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Donnerstag, 07. Juli 1988


Wenn der Geist sich regt


Jugendchor Alte Kirche feierte 20. Jahrestag der ersten Messe

LOBBERICH. Mit gut vierfacher Besetzung wartete der Jugendchor Alte Kirche am Samstag in der Abendmesse auf. Er hatte alle Freunde und Altmitglieder des Chores eingeladen. Zur Erinnerung an die erste Jugendmesse in der Alten Kirche vor 20 Jahren sollten sie noch einmal im Chor singen und spielen.

Gegen 16 Uhr kamen sie: Inzwischen verheiratet, mit dem Kind an der Hand, gestandene Damen und Herren. Sie waren z.T. von weither angereist, um dort, wo sie als Jugendliche aktiv waren, noch einmal mitzumachen. Und das hörte man auch:

Nachdem die ersten Neuigkeiten ausgetauscht waren, wurde gesungen, daß es eine Freude war. Auf dem Programm standen dabei nicht nur die alten Schlager aus den Anfangsjahren wie „O happy day" oder „Immer auf Gott zu vertrauen" sondern auch neuere „Wenn der Geist sich regt" und ganz neue „Du kannst den ersten Ton..." Dabei wurde festgestellt, daß die Lieder in der Tendenz ruhiger geworden sind. Aber auch sonst wurde in jeder Pause verglichen: „Wir früher..." und „Weißt Du noch..." hörte man immer wieder.

Die Messe zelebrierte Pfarrer Torka mit einem Freund aus Zaire. Auch Altdechant Werth, der seinerzeit die erste Messe gelesen hatte, war zur Feier des Tages gekommen. Eingeladen waren auch die ehemals hier tätigen Kapläne. Sie mußten sich aber alle entschuldigen, da sie in ihrer derzeitigen Pfarre gebraucht wurden. Dechant Klußmeier, damals ebenfalls Kaplan in Lobberich, kam nach „seiner" Abendmesse noch zum „gemütlichen Beisammensein" hinzu.

Gefeiert wurde zwischen Rathaus und Alter Kirche. Der Arbeitskreis Alte Kirche hatte Bier und Würstchen besorgt und jetzt konnten die „alten Hasen" des Chores so richtig in ihren Erinnerungen schwelgen. Zum großen Glück blieb dabei der große Regen aus. Er begann erst, als die letzten Feiernden in Richtung Kneipe abgezogen und Zelte und Bänke bereits zusammengelegt worden waren.


In vierfacher Stärke sang der Jugendchor Alte Kirche am Samstagabend in einer Jubiläumsmesse, die an die erste Jugendmesse in der damals noch arg vom Krieg zerstärten Alten Kirche erinnerte. Auch viele "Ehrengäste" hatten sich in die Reihen der Sänger/innen gemischt. Foto: Meis

Zum Ausklang hatte der Jugendchor am Sonntagabend die Kölner Gruppe „Ruhama" verpflichtet. Die Besucher (es hätten auch mehr sein können) fanden zwölf junge Menschen vor, die zwar noch keinen großen Namen haben, die es aber in hervorragender Weise verstehen, ihr Publikum zu fesseln. Und dazu hatten sie in der Alten Kirche mit ihrer guten Akustik die besten Möglichkeiten.

„Ins gelobte Land" hieß ihr Musikspiel, das vorn Auszug der Israeliten aus Ägypten erzählt und dies in hervorragender Weise auf heutige Verhältnisse überträgt. So fühlt der Zuhörer mit, wie Mose sich fürchtet, sein Volk zu führen; das Publikum ist ergriffen von der gewaltigen aber keinesfalls furchterregenden Stimme Gottes, die ihn wieder aufrichtet, die ihm Mut macht, gegen den Mächtigen Pharao zu sprechen. So, wie Mose gegen Pharao auftritt – ruhig, aber nicht unsicher – so fordert er seine Zuhörer auf, gegen die Arroganz der selbstgemachten Götter heute aufzustehen. „Aufbruch geschieht nicht im Sitzen".

Die Aufforderung Gottes: „Geh', ich schenke dir das Ziel, ich bin da" kommt immer wieder vor, ergreift das Publikum immer wieder aufs Neue.

In der Wüste bekommen die Israeliten wieder Angst. Hinter sich die Reiter der Ägypter, vor sich Hunger, Durst und Tod, die sie bedrängen. Aber nicht nur sie: Hunger, Durst und Tod kommen aus der Geschichte heraus und bedrängen die Zuhörer: „Hört mich an: Kalt, blind, nah bin ich in Euch, ganz nah, der Tod". Mit den Israeliten der Geschichte singen die Zuhörer zu Gott: „Du sei bei uns, in unserer Mitte."

Bis zum Schluß bleibt in diesem Stück die Verbundenheit des Zuhörers mit der Geschichte erhalten. Sie gipfelt in einem weiteren gemeinsamen Lied, das gleich zweimal gesungen wurde: „Im Jubel ernten, die mit Tränen säen, im Lichte stehen, die noch trauernd sind". Ein toller Abend, der für die Besucher des Musikspiels eins klar macht: Die Frage eines der Spieler, der auf das Motto der 1000-Jahrfeier anspielte „Gemeinsam Unterwegs – wohin?" läßt nur die Antwort zu: "Ins gelobte Land".


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