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Dienstag, 24. 12. 2002
(Heiligabend)


Brauchtum gegen Paragraphen?

Öffentliches Engagement kostet Verwaltungsgebühr

Lobberich. Erst kürzlich saßen die Vertreter der Stadtverwaltung mit den Nettetaler Einzelhändlern zusammen, um unter anderem über eine Verschönerung des Stadtbildes zu diskutieren. Einstimmiger Konsens nach der Veranstaltung war, dass etwas geschehen muss.

Norbert Backes, Fahrradhändler aus Lobberich, stellte daraufhin in der Vorweihnachtszeit seine beleuchteten Tannenbäume an den Kreisverkehr am Krankenhaus auf. Die prompte Reaktion der Stadtverwaltung erfreut ihn allerdings nicht. Diese fordern nämlich Verwaltungsgebühren in Höhe von 17 Euro. Christoph Kamps, Pressesprecher der Stadt Nettetal dazu: "Wenn jemand im öffentlichen Raum Tannenbäume oder ähnliches aufstellt, braucht er dafür eine Sondernutzung. Aufgrund der brauchtumsfördernden Maßnahme wird hier keine Sondernutzungsgebühr erhoben, sondern nur eine Verwaltungsgebühr. Mit diesem Bescheid hat der Aufsteller allerdings auch eine Art Rechtssicherheit."


Foto: lobberich.de

Backes hingegen sieht mit der Erhebung der Gebühr jegliches private Engagement im Keim zunichte gemacht. "Wieso soll ich meine Stadt verschönern, wenn ich auch noch draufzahle", fragt er. Der Einzelhändler möchte auch im VVV Lobberich etwas für die Innenstadt tun, "doch wenn die Stadt alles mit Gebühren belegt, dann kann ich keinem mehr raten, etwas für die Verschönerung der Städte zu tun".

Backes gibt zudem zu bedenken, dass Privatleute Grünabschnitte auf der Kölner Straße pflegen und er selber schon zwei Kirschbäume vor seinem Geschäft auf städtischem Boden gepflanzt hat. "Muss ich in Zukunft auch für diese Art des bürgerschaftlichen Engagement zahlen", fragt er.


"Behold that Star"


Konzert der Hoffnung begeisterte die Zuschauer

Lobberich. Was als Beitrag zum diesjährigen Adventsmarkt gedacht war, endete für die beiden Hoffnung-Chöre, Frauen- und Männerchor, mit einem großartigen Erfolgserlebnis. Mit rauschendem, langanhaltendem Beifall verabschiedeten die Zuhörer in der voll besetzten Alten Kirche beide Chöre, die mit ihren Vorträgen Weihnachtsstimmung in die Alte Kirche gezaubert hatten.

Unter dem Dirigat von Bernd Gehring trug der Frauenchor überwiegend dreistimmig gesetzte Chorwerke vor. Geschickt hatte der Dirigent selbst diese Chorwerke so arrangiert, dass das Potential des kleinen Frauenchores sehr wirksam zur Geltung kam. So zum Beispiel beim "Kleinen Trommler" zu dem Resi Gehring, Mitglied des Frauenchores, einen neuen Text geschrieben hatte.

Hier wurde eindrucksvoll demonstriert, dass nicht immer Masse Maßstab für gute Chormusik sein muss.

Anschließend stellte sich mit dem Männerchor der "Hoffnung" ein sehr ausgewogener, flexibler Klangkörper vor. Beeindruckend war die Konzentration des Chores auf das Dirigat seines Chorleiters Heinz-Leo Inderhees, der die Gelegenheit weidlich nutzte, den Chor zu einer musikalischen Höchstleistung zu motivieren. Es war einfach schön, Weihnachtslieder aus vielen Ländern, auch wenn sie nicht unbedingt zur großen Chorliteratur gehören, in so homogener und ausdrucksstarker Form präsentiert zu bekommen.

Besonders deutlich wurde dies bei dem die Weihnachtsgeschichte erzählenden Spiritual "Behold that Star" im Satz von Gus Anton und bei dem Chorsatz "Weihnachten bin ich zu Haus" von Daddy Monrau. Hier konnte man zuhören und genießen.


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