaler.
Die Kreisfeuerwehr Viersen registrierte in der Zeit von 7.45 Uhr bis 9 Uhr circa 150 Anrufe von interessierten Bürgern die "wissen wollten was los war", so der Einsatzleiter. Nachdem die ersten Meldungen über das Beben bekannt wurden, ebbte der Anrufersturm ab.
Die Erdstöße dauerten hier nur wenige Sekunden. Besonders betroffen waren wie in der Vergangenheit die Niederrheinische Bucht von Düren über Jülich nach Aaeben. Sie ist Teil der Rheinischen Erdbebenzone, die von Basel bis nach Belgien reicht - und in ganz Nordeuropa das am meisten gefährdete Gebiet für Erdbeben ist.
Die Kreisverwaltung macht zudem darauf aufmerksam, dass Diplom Geologe Rainer Röder die geologischen Hintergründe für das Grenzland gründlich und zugleich für den Laien verständlich im Heimatbuch 1999 aufbereitet hat. Der Aufsatz enthält auch Kartenmaterial zu den tektonischen Verwerfungen am Niederrhein. Das Buch ist noch für 7,50 Euro bei der Kreisverwaltung und im Buchhandel erhältlich.
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