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Rochuskapelle

Hombergen

Früher nutzten die Herren von Schloss Krickenbeck gelegentlich das idyllisch im Wald gelegene Gotteshaus. Heute wird dort nur noch an einem Tag im Jahr eine Mese gefeiert – doch die lockt viele Menschen an.

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Altar der Rochuskapelle
Altar der Rochuskapelle

Der heilige Rochus von Motpellier...

lebte von 1295 bis 1327 in Frankreich, Spanien und Italien. Sein Festtag ist der Tag nach seinem Tod, der 16. August. Eines der Attribute des Heiligen ist der Hund, der ihm Brot bringt, was der Legende nach möglich war, da Rochus, selbst erkrankt keinen Menschen fand, der ihm half.

Rochus wurde als Sohn reicher Eltern in Montpellier geboren. Nachdem er seine Eltern verloren hatte, verschenkte er sein Vermögen und trat in den dritten Orden des heiligen Franziskus ein. Als Rompilger im Jahr 1317 half er unterwegs bei der Pflege von Pestkranken. (Die Pest (auch "schwarzer Tod genannt, ist eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, die unter anderem als Beulenpest oder Lungenpest auftritt.) Diese soll er nur mit Hilfe des Kreuzzeichens wundersam geheilt haben. Auf seiner Rückreise (1322) erkrankte er selbst an der Pest, seine Narben und Verunstaltungen durch die Erkrankung führten dazu, dass er nicht erkannt wurde und unter dem Verdacht der Spionage ins Gefängnis geworfen wurde. Vieles im Leben des heiligen Rochus gilt als legendarisch.

Der historische Zusammenhang: Pest

In lokalen und regionalen Epidemien suchte die Pest über drei Jahrhunderte in nahezu regelmäßigen Abständen europäisches Gebiet heim. Unsere Gegend erreichte sie im 17. Jh. Auf Grund der persönlichen Pesterfahrungen Rochus' wurden zahlreiche Pestkapellen zu Ehren des Heiligen errichtet, so auch (1671) die Lobberlink Pestkapelle in Lobberich

Neben der Nutzung durch die Bevölkerung als Pestkapelle nutzte sie die gräfliche Familie auch als Ausweichkirche bei Renovierungen der Schlosskapelle.

Zur Kirche gehört eine mehr als 300 Jahre alte Statue des Hl. Rochus. Die Einrichtungsgegenstände werden aber aus Schutz gegen Vandalismus außerhalb des Rochustages entfernt und an einem sicheren Ort untergebracht, der Zugang zur Kapelle bleibt - abgesehen von der Messe zum Gedenktag des Heiligen - das Jahr über geschlossen.


Presse:

Rheinische Post vom 19. August 2024: Rochusmesse - Hinsbecker und Leuther halten uralte Tradition lebendig

Die Stuhlreihen an der Rochuskapelle in Hinsbeck-Hombergen waren wieder gut gefüllt, als Pfarrer Benedikt Schnitzler umgeben von Bäumen eine Messe zelebrierte. Ein Ritual, das eine lange Geschichte hat.

Rheinische Post vom 8. Januar 2024: Die Kapelle mit der rätselhaften Scheintür

Die Rochuskapelle beim Schloss Krickenbeck ist klein, malerisch gelegen und eines der ältesten Bauwerke in Nettetal. Und sie hat eine Besonderheit, deren Sinn nicht mehr zu klären ist.


Rheinische Post vom 14. Juli 2023: An der Rochuskapelle wird wieder die einzige Messe des Jahres gefeiert

Das kleine Gotteshaus wurde von den Besitzern des Schlosses Krickenbeck erbaut. Laut Denkmalliste handelt es sich „um eine schlichte, einschiffige Backsteinhalle mit flacher, dreiseitiger Abside mit geschweiftem Fassadengiebel und Dachreiter über dem steilen Satteldach. Die Kapelle ist aus architektonischer Sicht ein Beispiel ländlicher Sakralarchitektur des ausgehenden 17. Jahrhunderts“. Weil es früher Fälle von Vandalismus gegeben hat, ist der Bereich um die Kapelle in der Regel abgesperrt und die Einrichtungsgegenstände sind entfernt.


Denkmale