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Donnerstag, 29. Juni 2006


Pierburg: Petram und Inotec
wehren sich gegen Vorwürfe


Nettetal. In der Firma Pierburg rumort es: Mitarbeiter sind verwirrt, Firmen gehen in die Offensive. Vor allem die beiden angesprochenen Firmen Petram und Inotec wollen die Aussagen von einer Montagearbeiterin so nicht im Raum stehen lassen.

Die Dortmunder Firma Petram wehrt sich gegen Vorwürfe, sie hätte Mitarbeiter kurzfristig zu einer Unterschrift eines Auflösungsvertrages genötigt. „Von der Pierburg-Geschäftsführung wurden alle Mitarbeiter in persönlichen Gesprächen über die Kündigungen informiert. Ihnen wurde dort schon die Alternative der Transfergesellschaft angeboten“, weiß Heinrich Jürgen König, Geschäftsführer der Petram.

Gesetzliche Voraussetzung für den Eintritt in eine Transfergesellschaft ist die Teilnahme der von Kündigung bedrohten Mitarbeiter an einem Profiling-Seminar. „Darüber wurden alle von Kündigung bedrohten Mitarbeiter, im Vorfeld in Gruppenveranstaltungen, die im November 2005 und März stattfanden, durch Petram in Kenntnis gesetzt“, fährt König fort. Außerdem fand vor dem Seminar mit jedem einzelnen Mitarbeiter, der sich für den Eintritt in die Transfergesellschaft interessierte, ein Gespräch statt, in dem der Arbeitsvertrag in allen Einzelheiten erklärt und der gesamte Ablauf noch einmal erläutert wurden. „Dabei wurden die Mitarbeiter insbesondere darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist, sich zunächst in dem Seminar ein Bild von der Gesellschaft zu machen, bevor sie sich für oder gegen Petram entscheiden“, so der Geschäftsführer.

Neben der Veröffentlichung der Kontaktdaten der Petram-Mitarbeiter (damit die Pierburg Mitarbeiter sich bei Fragen jederzeit an den Berater wenden konnten) gab es zudem zwei Einladungen von Pierburg und Petram. Den Mitarbeitern wurde dann ein so genannter „Dreiseitiger Vertrag“, der neben dem Aufhebungsvertrag auch den Arbeitsvertrag mit der Petram enthielt, vorgelegt. „Diese Verträge waren vorher jedem Mitarbeiter in Gruppenveranstaltungen und Einzelgesprächen ausführlich erläutert worden“, so König abschließend.

Die Neusser Firma Inotec fühlt sich zu Unrecht mit dem Vorwurf des Lohndumpings konfrontiert. Auf Abrechnungen, die den GN vorlagen, wurden die Mitarbeiter mit einem Stundenlohn von 14,20 Euro entlohnt. „Bei Inotec wird kein Lohndumping betrieben. Das Gegenteil ist der Fall. Um das Qualitätsversprechen, das wir unseren Kunden geben, einhalten zu können, haben wir ausschließlich qualifiziertes Fachpersonal in unserem Team“, erläutert Geschäftsführer Heinz Koll. Denn Inotec ist keine Zeitarbeitsfirma, sondern ein Instandhaltungs-Dienstleister, der für Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen verantwortlich ist. Inotec-Mitarbeiter werden nicht zur Bedienung der Fließbänder eingesetzt, sondern im Kontext des Instandhaltungs-Management.

„Darüber hinaus hat Inotec dem Arbeitsamt keine Stellen gemeldet, die mit einer Weiterbeschäftigung von Pierburg-Mitarbeitern in irgendeiner Weise im Zusammenhang stehen“, betonte Koll. Selbstverständlich arbeite die Firma von Zeit zu Zeit mit dem Arbeitsamt bei der Rekrutierung von Personal zusammen, allerdings eben nicht in diesem Fall. „Wenn wir es für sinnvoll halten, übernehmen wir von Pierburg Mitarbeiter, wenn sie ins Team passen.“

Daher könne es sein, dass ehemalige Pierburg-Arbeiter auch wieder dort zum Einsatz kommen, aber eben zu einer anderen Bezahlung.


Warum kein Arbeitskreis?


Vorschlag, eine AG "Fremdenverkehr" zu gründen, kaum beachtet

Nettetal (dv). Das IHK-Magazin widmet die Titelgeschichte seiner neuesten Ausgabe dem Titel Zukunftsmarkt Tourismus: "Fernweh? Die Entdeckung des Nebenan". Auch hiesige Politiker haben erkannt dass mit dem Thema Tourismus - Arbeitsplätze für die Region verbunden sind.

Umso unverständlicher mutet es an, wenn im NetteAusschuss der Anregung von Günter Nonninger (FDP), eine Arbeitsgruppe mit. Ehrenamtlern zum Thema "Fremdenverkehr"" zu gründen, kaum Gehör geschenkt wurde.

Zwar konnte die SPD dem Gedanken etwas Positives abgewinnen, schränkte jedoch deren Arbeitsweise mit dem Nachsatz, "wenn, dann aber ohne Politiker", schon ein.

Von Seiten der CDU wies Dr. Theo Optendrenk darauf hin, dass die Tagesordnung diesen Punkt nicht vorsah und zudem die Bildung eines solches Gremiums in den Fraktionen vorberaten und vom Rat beschlossen werden müsse.

Fernab von allen Formalitäten sollte die Stadt Nettetal trotz allem den Gedanken aufgreifen, um gemeinsam mit Hoteliers und Politikern in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme der bisherigen Angebote zusammen zu stellen, um dann qualifiziert Aussagen über weitere Projekte treffen zu können.

Es wäre bedauerlich, wenn die Stadt solch ein wichtiges Feld wie den Tourismus (Kundenwerbung) weiterhin anderen Städten überlässt. Zudem stößt vielen Nettetalern übel auf, dass zwar viele Besucher aus dem nahen Ruhrgebiet ihren Sonntag in der Seenstadt zum Spaziergang verbringen, ihr Geld aber lieber in den umliegenden Gemeinden ausgeben.


Kritik für Umweltminister


Nettetal. Die wichtige Botschaft kam kurz vor 12 Uhr: „Für wichtige Aufgaben des Naturschutzes stehen Mittel zur Verfügung.“

Foto: Inge von den Bruck

Diese für die Naturschützer und deren vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wichtige Neuigkeit hatte Eckhard Uhlenberg, Minister für Umwelt, Natur, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen, auf dem großen Sommerfest des Naturschutzhofes im Sassenfeld parat. Vorangegangen war eine Begrüßungsrede von Dr. Werner Rocker, Vorsitzender des Naturschutzbundes Krefeld-Viersen, die harte Worte an den Minister offenbarte. „Über uns kreist der Pleitegeier“, schwor Dr. Rocker den Minister ein und weiter: „Lassen Sie uns nicht alleine.“ Er sprach damit die Befürchtungen des Naturschutzbundes an, das Land NRW werde in diesem Jahr die Fördermittel für den Naturschutz völlig fallen lassen.

„Wir betreuen große Flächen, die zum Teil dem Land gehören“, erläuterte Heinz Tüffers, der die NABU-Ortsgruppe in Nettetal leitet. Ohne die Fördermittel des Landes müssten wir acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, „vier davon sind allein im Pflegebetrieb tätig“, so Tüffers und beschrieb ein großes Szenario. „Fallen 50.000 Euro Fördermittel weg, bedeutet dies rund 8.000 Arbeitsstunden weniger für den Naturschutz.“ Mit dem Wegfall der hauptamtlichen Naturschützer seien auch die mehr als 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter gefährdet, fuhr Heinz Tüffers fort. Fallen die Fördermittel weg, sei die Pflege zum Beispiel der Heidemoore im Grenzwald oder der Feuchtwiesen nicht mehr möglich.

Biotopflächen könnten nicht mehr gepflegt werden und verwandelten sich so in Buschwerk, bekräftigte Dr. Rocker. „Wir wollen an dem, was in den letzten 20 Jahren entstanden ist, noch lange Freude haben“, so der NABU-Vorsitzende abschließend und regte an, dringend die Folgeprobleme der Streichungen der Fördermittel zu überlegen.

Tatkräftig und gut gelaunt nahm Minister Uhlenberg die „rauhen“ Wort an und beschwichtigte die Naturschützer: „Einrichtungen wie der Naturschutzhof sind unersetzbar“, lobte er das Kleinod, das seit 20 Jahren seine Existenzberechtigung habe. „Ihre Befürchtungen sind unbegründet“, sagte er. Man wolle auch in den kommenden Jahren im Rahmen der Möglichkeiten die Arbeit des Naturschutzbundes unterstützen. Ein kleiner Lichtblick für die Naturschützer, „doch für die kommenden Jahre ist nichts sicher“, zog Wiebke Esmann, hauptamtliche Leiterin des Naturschutzhofes, ein Resümee.

Die vielen Besucher, die zum Sommerfest ins Sassenfeld kamen, suchten beim Rundgang das Gespräch mit dem Minister und machten deutlich, wie wichtig die Einrichtung für den Naturschutz sei. Zu Hunderten strömten sie auf den Naturschutzhof, um sich bei den vielen Ausstellern zu informieren. Ökologischer Anbau, naturnahe Gartengestaltung, Naturkosmetik und Imker, nebenbei noch Filzen, Waldschule, der Umweltbus „Lumbricus“, eine Märchenerzählerin, die Seniorentanzgruppe aus Venn und die Band „Liberty“ aus Schwalmtal verschönerten den Nachmittag. Für viele Besucher schien die Sonne, doch für die Naturschützer sind die dunklen Wolken am Himmel angesichts der finanziellen Situation noch lange nicht verzogen.


Kultur und Schule in Nettetal


Nettetal. Unter dem Begriff „Kultur und Schule“ fördert die Landesregierung Projekte, die die künstlerisch-kulturelle Bildung in den Schulen stärken soll.

Foto: Inge von den Bruck

Dazu fördert sie in allen Schulformen Projekte von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kunstpädagoginnen und -pädagogen. Die Initiative startet mit Beginn des neuen Schuljahres. Damit junge Menschen erfahren können, wie bereichernd die Beschäftigung mit Kunst und Kultur sein kann, sollen sie die Chance bekommen, Kunst und künstlerische Projekte kennen zu lernen. Wichtige Orte der Begegnung sind die Schulen. „Künstlerische Aktivität und kulturelle Bildung sind wichtig für ihre Entwicklung“, heißt es in der Ausschreibung. Bis zum 12. Mai konnten Projektvorschläge über die jeweilige Kommune mit der beteiligten Schule eingereicht werden.

Die Auswahl der Projekte, die eine finanzielle Unterstützung erhalten, erfolgt durch eine Jury. Die Vergabe der Projektgelder steht unter dem Vorbehalt, dass durch den Landtag im Haushalt 2006 entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt werden. Eine definitive Entscheidung über die Freigabe der Fördermittel kann erst nach Verabschiedung des Haushalts erfolgen. Die Projekte sollen regelmäßig, circa 40 Einheiten je 90 Minuten einmal wöchentlich und ein ganzes Schuljahr lang stattfinden.

Zusammen mit der Gesamtschule Nettetal hat das Künstlerehepaar Salvatore Minten und Brigitte Minten-Rathner das Projekt „Weltentore, unwegsame Wege“ eingereicht. Eine Entscheidung über das Ergebnis der Auswahl steht noch aus. Im Vorfeld der erwarteten Projektzusage vertieften Schule und Künstler ihren Kontakt, indem die Gesamtschule im Rahmen einer Wanderung Station im Atelier Minten machte.

Salvatore Minten und seine Ehefrau vermittelten den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Doch dabei blieb es nicht. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c gestalteten ein eigenes Großbild zu dem aktuellem Thema „Die Welt zu Gast bei Freunden“ und setzten sich mit dem Thema bereits im Vorfeld auseinander. Drei Stunden gab es genügend Gelegenheit, das Thema umzusetzen. Schon im Vorfeld wurde ein grobes 140 x 180 Zentimeter großes Leinentuch geleimt und mit Champagnerkreide und Zinkweiss grundiert und eine farbige Acryl-Untermalung aufgelegt.

Die Schüler hatten Gegenstände zum Thema mitgebracht, die in Form einer Collage in den vorbereiteten Malgrund eingearbeitet wurden. Lucas hatte einen Lorbeerkranz vorbereitet, andere hatten Fotos von Fußballspielern mitgebracht, einen grünen Rasen erstellt und einen Fußball in kleine Stücke auf die große Leinwand geleimt. Tobias hatte die zündende Idee: Eine Weltkugel, umfasst von zwei Händen, zu erstellen.

Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Spaß, bekamen erste Eindrücke aus der Arbeit eines Künstlers und fertigten mit Hilfe von Brigitte Minten-Rathner Filzstücke an, die sie anschließend auf die Leinwand klebten. Hanna war „echt beeindruckt“ von dem etwas anderem Kunstunterricht und hofft, dass ihr Projekt ausgewählt wird.

„Die Landesregierung erwartet durch das Programm, dass Besuche von Künstlern in Schulen Anstöße geben, da bekannterweise Künstler mit ihrer Eigenart. Gegen den Strich zu denken, besondere Impulse auslösen könnten“, so Salvatore Minten, der gleichzeitig mit dem Projekt das Landart-Projekt „Integration?“ gemeinsam mit der Hauptschule in Lobberich eingereicht hat.


=> mehr über Salvatore Minten


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