Geschichte des Kirchenchores St. Sebastian Lobberich 1841-1941

Anhang

Buch S. 119

Walter Frohn:
„Die ehemalige Orgel in unserer Alten Kirche in Lobberich"

Die ehemalige Orgel in unserer Alten Kirche, in der ich in den Jahren 1936/39 während der Schulgottesdienste gespielt habe, war eine zweimanualige Schleifladenorgel mit angehängtem Pedal. Die Register - etwa in Kopfhöhe angebracht – wurden waagerecht herausgezogen und konnten nur mit einiger Mühe bedient werden. Leider waren damals schon von den etwa acht Registern nur noch drei oder vier brauchbar, die übrigen „saßen völlig fest".

Auch das untere Manual, das Hauptwerk, war außer Betrieb: die meisten Tasten - übrigens nach alter Manier die weißen schwarz und die schwarzen Tasten weiß - „lagen", konnten also nicht mehr nach unten gedrückt werden. Nur noch das zweite Manual konnte gespielt werden, allerdings mit den genannten wenigen Registern. Für das Pedal, das noch benutzt werden konnte, waren - soweit ich mich erinnern kann - keine eigenen Pfeifen vorgesehen. Sie waren mit einem Manualregister gekoppelt und darum im Klang etwas schwach.

Der Spieltisch war im Orgelaufbau eingelassen, stand also nicht frei. Die dahinterbefindlichen Orgelpfeifen waren in einem schrankartigen Kasten untergebracht und konnten vom Kirchenschiff aus nicht gesehen werden, auch Prospektpfeifen fehlten.

Ebenfalls im Orgellauf, allerdings durch einen Gang getrennt, war der Blasebalg eingeschlossen, der noch von Hand bedient werden mußte; zwei Jungen dienten jeweils als Kalkanten. Auch der Blasebalg ließ in seiner Funktion zu wünschen übrig, seine Bedienung war stets mit erheblichem Geräusch verbunden und störte den Gottesdienst.

Über die Zusammenstellung der Register kann ich keinerlei Auskunft geben. Ich kann mich nur noch erinnern, daß der Raum mit Orgelpfeifen für jedermann leicht zugänglich war und darum der Zustand des Pfeifenwerkes schon damals nicht der beste war.

Walter Frohn
Nettetal-Lobberich, den 20. März 1977

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