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Donnerstag, 11. Juli 2002


Ausländerbeirat vergab Notebooks

Durch eine Kooperation mit SAP gab es am Mittwoch zehn PC's für Nettetaler Schulen

Nettetal (dv). Am vergangenen Mittwoch übergab der Vorsitzende des Ausländerbeirates, Anestis Ioannidis, zehn Notebooks der Computerfirma SAP an drei Nettetaler Schulen und das Jugendfreizeitzentrum "Arche". "Mit dieser Aktion wollen wir die Medienkompetenz für alle Schulen gleich halten", so loannidis. Als weiteres Bonbon konnte er vermelden, dass dies wohl nicht das letzte "Computergeschenk" an die Schulen sei.

Zusätzlich zu den Notebooks wurde die multimedia Ausstattung durch zehn Internet-Kameras, gespendet vom Geschäftsführer der Firma TerraTec, Walter Grieger, komplettiert. Sichtlich erfreut zeigte sich Diplom-Sozialarbeiter Stephan Pläp über die drei Computer. "Das Team der Arche will mit diesen Computern den Grundstock für ein Internet-Cafe legen. Durch die Hilfe des Ausländerbeirates wird dieser lang gehegte Traum nun realisierbar." Bis weitere PC's zur Verfügung stehen, sollen die Notebooks den Jugendlichen für das Verfassen von Bewerbungen und Recherchearbeiten bereit gestellt werden.

Begeistert schauen Vertreter der Hauptschule Kaldenkirchen, Lobberich, der Comeniusschule und des Jugendfreizeitheinw"Arche" auf die neuen Computer Foto: D. Veugelers

Auch der Rektor der Hauptschule Kaldenkirchen, Hermann Hecker, freut sich über die großzügige Spende. "Wir wollen die PC's im Sprach- und Förderunterricht einsetzten." Mark Timmers, Referendar an der Corneniusschule ist von "seinem" neuen PC ganz angetan. "Wir haben an der Schule überwiegend alte Rechner, da ist ein modernes, transportables Notebook ein wahrer Segen".

Den Schülern der Hauptschule Lobberich gefielen ihre drei neue "Spielzeuge" auf Anhieb.


"Auf dem schwarzen Markt ist jede illegale Droge verfügbar"


Kriminalhauptkommissar Hermann Hüpperling im Gespräch mit den GN: "Unsere Aufgabe heißt Vorbeugen"

Grenzland (ur). Jeder Tropfen zählt", will Günter Jauch in einer Bierwerbung im Fernsehen wissen lassen. Meint er damit, dass der Bürger kräftig schlucken soll, um Stückchen für Stückchen tropischen Regenwaldes retten zu können? Heißt seine Botschaft "Seid umweltbewusst - feiert und trinkt"? Hermann Hüpperling vom Kommissariat Vorbeugung der Polizei in Viersen wird diese versteckte Aufforderung ein Dorn im Auge sein, denn er leistet zusammen mit seinen Kollegen intensive Arbeit, um Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren von legalen und illegalen Drogen fernzuhalten. Nach der Strukturreform der Polizeibehörde kümmern sich nun sechs Beamte intensiv im das Thema "Verhaltensprävention". Die Grenzland-Nachrichten sprachen mit dem stellvertretenden Dienststellenleiter.

Prävention heißt Vorbeugen.

Hermann Hüpperling: Wir wollen vorbeugen, um weitere physische und psychische Schäden bei Jugendlichen zu verhindern, aber auch, um Täterverhalten zu beeinflussen. Bei der Drogenprävention kommt der Abhängige nicht in die Rolle des Straftäters, sondern auch in die de§ Opfers. Wenn wir diesen Gedanken in der Gesellschaft etablieren, können wir besser mit dem Konsumenten umgehen. Unsere Zielgruppe sind dabei die Zwölf- bis 16-Jährigen. Sind Jugendliche älter, müssen wir leider schon oft von verfestigtem Handeln sprechen. Prävention hat vor allem Sinn in der Phase der Neugier und des Experimentierens.

Warum kümmern Sie sich gerade um die Zwöif- bis 16Jährigen?

Hermann Hüpperling: Wir sehen zunächst die Schulen im Bereich der Sekundarstufe 1 als einen wichtigen Partner. Weiter liegt in diesem Alter der Übergang von der Strafunmündigkeit zur Strafmündigkeit. So können wir auch den polizeilichen Umgang mit dem jugendlichen Straftäter deutlich machen.

Was konkret geschieht in den Schulen?

Hermann Hüpperling: Wir bilden im gesamten Kreis Viersen sogenannte Präventions-Netzwerke, in enger Zusammenarbeit mit der Drogenberatung des Kreises Viersen. Eltern, Lehrer und Erzieher werden dabei als Multiplikatoren aus- und fortgebildet. Wir begleiten zum Beispiel Lehrerarbeitskreise in den Schulen, im Regelfall aber die Lehrer der Jahrgangsstufen sieben und acht. Im Kreis werden so rund 40 Schulen einmal im Jahr über eine längere Zeit angesprochen. Diese Arbeit muss nachhaltig und kontinuierlich sein. So kann zum Beispiel auf eine Projektwoche an der Schule hingearbeitet werden, Elternabende sind ein anderes Beispiel.

Können Sie konkrete Inhalte dieser Arbeit nennen?

Hermann Hüpperling: Die Bundeszentrale für Aufklärung formulierte den Begriff "Kinder stark machen". Das beudetet nicht nur, dass Kinder und Jugendliche keine illegalen Drogen konsumieren. Im wesentlichen lernen Kinder Gruppenregeln kennen, lernen, Konflikte auszutragen oder verstehen Konsumverhalten. Diese Inhalte schlagen wir den Lehrern vor. Es geht also nicht nur um den Drogenkonsum, sondern um das gesunde Leben und das gesunde. Miteinander.

Erreichen Sie auch Kinder oder Jugendliche, die bereits in einer "Drogenkarriere" verfestigt sind?

Hermann Hüpperling: Jugendtypisches Verhalten ist nicht verfestigt, sondern episodenhaft. Dazu gehören Begriffe wie Mutprobe, Dazugehören, Gruppendruck oder auch Anerkennung. Jugendliche in diesem Alter sind noch steuerbar. Wir sagen, Jugendliche in diesem Alter experimentieren, zeigen also kein verfestigtes Verhalten. Wenn wir nichts tun, überlassen wir die Jugendlichen sich selbst.

Dabei spielen doch auch die "Regeln" unseres Konsumverhaltens eine Rolle.

Hermann Hüpperling: Unsere Konsumgesellschaft des letzten Jahrzehnts ist um ein Vielfältiges reicher geworden. Wir haben Konsumdruck, wir haben Konsumvielfalt. Alles ist verfügbar, Entfernung sind geschrumpft: Mal eben nach Düsseldorf oder Amsterdain ist heute kein Problem mehr. Die Reize und Möglichkeiten, die unsere Kinder und Jugendliche haben, sind um ein Vielfaches größer. Der Erwerb von Drogen ist schon deshalb immer möglich. Heute ist auf dem schwarzen Markt jede illegale Droge verfügbar. Das ist sicherlich ein Problem.

Können Sie eine typische "Drogenkarriere" beschreiben?

Hermann Hüpperling: Noch liegen keine repräsentativen Ergebnisse vor, eine entsprechende Umfrage im Dreiländereck im Raum Aachen steht aber vor dem Abschluss. Dabei geht es um das Konsumverhalten von Zwölf- bis 18-Jährigen. Ich vermute, dass sich bestätigen wird, dass mehr als 50 Prozent aller Jugendlichen Kontakt zu illegalen Drogen bekommen. Kontakt heißt nicht, dass unbedingt konsumiert wird. Im Fall von Alkohol muss gesagt werden, das nahezu 100 Prozent Kontakt zu dieser Droge bekommen. Die typische Karriere beginnt in der Masse, in der Clique, in der problematisch konsumiert wird - die Karriere beginnt durch Experimentieren. Ein Phänomen ist allerdings, dass, egal welche Drogenpolitik in einem europäischen Land favorisiert wird, der Anteil der experimentierenden Jugendlichen immer gleich ist.

Ein junges Mädchen, Reitund Klavierstunden, behütetes Elternhaus ...

Hermann Hüpperfing: Dieses Mädchen erfährt eine alternative Sozialisation und ist eher nicht gefährdet. Die problematische Gruppe dagegen ist die, die "abhängt", die nichts tut und dazu Drogenkonsum pflegt. Das kann Alkohol sein, das kann Cannabis sein. Diese Gruppe hält zusammen, weil konsumiert wird. Der Verlust dieser Konsumentengruppe bedeutet für den Jugendlichen eine Leere, die möglicherweise den Konsum härterer Drogen zur Folge haben kann.

Welche Ursachen können Sie nennen, wenn Jugendliche eine "Drogenkarriere" beginnen?

Hermann Hüpperling: Oft haben die Jugendlichen Stress mit dem Elternhaus oder Stress mit der Schule, obwohl kognitive Fähigkeiten vorhanden sind. Das persönliche Umfeld ist keine Stütze mehr. Schließlich kommt es zu Auffälligkeiten wie Weglaufen, Vermisst-sein, Abhängen oder mit dem Beginn von Straftaten wie zum Beispiel mutwillige Zerstörung oder Ladendiebstahl.

Sollten Ihrer Ansicht nach vor allem Eltern geschult werden?

Hermann Hüpperling: Eltern sprechen mit ihren Kinder täglich, Lehrer ungefähr 200 Mal im Jahr. Deshalb ist ihre Rolle als Multiplikätor in bereits angesprochenen Netzwerk besonders wichtig. Kurse für Eltern finden wir gut, weil Eltern dadurch bewusster erziehen lernen. Das Ausland ist uns in diesem Bereich voraus, bei uns ist Suchtprävention eher ein Tabuthema. Dennoch gibt es bei uns ein vielfältiges Kursangebot, das insgesamt das Ziel hat, Eltern in der Erziehung ihrer Kinder zu stärken.


Stadt hat keine Lust zu sparen


Antrag der Grünen-Fraktion um Verwendung von Altpapier entwickelte sich zum kleinen Skandal

Nettetal (dv). Erst vor kurzem wurde das Projekt Ökoprofit in Nettetal abgeschlossen. Bei diesem neuartigen Projekt sollten Firmen - auch städtische Töchter - Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen und somit nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen. Der Antrag von Bündnis90/Grünen an den Stadtrat auf Einführung von Briefumschlägen aus 100 Prozent Altpapier zielte in die gleiche Richtung. "Nach Gesprächen mit einigen Recycling-Firmen wurde mir bestätigt, dass diese Umschläge bis zu 15 Prozent billiger sind", so Guido Gahlings von den Grünen.

Die Verwaltung sah/sieht diesen Antrag aber anders. Bürgermeister Peter Ottmann trug dem Rat in allen Einzelheiten die Vorlage der Verwaltung, vor: "Der Antrag geht in der Begründung von der irrigen Annahme aus, dass das in, der Stadtverwaltung aus Recyclingpapier verwendete Briefpapier und die zusammen mit der Wirtschaft verwendete Briefumschläge aus Frischfaserpapier hergestellt sind". Bereits im Jahre 1999 wurde der Rat über diese Fakten unterrichtet. "Die weißen Briefumschläge sind versehen mit einem hohen Anteil an Altpapier und zu 100 Prozent chlorfrei gebleicht, um den ökologischen Umweltanforderungen Rechnung zu tragen."

Guido Gahlings (Grüne) trug hingegen eine Studie des Forum Ökologie und Papier (FÖP) vor, die besagt, dass Aie intensive Untersuchung mit Fadenzähler gezeigt hat, dass es sich jeweils (bei den Umschlägen) um ein weißes Zellstoff-Frischfaserpapierhandelt ohne jegliche Altpapierfasern im Sinne der Anforderungen des "Blauen EngeV, wonach nur Altpapier nach Gebrauch oder Verarbeitung als solches zählt."


Guido Gahlings

Weiter führt die Studie aus, dass "die vorgelegten Briefumschläge als einzigen ökologischen Vorzug den Verzicht auf die Bleiche mit elementa rem Chlor oder Chlordioxid vorbringen. ( ... ) Bei der Verwendung von Altpapier überhaupt keine Bleiche mit Chlor in Frage kommt, also Altpapierprodukte von sich aus und immer die Auszeichnung J00 Prozent chlorfrei" tragen können".

Nach einer kurzen aber heftigen Diskussion entschied der Rat, dass der Antrag der Grünen mit der Verwaltung beraten wird und dass dem Stadtrat in der nächsten Sitzung, nach der Sommerpause, wieder berichtet wird.

Guido Gahlings zeigte sich nach der Sitzung im Gespäch mit den GN sehr enttäuscht über die Haltung der Verwaltung: "Bei so kurzlebigen Produkten wie Briefumschlägen sollte sich die Verwaltung nicht gegen Einsparmöglichkeiten wehren, besonders bei der gespannten finanziellen Lage." Auch fand er den Umgang mit dem Antrag nicht korrekt. "Wir haben das Gefühl die Verwaltung will uns an der Nase herum führen. Wieso sollte sie sonst solche falschen Angaben in den Rat bringen", beschwerte sich Gahlings. Die anderen Ratsmitglieder verstanden, hinter vorgehaltener Hand, die Aufregung nicht so sehr. "Es sind doch nur Umschläge", hieß es.


"Künstlerischer Wetteifer"


Parallel zu den Mini-Olympics stellten Gäste aus Elk und Rochlitz ihre Kunst aus

Nettetal (dv) Parallel zu den "Mini-Olympics" stellten Künstler aus Elk, Fenland und Rochlitz am vergangenen Wochenende ihre Skulpturen, Bilder und Installation in der Rathaus-Galerie aus. Die Idee hinter der Ausstellung war, zum sportlichen Wettstreit auch einen künstlerischen zu gesellen.

Den Hintergrund dieser Idee war der Rückgriff auf die Anfänge der Olympisehen Spiele, wo man schon Kunst und Sport miteinander verband. So wurde in den Anfängen sogar eine olympische Medaille für Literatur vergeben.

"Wettstreit meint hier positiv, Wetteifern miteinander, Wetteifern um Schönheit, Eleganz, Einfallsreichtum, Virtuosität der Technik", so Justus Zedelius, Kunsterzieher am Werner-Jaeger-Gymnasium. Im Anschluss ging Zedelius auf die verschiedenen Exponate der Künstler ein: Die älteste, aber immer moderne Handwerkskunst, die Keramik, kam aus Elk nach Nettetal. Die Künstlerin lwona präsentierte den Besuchern unter anderem einen Becher, der auf Grund seines ungewöhnlichen, absurden Doppel- oder Endlosgriffs den Charakter einer witzigen Dada-Skulptur erhielt.

Frank Donner aus Rochlitz präsentierte am vergangenen Wochenende seine Skulpturen in der Rathaus-Galerie. Foto: Susanne Zehner

Aus Rochlitz, wurde altes Textilhandwerk, seltene und wertvolle Intarsienarbeiten und die Metall-Skulpturen von Frank Donner ausgestellt, dessen Hephaistos Schmiedekunst die Besucher begeisterte.

Abschließend bemerkte der Kunsterzieher: "Es ist gut, das dieses Kunst-Kultur Programm das Sport-SpieleProgramm begleitet und ergänzt".


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