Brockerhof - "et Bü-erke"

https://lobberi.ch/buerke

(geldrisches Lehensgut, letzter Bauer: Amberg,
dann Spielplatz Kaufhaus (Karstadt, Hertie) heute Netto)

Funfact am Rande: et "Bü-erke" heißt im Dialekt so viel wie "das Bäuerlein".
In den Aubauzeiten nach dem 2. Weltkrieg zeugte ein uralter Bauernhof nicht mehr von Status.

Der Brockerhof (Rittersitz Broeck, Hof te Broke) lag an der Kreuzung der heutigen Link von-Bocholtz-Straße mit der heutigen Link Freiheitstraße und war ein geldrischen Lehensgut, dessen Träger 1326 Jan Spede (Spee) von Wankum war.
Im Jahre 1398 wurde Johann von Link Bocholtz mit dem Hof belehnt. Letzter Besitzer war Link Graf Mirbach von Harff zu Harff, der einen Teil des zum Hof gehörenden Geländes für den Link Kirchneubau 1888 zur Verfügung stellte.
Der Hof selber wurde 1961 abgerissen, ens entstand zunächst ein Spielplaz, dann in den 1970er Jahren das Kaufhaus ("Karstadt", später "Hertie"), das nach gut 40 Jahren 2017 wieder abgerissen wurde; heute ist die Stelle ein Parkplatz vor Netto/Rossmann).

Bedeutung: Brucher Hof => Hof im Bruch (ein Bruch ist ein stehendes Gewässer/Feuchtgebiet)
vgl. den hier vorkommenden Nachnamen Tobrock => zum Bruch.


Darstellung 1646


Außenansicht - die beiden Mauersäulen die einen Weg in der  Hecke (am linken Bildrand) freigeben, stehen heute  (2021) noch
an der Ampel "Link Freiheitstraße/Link van-Bocholtz-Straße". Fußgänger und Radfahrer gelangen hier zur Straße Link "am Ludbach".
Dieser Link Ludbach speiste den Wassergraben des Hofes.


Innenansicht des Hofes

Wappenstein, jetziger Standort: Alte Kirche

Es dürfte sich hier um die Wappen der Eheleute Joachim von und zu Bocholtz (+ 4.10.1584) und Margaretha von Pollart, Tochter des Lambert und der Elise von Asselt, (+ 4.6.1584) handeln. Das Wappen derer von Bocholtz entspricht dem linken, das Wappen der adeligen Familie (van) Pollart aus Roermond entspricht auf dem Wappenstein dem rechten Wappen.

Mehr zu Pollart ("alte Roermonder Familie") -   Eine Abbildung des Wappens

Bekannt ist weiter, dass die beiden sechs gemeinsame Kinder hatten.

Ein früher Hinweis auf die Eheleute findet sich in einer Urkunde 1559 im Vereinigten Westfälischen Adelsarchiv e.V in Münster
Die Eheleute verpachten in der genannten Urkunde einen Acker im "Dyecker Feld".

Zu dem Bauernhof gehörte auch ein Stück Land, das Link Graf Mirbach für den Bau der neuen Link Pfarrkirche zur Verfügung stellte.

Auf dem Portal zum Brocker Hof hin (Südportal) ist das Wappen des Grafen eingelassen.


Zusammenstellung 20er Jahre - 2006

heutige Ansicht

Der Platz 2021

Gedenktafel
Erinnerungstafel


Link von Bocholtz-Straße

Link Graf-Mirbach-Straße


Weiterführende Informationen

  • Link Das "Haus Broeck" (Brockerhof) und seine Besitzer. In: "Link Die Herrlichkeit Lobberich" von Johann Finken 1902

Zeitungsberichte

  • Grenzland-Nachrichten vom 28. September 1961: Bührken hin! Bührken her - 1-2-3! es steht nicht mehr!
    (zeitgenössisches Gedicht, das den Zeitgeist von 1961 wiedergibt: Nur weg mit dem alten Mist...)
  • Rheinische Post vom  24.September 2016:
    am ursprünglichen Standort an der Ecke von-Bocholtz-Straße/Freiheitsstraße soll eine Steinsäule errichtet werden, in die ein Wappenstein aus dem 17. Jahrhundert eingearbeitet wird. Dieser Stein zierte bis zum Jahre 1961 den Bogen über dem Haustor des Hofes an dieser Stelle.
  • Rheinische Post vom 4. November 2015:
    Das seit einigen Jahren leerstehende Kaufhaus wird durch einen flachen Zweckbau ersetzt, in dem Fachmärkte untergebracht werden..(...) Zu den Straßenseiten werden Parkplätze angelegt.(...)