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Donnerstag, 16. Mai 2002


"Für die Gleichheit"

Anestis Ioanidis im Gespäch mit den GN

Nettetal (dv). Das Pilotprojekt des Ausländerbeirates "Deutsch für ausländische Kinder" ist vor kurzem sehr erfolgreich angelaufen. Die GN sprach mit dem Vorsitzenden des Ausländerbeirates, Anestis loanidis, über die Vorplanungen, persönliche Motivation, die tägliche Arbeit und das nächste Projekt des Ausländerbeirates.

Wieso beginnen sie mit ihrem Sprachunterricht im Kindergarten?

loanidis: Alle Mitglieder des Ausländerbeirats haben die Sprachprobleme der Kinder am eigenen Leib erfahren. Auch ich hatte am Anfang 120 Fehler im Diktat, da ich die deutsche Sprache nicht beherrschte. Damals fühlte ich mich ausgegrenzt, das wollen wir den Kindern ersparen.

Wie haben sie das Pilotproiekt entwickelt?

Ioanidis: Das Konzept zum Projekt wurde schon vor einem Jahr vom Ausländerbeirat entwickelt. Die Initialzündung kam durch einen Beitrag im Fernsehen. Nach mehreren Gesprächen im Kindergarten und mit den Elternverbänden war schnell klar, dass drei Kindergärten mit dem Projekt starten. Wir wollen das Angebot aber zukünftig auf ganz Nettetal ausdehnen. Das größte Problem ist aber das fehlende Geld.

Erhalten sie Unterstützung vom Land oder Bund?

loanidis: Nach der Veröffentlichung der Pisa-Studie war die Zustimmung sehr groß, da auch deutsche Kinder mit Sparchproblemen am Unterricht teilnehmen können und der Unterricht auch für ausländische Eltern angeboten wird. In Breyell starten wir unser Erwachsenenangebot im AWO-Kindergarten am 1. Juni. Erfreulicherweise meldeten sich auch Väter zu diesem Kursus an.

Wie sieht der Unterricht aus?

loanidis: Die Eltern werden von Lehrern der VHS unterrichtet, die auch sämtliche Kosten übernehmen. Ein schönes Erlebnis war, als sich Elvira Lein bei mir meldete und sich anbot Deutschunterricht zu geben. Schnell wurde klar, dass sie im Unterricht für Erwachsene eingesetzt werden konnte und dass sie auch bereit ist, ihren Landsleuten, nämlich Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sovjetunion, Unterricht zu geben. Bei einem von mir initiierten Gespräch mit dem Bürgermeister stellte ich Elvira Lein und unser Konzept des Sprachunterrichts für Jugendliche vor. Am kommenden Dienstag bespricht der Ausländerbeirat mit dem Bürgermeister die Möglichkeit einer Ganztagsstelle für Frau Lein. So besteht vielleicht die Möglichkeit, sich um diese Gruppe intensiv zu kümmern

Wie geht es in Zukunft weiter?

Ioanidis: Ich habe Kontakt zu SAP und Compaq aufgenommen. Diese haben mir mehrere Computer für die Hauptschulen in Lobberich und Kaldenkirchen zugesichert.


Link Anestis Ioannidis


Gemeindebüro geschlossen


Evangelische Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck spart Gelder ein

Nettetal (dv). Das Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde LobberichHinsbeck ist seit gestern geschlossen. Auch wurde die Kirchgemeindeangestellte fristgerecht entlassen, Mitglieder der Kirche zeigen sich über diesen Vorstoß empört.

Die GN sprachen mit Pfarrer Richard Schmiedeke über die aktuellen Vorgänge. "Die Kündigung der Gemeindeangestellten wurde als betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. Die Kirche war zu diesem Schritt gezwungen, da der Haushalt der Kirchengemeinde Lobberich und Hinsbeck so angespannt ist, dass wir zuerst bei den Verwaltungskosten sparen müssen." Seitdem die evangelische Kirchengemeinde kein Presbyterium mehr hat, läuft ein Großteil der Verwaltungsarbeit, wie das Rechnungswesen, über die zentrale Verwaltung in Krefeld. Jir sparen lieber an der Verwaltung, die problemlos aus Krefeld gemacht werden kann, als das nachher kein Geld mehr für Reparaturen da ist."

Für die nächste Zeit stehen nämlich bei der Kirchengemeinde hohe Kosten ins Haus. "Die Sanierung des Glockenturms kostet voraussichtlich 100.000 Euro, und wir wissen nicht, woher wir das Geld nehmen sollen. Zudem ist die Heizung kaputt", so der Pfarrverweser.

Für die Gemeindemitglieder werden Pfarrsprechstunden angeboten. Diese sind sowohl dienstags und mittwochs von 9.30 bis 11 Uhr, als auch donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr. "Die Gemeindemitglieder haben leider nicht mehr den Komfort, dass jeden Tag das Büro besetzt ist. Wir bemühen uns aber, so weit es geht, telefonisch erreichbar zu sein", so der Anrather.


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