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Donnerstag, 17. August 2006


Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz


(th) Nettetal. „Jetzt erst recht!“ Die Losung steht fest: Betriebsrat und Belegschaft von Rokal wollen ihre Arbeitsplätze nicht kampflos preisgeben. „Wir werden alles tun, um so viele Stellen wie möglich hier in Lobberich zu erhalten“, betont Rokal-Betriebsrats-Chef Detlev Pockrandt.


Foto: Frank Hohnen

Donnerstag hatte die IG Metall zu einer offenen Mitgliederversammlung eingeladen: Fast die komplette Belegschaft war da - auch diejenigen, die nicht in der Gewerkschaft organisiert sind.

Das Schlagwort des Tages sprach Gewerkschafter Friedel Coenen: „Wir müssen gemeinsam kämpfen, dürfen nicht aufgeben. Nur so kommen wir gegen die willkürliche Entscheidung, hier 135 Stellen zu streichen, an.“

Von großer Enttäuschung, von Resignation und Wut spricht Pockrandt, wenn er die Gefühle der Belegschaft beschreiben soll: „Aber: Es gibt auch das ‘Jetzt-erst-recht-Gefühl’, den bedingungslosen Zusammenhalt von Belegschaft und Betriebsrat. Wir wissen, wenn wir zusammen halten, dass da noch längst nicht alles verloren ist. Da ist noch was drin!“

Der Zusammenhalt, die Solidarität, das ist nicht mehr Rokal-intern. Mut wird den Metallern von überall gemacht. Nettetals Handwerker stehen hinter den Beschäftigten. „Wir haben das zum Thema gemacht“, weiß Robert Hellmann. Der Schreiner ist zweiter Chef der Nettetaler Handwerker-Vereinigung.

„Wir leiden doch auch unter den Kündigungen“, ergänzte deren Vorsitzender Conny Schmacks: „Viele von uns haben Aufträge bei Rokal. Außerdem sind die Rokaler unsere Kunden. Und Arbeitslose bestellen keine Handwerker.“ Auf Kundgebungen und Demonstrationen wollen „die mit dem goldenen Boden“ dabei sein, unterstützen. Das ist längst nicht das Ende der „Solidaritäts-Fahnenstange“: Die Nettetaler KAB wird mit von der Partie sein, die Kommunalpolitiker von CDU und SPD haben ihre Untrstützung zugesagt. Der Bürgermeister klinkt sich ein.

Der Betriebsrat hat von der Geschäftsführung relevante Unterlagen verlangt, will mit diesen ein Gegenkonzept zur Massenentlassung erarbeiten lassen. Das Grenzland rückt bei einer großen Kundgebung in Lobberich am 2. September solidarisch zusammen. Die Stimmung in Nettetal: „Jetzt wird um jeden einzelnen Arbeitsplatz gekämpft.“

ROKAL - Übersicht


Erstklässler sicher im Straßenverkehr


Nettetal. „Ich kann das jetzt schneller als mein Bruder!“ jubelte die sechsjährige Anja und ergänzte ganz fachmännisch: „Ja, die neue Schärpe ist besser als die alte von meinem Bruder.“ Zum zehnten Mal stiftete das für Nettetal zuständige Entsorgungsunternehmen EGN die Schutzschärpen für die Schulneulinge. Die nahmen am Montag die 67 Erstklässler der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich, Im Hoverbruch entgegen und die hatten schnell raus, dass in diesem Jahr die Schärpen anders als bisher waren.

Dirk Westerhausen (EGN) erinnerte daran, dass der für Nettetal zuständige Verkehrserziehungsbeamte Dieter Bach im vergangenen Jahr auf die Vorteile des neuen Schärpen-Modells hingewiesen hatte. „Sie brauchen nicht mühsam über den Tornister gezerrt werden, sondern werden wie ein T-Shirt über den Kopf gezogen,“ erläuterte Oberkommissar Bach Kindern und Lehrkräften.

In der großen Pause wurden die Schärpen am Montag übergeben. Dabei waren neben Dirk Westerhausen (EGN), Oberkommissar Dieter Bach (Verkehrserziehungsbeamter) und dem für Schule- und Verkehr bei der Stadt Nettetal zuständigen Ersten Beigeordneten Marc Lahmann auch Schulleiterin Marlene Smit und die Klassenlehrerinnen Charlotte Hörchens (1 a), Silke Günther (1b), Anette Müchler (1 c) und Sozialpädagogin Monika Hollender-Piolot.

Die Übergabe der Schärpen erfolgt am Montag. Jetzt gehen die meisten Schulneulinge ihren Schulweg alleine, jetzt ist es morgens schon dunkel und diesig, jetzt sind die Schutzschärpen für die Schulneulinge lebenswichtig: Stellvertretend für die 450 Nettetaler Schulneulinge nahmen am Montagmorgen die 67 Erstklässler der Gemeinschaftsgrundschule Lobberich, Im Hoverbruch, die Schutzschärpen in Empfang. Die überreichte Dirk Westerhausen vom Entsorgfunksunternehmen EGN. Zum zweiten Mal war Nettetals neuer Schuldezernent, Marc Lahmann, dabei. Polizeioberkommissar Dirk Bach, Verkehrssicherheitsberater in Nettetal, reimte: „Schärpe und Tornister sind Geschwister“. Mit dem Polizeibeamten waren sich Schulleiter und die drei Klassenlehrerinnen einig, dass die Schärpen überlebenswichtig sind. „Wir stellen fest, dass die Kinder diese Schärpen sehr gerne tragen. Sie sind für unsere Schulneulinge auch ein Zeichen für den neuen Lebensabschnitt Schule“, so Marlene Smit und ergänzte: „Es ist eine sinnvolle Gabe zum Schulanfang. Wir werden darauf achten, dass die Kinder sie lange tragen.“

Die offizielle Schärpenübergabe einige Tage nach Schulbeginn mache Sinn, waren sich die Fachleute einig: Während der ersten Woche ist die Situation auch für die Mehrzahl der Eltern neu. Sie begleiten die Kinder, fahren sie häufig noch zur Schule. „Jetzt beginnt der normale Schulall-tag, die Kinder gehen den Schulweg alleine, es bleibt morgens länger dunkel, der Schulweg an den spätsommerlichen Morgen ist meis-tens niederrheinisch nebelig grau,“ bemerkte Schulleiterin Marlene Smit. „Diese Schärpen vermitteln den Kindern, dass sie groß geworden sind. Es gilt jetzt für Eltern, Lehrer und Polizei, den Kindern die Bedeutung dieser Schutzschärpen nachhaltig zu vermitteln. Diese Schärpe signalisiert dem Autofahrer: „Seht, jetzt geht ein großes Kind alleine durch den Straßenverkehr.”

Einig waren sich alle, dass Lehrer und Eltern in Sachen Verkehrs -und Schulwegsicherheit der Kinder eng zusammenarbeiten müssen. „Die beste Schärpe schützt nur, wenn die Eltern den Kindern morgens diese Schärpe auch anziehen, denn auf dem Heimweg kann die Klassenlehrerin nur den Kindern die Schärpe anziehen, wenn sie sie auch mit in die Schule gebracht haben.” Richtig ist, dass alle Kinder auf dem Schulweg eine solche Schärpe tragen,“ unterstrich Dieter Bach.


Lobbericher Reiter im ZDF: Tobrock ist Karl der Große

Nettetal. Die Reichsinsignien Apfel, Zepter, Schwert und Helm - Wilhelm Tobrock vom Reit- und Fahrverein Lobberich wird sie am kommenden Sonntag während der Eröffnung der Reitsport-Weltmeisterschaft in Aachen tragen.

Und damit ist auch das Geheimnis seines Bartes gelüftet: Tobrock spielt Kaiser Karl den Großen. Die Schaubildgruppe des Lobbericher Reitervereins stellte sich der Herausforderung und entwickelte ein Programm, das die Zuschauer auf eine etwa zehnminütige Zeitreise mitnehmen wird. Dieser Blick in die Geschichte beginnt eben mit Karl dem Großen und endet mit einer Reiterjagd in den Aachener Wäldern. Alle Kostüme wurden von den Mitgliedern des Reitervereins selbst entworfen, genäht wurden sie auf Bali.

Das ZDF überträgt die Eröffnungsfeier am Sonntag zwischen 15.30 und 17 Uhr.


Weltentore an der Schule


Kultur und Bildung: Drei Nettetaler Schulen beim Landesprojekt dabei

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse l0a der Gesamtschule Nettetal
initiiert das Künstler-Ehepaar Minten das Projekt „Weltentore”.

Nettetal (ib). Für die Schulen in Nordrhein-Westfalen hat mit dem neuen Schuljahr eine neue Ära begonnen. An rund 700 Schulen des Landes sollen die Schülerinnen und Schüler eine neue Kreativität entwickeln. Mit dem Landesprogramm „Kultur und Schule” will die Ländesregierung durch künstlerische Angebote den Kindern und Jugendlichen an ihren Schulen neue Möglichkeiten eigener kreativer Erfahrung bieten. Dadurch soll die Ausdrucksfähigkeit erhöht und die sinnliche Wahrnehmung geschärft werden. Das Land NRW stellt für das Projekt insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projekte sollen über ein Schuljahr regelmäßig in rund 40 Einheiten von 90-minütiger Dauer stattfinden. In Nettetal hat das Künstler-Ehepaar Brigitte Rathner-Minten und Salvatore Minten ein Schulprojekt entwickelt, das sie ab kommenden Mittwoch mit der Klasse l0a der Gesamtschule in Nettetal einrichten werden. „Weltentore” hat das Künstler-Ehepaar sein Projekt genarmt.

„Man verlässt eine Welt und geht in eine andere Welt hinein”, erläutert Salvatore Minten. „Tore kann man durchgehen, dabei muss man auch manchmal Hindernisse überwinden. In Toren treffen sich Menschen unterschiedlicher Kulturen und Natiönalitäten”, erklärt der Künstler seine Intension zu seinem Projekt. „Wir Menschen schreiten durch Tore, unser Leben lang. Auch durch fremde Tore. Die Währnehmung der Welt und deren Bedeutung ist sehr wichtig”, stellt er fest, „gerade für junge Leute”. Für Minten ist es zweitrangig, welche Form und Farbe seine Arbeiten haben. „Der Inhalt ist wichtig",. so Minten.

Insgesamt sieben Tore will das Künstler-Ehepaar gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule jeweils mittwochs im Kunstunterricht erarbeiten. „Alle sollen unterschiedlich, doch vom Prinzip her wiedererkennbar sein”, so Minten. „Mal aus Holz, mal mit Filz überzogen, das hängt auch vom Standort und von der gewünschten Haltbarkeit der Tore ab”, weiß Salvatore Minten: . Brigitte Rathner-Minten und ihr Ehemann Salvatore wollen kulturelle Impulse setzen. „Kinder, die singen oder malen, sind nicht so gewaltbereit , wie andere Kinder”, stellt Minten fest. Einen Standort hat das Künstler-Ehepaar äuch schon ins Auge gefasst, „vielleicht in der Nähe der Gesamtschule, an der Mühlenbachaue”.

Sein zweites Projekt, dass jedoch nicht aus den rund 2.000 Anträgen ausgewählt wurde, sollte gemeinsam mit der Hauptschule in Lobberitch unter dem Titel „Integration” stattfinden. „Ich will die Schule aber nicht hängen lassen und das. Projekt trotzdem durchziehen”, betont Minten, der noch Sponsoren für das Material sucht. Als dritte Nettetaler Künstlerin wird Bettina Klos an der Katholischen Grund- schule in Breyell das Projekt „Porträtmalerei” anbieten.


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